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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Frage nach dem Sinn

Wenn alle Schlachten geschlagen sind

Die beiden Mittvierziger hatten beileibe viele Wettkämpfe hinter sich. Fast drei Jahrzehnte gespickt voll mit Wettläufen, Triathlons, Radrennen, sogar Schwimm- und Langlaufmeisterschaften hatten mal auf dem Programm gestanden. Ultra-Trails weit abseits der Zivilisationen bildeten zuletzt die Höhepunkte der sportlichen Aktivitäten. Nun hatte man sich angemeldet für einen Sprinttriathlon in der Nachbargemeinde, eben weil in der Nachbargemeinde, und war bereits auf dem Weg zum Start. Dann der eine Satz, der die Zukunft veränderte. Ob er, der Freund am Beifahrersitz, sich tatsächlich vorstellen kann oder besser will, gleich mit dreihundert anderen Triathlonverrückten in den See zu springen, um Positionen zu kämpfen, eine nach der anderen drübergezogen zu bekommen. Ob er eh noch wisse, ob der knallharten Raufereien rund um die erste Boje, ob des eiligen Wechsels, der nicht immer reibungslos gelang etc. 

Das Gespräch dauerte keine fünf Minuten und man bog ab zum anderen See, schwamm dort zwei Kilometer zu zweit und fuhr dann satte 170 km auf den Zeitfahrrädern. Zwar nicht besonders schnell, aber auch nicht besonders langsam, um hernach ein wunderbar kaltes Bier in der Sonne zu genießen. Man war restlos glücklich, trauerte dem Wettkampf nicht im geringsten nach, auch nicht um das klarerweise im Vorfeld bereits bezahlte Startgeld. Man fand sogar, dass das, was man stattdessen getan hatte, nicht nur vom trainingstechnischen Aspekt her, sondern vor allem vom lebensglücklichen selbigem her so viel sinnvoller gewesen war, dass man sich gleich ein zweites kühles Helles bringen ließ.

Wenn die Sinnfrage kommt
Irgendwann muss man vielleicht erkennen, dass alle persönlichen Schlachten geschlagen sind, dass man sich zurücklehnen kann im Schaukelstuhl und - wie Viktor Frankl es so treffend formuliert hatte – ab und an die Scheunentür öffnen und den Duft des darin liegenden Heus, stellvertretend für die Vergangenheit als einzig Existentes, zu inhalieren vermag. Das muss nicht zwingend bedeuten, dass man nie wieder irgendwo am Start stehen würde. Warum auch, wenn, dann allerdings ohne Zwang, ohne inneren Zwang, ohne den Druck, sich selbst etwas beweisen zu müssen oder den anderen. Das muss auch nicht zwingend bedeuten, dass man sich so gar nicht mehr quälen will, aber eher dann, wenn man dies auch wirklich will, und nicht exakt ab dem Moment des Startschusses.

So viele ältere Athleten stellen sie sich, die Sinnfrage. Klar, auch jüngere tun das, aber wohl nicht so häufig wie die, die schon zehntausende Male voll hingehalten haben, die schon so oft das große Zittern vor dem Start erlebt hatten, die schon so oft auf Biegen und Brechen gegen die anderen gekämpft hatten. Irgendwann ist es raus, das Feuer, das einst so loderte, und dann beginnt ein neuer Abschnitt, der Übergang ist für viele schmerzlich und mit Tränen verbunden, wenn man merkt, es ist zu Ende, weil jeder Abschnitt (im wahrsten Sinne des Wortes) ein solcher ist und weil Neues immer mit Unbekanntem verbunden ist, und davor haben viele Angst. 

Beziehungsweise haben viele den zu Ende gehenden Abschnitt lieb gewonnen, wollen ihn nicht missen, aber glaubt, ihr Athletinnen und Athleten, der neue Abschnitt ist genauso reizvoll wie der alte, nehmt ihn an, er wird euch genauso viel – wenn nicht mehr – geben wie die Abschnitte davor. Einer der beiden Mittvierziger fand sich letztens in einer gänzlich neuen Rolle wieder – als Zuseher und Betreuer eines Wettlaufes – mit Kleinkind auf den Schultern, Kaffee schlürfend, und das nur zwei Minuten vor dem Start. Eine tolle Erfahrung, kein Stress, keine Nervosität, einfach nur beobachten, wie die Meute los sprintete, und dann natürlich den Zieleinlauf mit dem inzwischen dritten Kaffee. 

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22.08.2018, 09:00:00
Foto: pixabay.com
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