MaxFun Sports Laufsport Magazin

Qualität statt Quantität

09.05.2010, 12:00:00
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Wer viel arbeitet, wenig Zeit hat, versucht oft, jede Pause für eine sog. Trainingseinheit (die dann aber gar keine ist) zu nützen.

"Für einen Marathon unter 3h30 sind mindestens 70 km/Woche nötig, für einen unter 3h00 mindestens 100, und das über 12 Wochen, vorausgesetzt, man besitzt schon eine ordentliche Grundlage." Leitsätze aus den Trainingswissenschaften, die zwar teilweise aus den späten 70er, frühen 80er Jahren aus dem guten alten Osten übernommen wurden, aber dennoch lange ihre Gültigkeit hatten (haben?!).

"Wer am meisten und am härtesten trainiert und es aushält, wird der Beste." Auch so ein "Trainingsgrundsatz". Michael S. lief im Jahr 2009 beim Berlin-Marathon 2h39. Nichts Außergewöhnliches, könnten Sie sagen, das können einige bis viele auf der ganzen Welt. Außergewöhnlich vielleicht sein "Trainingsaufwand" (so man hier wirklich noch davon sprechen kann…) von sage und schreibe durchschnittlich 36 km/Woche die letzten 10 Wochen vor dem Marathon. Und NEIN, Michael hat nicht 2h10 Bestzeit, die 3Min47s bedeuteten seine Personal Best und verdienen durchaus Respekt. Nun ist es schon so, dass der Sportler davor schon eine Menge Erfahrung im Ausdauerbereich hatte - und dass er vom Triathlon kommt; sprich, 2x Schwimmen und ca. 1x Radfahren standen ebenfalls auf seinem Wochentrainingsprogramm. Doch die meisten Lauf- und Leichtathletiktrainer werden aufschreien und sagen, dass er viel zu wenig spezifisch trainiert hat und dass da noch viel mehr drinnen gewesen wäre. Wenn man allerdings weiß, dass beispielsweise seine HM-PB 1h19 und seine 10-km-PB 34 hoch sind, gelaufen mit wesentlich mehr Laufkilometern, sieht die Sache doch ein wenig anders aus.

Christine P., erfolgreiche Geschäftsfrau in den besten Jahren, wollte heuer ihren ersten Marathon bestreiten. 12 Wochen davor meldete sie sich, und da sie mehr oder weniger den ganzen Dezember und Jänner aufgrund einer Krankheit nichts trainiert hatte (und davor auch nur sporadisch laufen gegangen war…), konnte (oder wollte?) man ihr keine allzu großen Umfänge empfehlen. Sie trainierte eher intensiv, nahm an ein paar Wettkämpfen teil, ihr längster Lauf fand im Zuge eines Halbmarathons (mit Ein- und Auslaufen) statt. Schließlich reüssierte sie ohne Probleme in Wien, die 4h03 resultierten aus zahlreichen mühsamen Überholmanövern auf den ersten 6-7 km und dem Gegenwind am Ende, sonst wäre sich eine Zeit unter 4h auch ausgegangen.

Wie viele Menschen kämpfen jahrelang damit, unter 4 h zu bleiben, trainieren, trainieren, trainieren? Klar kann man all dem entgegenhalten, dass Talent und Glück auch eine Rolle spielen, aber dem wiederum kann man entgegenhalten, dass all diejenigen (und das sind verdammt viele), die über Jahre hinweg unfassbare Umfänge trainieren, vielleicht nur mal eine einzige Saison lang versuchen sollten, WENIGER zu machen. Die meisten von uns haben nicht das Glück/Pech Profis zu sein, die Leute aus meinem Bekanntenkreis, die (immer) noch für Ironman tranieren, klopfen locker 15-20 Stunden pro Woche runter. Teilweise für Zeiten deutlich über 10 Stunden. Profis machen nicht viel mehr (wenn überhaupt) und sehen das Ziel nach etwas mehr als 8 Stunden. Die haben erstens genügend Zeit für regenerative Maßnahmen, zweitens trainieren sie qualitativ wertvoller, will sagen, keine sinnlosen Alibikilometer (um den Schweinsbraten am Muttertag zu verdauen…). Und genau darin liegt der Hund begraben; wer viel arbeitet, wenig Zeit hat, versucht oft, jede Pause für eine "Trainingseinheit" (die dann aber gar keine ist) zu nützen.

Weniger ist mehr, meine sehr geehrten Damen und Herren, und das nicht nur im Sport! Vor allem, wenn "weniger" mehr Qualität bedeutet, dann kann das Leben schon sehr schön und lustvoll sein…

Christian Kleber (MAS)

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