MaxFun Sports Laufsport Magazin

Trainiert man mit Beintraining auch den Oberkörper?

25.12.2010, 12:00:00
Foto:
© MaR. B./PIXELIO

In der Bodybuilder- und Krafttrainingsszene geistert seit kurzem eine recht interessante Meinung herum.

Nämlich die, dass man mit hartem Beintraining auch den Oberkörper, und hier vor allem die Arme herrlich mittrainiert. Vielleicht ist doch etwas dran an dem Ausspruch "große Muskelmasse bedingt wenig Hirnschmalz" oder "wenig Hirn trainiert gut" oder so ähnlich.

Man hat zwar bei Menschen, die beispielsweise ein Bein eingegipst hatten, festgestellt, dass aufgrund von Krafttraining mit dem gesunden Bein auch die Muskulatur des ruhiggestellten ein wenig mittrainiert wird. Aber erstens einmal die Muskulatur des Beines, und zweitens einmal "ein wenig" (was auch immer das heißen mag). Wer jetzt also seine Kniebeugen nicht mit einer Langhantel absolviert, die dabei von den gebeugten Armen gehalten wird; oder noch besser überkopf und ebenfalls gebeugt (herrlich für den Trizeps), wird nicht allzu viel für seine Armmuskulatur machen.

Wer auf der Beinpresse alles gibt und sich dabei links und rechts feste anhält, wird schon sehen, wie sehr die Adern und die Venen aus den Ober- und Unterarmen hervortreten. Aber auch am Hals oder am Kopfe. Nach der beschriebenen Theorie müsste dann jeder Beintrainierer auch seinen Kopf trainieren. Und das ist nach näherer Betrachtung und eventuell auch Anhörung in noch eventuellerem Zustandekommen einer Kommunikation eher nicht der Fall. Schon alleine darum sollte man, bevor man in jungen Jahren mit körperlichem Training beginnt, auch etwas für sein Köpfchen tun. Lesen zum Beispiel hilft. Recht oft und manchmal auch umfassend, wobei kritische LeserInnen den Vorteil haben, dass sie dann überhaupt nicht mehr wissen, was sie glauben (sollen). Ganz unkritische glauben eben alles, auch, dass mit Beintraining die Arme bestens mittrainiert werden.

Was vielleicht wirklich geglaubt werden sollte, ist Folgendes; aufgrund welcher Krafttrainingsübung auch immer wird das Zusammenspiel von Hirn und Muskulatur trainiert. Sprich, wer z. B. Kniebeugen bis zum Dorthinaus macht, sonst aber nichts, wird sich dennoch, so er einmal ein wenig Bank drückt (z. B. die Schulbank…), koordinativ leichter tun als einer, der noch nie in seinem Leben auch nur irgendeine Form des Krafttrainings absolviert hat. Heißt aber leider trotzdem nicht, dass man mit Beintraining seinen Oberkörper dolle auftrainiert. Tennisspieler haben ja auch eine kräftigere Seite (obwohl viele versuchen, in der Kraftkammer halbwegs seitenausgeglichen zu werden), ebenso wie Weitspringer, Kugelstoßer, usw. Ein vielleicht nicht gaaanz schlechtes Beispiel sind Radrennfahrer. Die haben ganz schön viel Kraft in ihren Beinchen. Wenn die mal über den Winter in der Muckibude aufzufinden sind, werden sie zunächst aus reinem Unwissen von juvenilen Bodybuildern ausgelacht. Spätestens nach dem ersten harten Satz Beinpresse NIE WIEDER. Allerdings existieren verschwindend wenige Radprofis, die aufgrund ihrer Beinkraft und der dazugehörigen Winter-Kraft-Übungen ausgesprochen mächtige Oberkörper aufweisen können.

Dennoch - auch wenn kein Trainingseffekt für den Upper-Body zu erwarten ist - ist es auch für juvenile Krafttrainierer von großem Vorteil, wenn diese ihre Beine stärken; nichts schlimmer und dämlicher aussehend als Menschen mit gewaltigen Brustkörben, Bizepsen und Nacken, dafür dünnen und schmächtigen Beinleins. Und nicht vergessen; Bildung bodybuildet auch das Köpfchen!

Christian Kleber (MAS)

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