MaxFun Sports Laufsport Magazin

Freibadschwimmer

10.07.2009, 12:00:00
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Was gibt es Schöneres, als nach einem anstrengenden Training ins Freibad zu gehen?

Im Sommer wohlgemerkt, wenn die Sonne brütendheiß vom Himmel knallt. Fährt man mit dem Auto, ist es meist ein bisschen schwierig, freie Parkgelegenheiten zu erhaschen. Allerdings hat man dann die entspannende Sauna im Wagen gleich mitinbegriffen, ebenso wie das Stressbekämpfungsseminar, das man sich, so man ruhig bleibend Parkplatz sucht, getrost schenken kann.  

Besser sind hier diejenigen dran, die mit der U-Bahn, in der es in Sommerzeiten maximal 50 Grad nach Celsius hat, ins Bad fahren; gleichzeitig mit 4.000 anderen Fahrgästen, die vor sich hin schwitzen, vielleicht Kebab oder Schnitzelsemmel essen und ebenso begeistert dreinschauen wie man selbst.  

Endlich vor dem Bade angekommen, stellt man sich in eine endlos scheinende Warteschlange, jeder pfeift ein fröhliches Liedchen vor sich hin oder quatscht lustig mit dem Anstellnachbarn, um die halbe Stunde oder Stunde zu überbrücken. Selbst die billigsten Eintrittskarten, ohne Kästchen, nur Wiese, und ab 16:00, kosten heutzutage mindestens 50,-- (Schilling wohlgemerkt, hätten wir das damals auch gezahlt?), allerdings für Kleinkinder. Erwachsene zahlen das Doppelte.

Auf der Wiese dann ein Plätzchen gesucht, das mitgebrachte Handtuch liebevoll aufgebreitet, schon kriechen 30 Ameisen darüber, aber das macht ja nix, ist eben so, man legt sich hin, schmiert seine(e) Angetraute(n) ein, macht die Augen zu und…fängt fürchterlich zu schwitzen an. Der Ausdauertrainingszustand ist gut, vielleicht sogar sehr gut, da schwitzt man eben viel, Schweiß hat die wesentliche Aufgabe der Kühlung der Oberflächentermperatur der Haut, wer mehr schwitzen kann, kann mehr kühlen, mehr Leistung bringen. Beim Sport gut, im Schwimmbad nicht so. Die erste Mücke macht es sich auf dem Bauch bequem, man wird aus dem Noch-nicht-Schlaf gerissen, und so geht das dann weiter.

Man beschließt ins Bad-Restaurant zu gehen und…sieht sich in einer endlos scheinenden Warteschlange anstellen. Alle wollen Bier, Spritzer, Pommes. So riecht es auch. Schließlich ist man an der Reihe, bestellt, bekommt, will zufrieden ein lauschiges, schattiges Plätzchen finden, um endlich seine wohlverdiente Kohlenhydrat-Flüssigkeit zu sich zu nehmen…bloß gibt es keines. Doch, doch, eines, schnell hin, schon ist man dort, aber da steht schon eine Tasche. Leicht resignierend dreht man um, da lacht der ganze Nebentisch auf, man will schon etwas Böses sagen, nur wär´s in diesem Falle blöd; lauter Bodybuilder, die einem zwar nicht ausdauer-, aber kraftmäßig schwer überlegen sind. Den falschen Sport gewählt!

Man stürzt die Getränke im Stehen runter, der Schweiß rinnt mittlerweile in Sturzbächen, Wasserfällen, das bisschen Alkohol vom Radler fährt ob des vorangegangenen Trainings sofort in die Oberschenkel ein, fürchterliche Schmerzen kommen zum völlig durchnässten T-Shirt, dem Schwitze-Sonnencreme-Gestank und dem Geschrei von mindestens 8.000 (doppelt so vielen wie in der U-Bahn) Menschen, Kindern, Pensionisten dazu - und dann erinnert man sich an den idyllischen Waldlauf von heute Morgen, als kein Geräusch außer dem Gezwitscher der Vögel und dem Bienengesummse zu hören war; kein Geruch außer dem frisch blühenden Bärlauch und dem sich im Winde verwehenden Lindenblütenduft; kaum Schweiß, weil die Waldluft frühmorgens so klar, so kühl; kein Stress, weil man wirklich alleine war, außer den zwei LäuferInnen, die einem knapp, aber höflich grüßend entgegentrabten und alsgleich wieder im zarten Morgennebel im Hain entschwanden; Warum um Gottes Willen bin ich nur in dieses Bad gegangen?

Christian Kleber (MAS)

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