Ein neuer Fitnesstrend segelt vom ganzen Globus aus nach Europa - auch nach Österreich. Wahrscheinlich hat man es in Thailand erfunden, wobei man darüber natürlich streiten kann, leitet es sich doch vom ursprünglichen Bungeejumpen ab. Und selbiges stammt eigentlich von den Lianenspringern von Pentecost und stürzen sich alljährlich von hohen Sprungtürmen in die Tiefe, eine Liane um die Füße gebunden. Für die gerade der Kindheit Entfleuchenden ein erster Test der Männlichkeit und des Mutes, für die Erwachsenen ein lustiger Zeitvertreib.

Wiewohl man sagen muss, dass Lianen nicht so schön langsam abbremsen wie Bungee-Seile, sondern ausgesprochen abrupt, der Faktor Erlebnis wird hier weit stärker mit jenem der Angst potenziert als beim gemeinen Bungeejumpen, das in den späten 70-er-Jahren des vorigen Jahrhunderts in den USA entstanden ist, anfangs nur halblegal war und man die ersten Protagonisten gerne auch einzusperren pflegte. Heute kann man sozusagen an jeder Ecke und von jedem höheren Hause springen, ohne auch nur schief angesehen zu werden.

Und nun Bungee Workout
Man befindet sich in einem Gym, bindet den Gurt des elastischen Seiles um den unteren Bereich seines Oberkörpers und um den oberen des Unterkörpers, und schon kann es losgehen, das Vergnügen, unter fachkundiger Anleitung einer mehrfach zertifizierten Trainerin oder eines ähnlich ausgebildeten Trainers beginnt man mit lockeren Aufwärmübungen, man geht, springt und läuft am Seile hin und her, vor und zurück, ein wenig erinnert zumindest dieser Teil an das gemeinschaftliche an die frische Luft geführt Werden von der Menschen liebsten Freunde, die wohl in grauer Vorzeit aus den Wölfen hervorgegangen sein müssen, aber dann wird´s weniger animalisch, mehr aerobisch.

Verschiedenste Elemente aus dem Bereich Musikgymnastik, Cross-Fit, Krafttraining pur, Tanz und Stretching mischen sich mit motivierenden Klängen aus den Boxen, man hat Spaß, schwitzt und tut was für seine Kondition, sprich, Ausdauer, Kraft, Koordination und Flexibilität werden geschult. Sogar die Schnelligkeit kommt nicht zu kurz, Reaktivkraftliegestütze – hier nennt man sie „Bungee flights“ – etwa, die unter solchen Umständen viel leichter von Händen und Armen gehen, sind genauso anzutreffen wie allerlei Sprünge, die mit der elastischen Unterstützung des Seiles auch für diejenigen möglich werden, die es anders nicht schaffen würden.

Der Spaß soll im Vordergrund stehen, wie eigentlich immer im Training oder im Leben generell, und so findet man beim Bungee workout auch Elemente des Fliegens, warum nicht, man nimmt Anlauf, springt ab, balanciert ein wenig in der Luft herum und verbindet das noch mit coolen moves, sieht lässig aus und ist so einfach nicht. Im Netz findest du schon allerhand Gefilmtes, vor allem eingefleischte Fitnessfreaks werden ihre helle Freude haben damit. Ob dieser neue Trend auch etwas ist für LäuferInnen, TriathletInnen oder alle anderen Ausdauerfreaks? In der Off-Saison mit Sicherheit, denn da kann, darf und soll man seinen sportmotorischen Horizont erweitern, und dies auf alle möglichen Arten und Weisen. Wer allerdings glaubt, drei seiner fünf Laufeinheiten pro Woche dadurch ersetzen zu können, um schneller zu laufen, ist wohl auf dem Holzweg. In diesem Sinne – have fun!