MaxFun Sports Laufsport Magazin

Schlafes Schwester

21.07.2009, 12:00:00
Foto:
© MaxFun.cc/K.Köb

Der Mensch hat eine innere Uhr, die sich ständig nachkalibriert und für den Hormonhaushalt des Körpers verantwortlich ist.

Der Schlaf ist der kleine Bruder (oder, weniger sexistisch, die kleine Schwester) des Todes, sagt man. Der Tod wiederum beendet das Leben und man befindet sich – unter Umständen, so man nicht in der Hölle schmort – in einem schlafähnlichen Zustand, in dem man wahrscheinlich keine Träume mehr hat. Selbst bei Kleinstlebewesen und Bakterien hat man „Schlafen“ nachgewiesen, lange Zeit ohne Schlaf führt zur großen Schwester selbigens. Warum ist das so?

Die Somnologie (Schlafforschung, Schlafmedizin) beschäftigt sich mit der Physiologie und den Störungen des Schlafes, wenngleich die Funktion des Büselns nicht vollkommen durchschaut ist. Der Mensch hat eine innere Uhr, die sich ständig nachkalibriert und für den Hormonhaushalt des Körpers verantwortlich ist. Von größter Bedeutung scheint der Wechsel von Tag und Nacht, von Licht und Dunkelheit zu sein. Pflanzen öffnen und schließen ihre Blüten in diesem Rhythmus, selbst Einzeller richten ihre Tätigkeiten nach dem Sonnenstand. Menschen täten ebenfalls gut daran, sich an der Erdrotation mitsamt deren Folgen zu orientieren, man weiß beispielsweise, dass Nacht- oder Schichtarbeit schwerwiegende Folgen hat; die Lebenserwartung sinkt und die Krankheitsanfälligkeit steigt.

Im Schlafe regeneriert man, zumindest hat man das Gefühl, nach einer durchschlafenen Nacht ausgeruht und fit zu sein. Die Konzentration von Wachstumshormonen nimmt bei Männern – laut einer Studie – vor allem in den Tiefschlafphasen zu. Eine andere, großangelegte Studie mit Kindern bis zum 10. Lebensjahr besagt, dass es für das Wachstum der Kinder egal ist, wenn die Schlafstundenanzahl verändert wird. Wichtig dürften auch hier die Tiefschlafphasen sein. Babys, die unter Schlafstörungen leiden, neigen eher zu Verhaltensstörungen, permanenten Schlafstörungen und weisen auch eine reduzierte Gehirnmasse auf. Erinnerungen werden sozusagen „im Schlaf“ verarbeitet. Eine weitere, interessante Theorie, die „Adaptive Hypothese“ besagt, dass der Schlaf dem ökologischen Gleichgewicht dient.

Große Raubkatzen etwa schlafen 18 Stunden pro Tag und haben somit nur noch 6 Stunden Zeit, um zu jagen. Wäre es umgekehrt, würde das ökologische Gleichgewicht durcheinandergebracht. Nun, da der Mensch existiert, ist dies jedoch bereits längst der Fall; Maschinen arbeiten und töten (Lebewesen und deren Lebensraum) für den Menschen 24/7, was das für Auswirkungen auf den blauen Planeten hat, wissen wir längst, bloß tun wir nichts dagegen!

Den Weltrekord im „Nicht-Schlafen“ hält der Brite Tony Wright mit sage und schreibe 266 Stunden, die er – durchgehend, wohlgemerkt – nicht geschlafen hat. Für all diejenigen, die diesem Rekorde unfreiwillig nacheifern, sei angemerkt; der Schlaf ist ein gar wichtiger Teil der Regeneration von sportlicher Aktivität; wer zu den „Schnarchern“ gehört, kann, aber muss nicht zwangsläufig, zu der Gruppe derer zählen, die unter der sog. „Schlafapnoe“ leidet. Die Schlafapnoe kennzeichnet sich dadurch, dass der Schlafende seine Atemtätigkeit immer wieder unterbricht; die Sauerstoffsättigung sinkt, die Atempausen können letztendlich zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Eine Nacht im Schlaflabor bringt Aufschluss darüber, wie weiter vorgegangen werden sollte – eine Operation der Nasenscheidewand bringt oftmals entscheidende Schlafverbesserungen.

Wer sich gerade wieder in der Vorbereitung auf einen wichtigen Wettkampf befindet, sollte nicht nur darauf achten, dass Training und Ernährung so optimal wie möglich gestaltet sind, sondern vor allem darauf, dass die Regenerationsphasen optimiert werden. „In der Pause wird man stärker“, Pause ist zwar nicht immer gleichzusetzen mit Schlaf, wer sich aber nach jedem Training die Nacht um die Ohren schlägt, muss sich nicht wundern, wenn er dann im entscheidenden Moment versagt!

Na dann, Gute Nacht!      

Christian Kleber (MAS)

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