MaxFun Sports Laufsport Magazin

Eine neue Trainingsmethode

22.05.2014, 12:00:00
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© MaxFun Sports GmbH/K.Köb

Wissen Sie eigentlich, wie Ausdauertraining funktioniert?

Ganz einfach: Laufen Sie jeden Tag so lang Sie können mit maximalem Tempo, ohne Aufwärmen, einfach, bis Sie entweder vom Laufband fallen oder am Straßenrand liegen bleiben. Glaubt man einigen „Fitnessexperten“, die sich so in Fitnesscentern tummeln, müsste man es tatsächlich so machen…Auf die Frage, wie und was er denn trainieren sollte, damit er weiter abnähme, bekam neulich ein Fitnesscenterbesucher exakt diese Antwort.

Mal davon abgesehen, dass die meisten Fitnesstrainer – wenn überhaupt – eine Kurzausbildung in Sachen Training erhalten (haben), erfahren sie bei dieser meist nicht besonders viel über Ausdauertraining. Weil für die meisten Fitness eben immer noch hauptsächlich aus Krafttraining oder gar Bodybuilding besteht. Dabei sind Fitnesscenterbesucher meistens auch auf Ausdauergeräten zu finden – weil sie längst verstanden haben, dass Kondition aus mehr als nur Muskeln besteht – und weil ihnen Ausdauertraining auch Spaß macht. Zur Wiederholung: Die fünf motorischen Grundeigenschaften sind Kraft, Ausdauer, Koordination, Flexibilität und Schnelligkeit. Ein gewisses Mindestmaß an allen hat natürlich jeder Mensch; es kommt auf die Zielsetzung des einzelnen und auf die Gewichtung, was man wie intensiv trainiert, an, in welchen Bereichen man sich mehr oder weniger weiterentwickelt. Ein Top-Marathonläufer kann nicht gleichzeitig ein Top-Gewichtheber sein, ein Spitzenbodybuilder nicht gleichzeitig einer der besten Skilangläufer.

Zurück zu unserem – leider wahren – Anfangsbeispiel. Natürlich ist es – rein vom gewichtstechnischen Standpunkt aus gesehen – förderlich, wenn man täglich Kalorien verbrennt. Und zwar viele davon, weil man dann auch mehr essen und trinken kann, ohne gleich weiter an Gewicht zuzulegen. Das Problem bei der Sache ist bloß: Wer täglich wie ein Irrer trainiert, kommt entweder recht bald ins totale Übertraining oder auch nicht – weil er es aufgrund eines Herzinfarktes gar nicht mehr erlebt. Ein Anfänger im Ausdauersport sollte sein Training genauso ausgeglichen und abwechslungsreich gestalten wie ein Profi, er macht natürlich nicht die gleichen Umfänge und schon gar nicht die gleichen Intensitäten, aber unterschiedliche Trainingsmethoden sind nicht nur für den Körper, sondern auch für die Motivation gut.

Das Problem bei der ganzen Sache ist, dass es heutzutage leider viel zu viele selbst ernannte Fitness- und Trainingsgurus gibt, die in Wahrheit überhaupt keine Ahnung von irgendetwas haben, vielleicht das eine oder andere Hochglanzmagazin gelesen oder zumindest angeschaut – da sie des Lesens eventuell gar nicht kundig sind – haben; und, was noch viel schlimmer ist, aus diesen Heftchens ihr gesamtes Trainingsleere-, pardon, Trainingslehrewissen beziehen. Und selbst nicht einmal „trainieren“, sondern vielleicht zwei, drei Mal pro Woche das Center aufsuchen und dort mit irrwitzigen Gewichten versuchen, ihre globigen Körper zu „polieren“…Kaum einer davon, der sich selbst im Ausdauertraining versucht, kaum einer davon, der daher wissen kann, wie sich tägliches maximal schnelles und hartes Lauftraining auf den Körper auswirkt, kaum einer davon, der schon mal etwas von Übertraining, Laktat, Gelenks- oder Muskelverletzungen gehört hat. Geschweige denn von intelligenter Trainingsplanung und –gestaltung. Denn die Trainingsmaximen des Krafttrainings zu übernehmen (wo tatsächlich durchaus täglich ans Limit gegangen wird – bloß mit ständig abwechselnden Muskelgruppen…), ist nicht nur fragwürdig, sondern gefährlich.

Darum, liebe Neulinge im Fitness- oder gar Ausdauersport: Lasst Euch keinen Quatsch einreden, sucht Euch einen Mentor, der genügend Erfahrung hat, und glaubt ihm! Denn der hat auch mit täglichem, maximal harten Training begonnen und weiß, wo das hinführt..!

Christian Kleber (MAS)

Link: www.MaxFun.at

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