MaxFun Sports Laufsport Magazin

Wissenschaft vs. Feeling

15.02.2015, 15:00:00
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Worin liegt der Schlüssel zum Erfolg? In ausgeklügelten Trainingssystemen, die Daten vorgeben und kontrollieren, alles auf Computerbasis, kein Zufall mehr, kein Abseits?

Oder in Vorbereitungen nach Gefühl, Attacken im Wettkampf, genau dann, wann man sie für richtig hält und im Feiern nach Erfolgen? Schwierig zu sagen, sehr komplex, beleuchten wir das Ganze mal näher.

Fernsehübertragung eines Profiradrennens, die beiden Kommentatoren sehr kompetent, der eine selbst ausgesprochen passabler Berufsradfahrer gewesen, der andere sehr interessiert und vor allem mit Daten und Fakten überaus gut gefüttert. Beide kennen x-Geschichten aus dem Fahrerlager, beide kennen die meisten Profis, beide wissen in etwa, wie trainiert wird oder welche Rennen man fährt. Dann der Satz, „da wird der Masseur heute Abend viel zu tun haben, um die Säure aus den Muskeln rauszumassieren“. Man denkt sofort, hey, so viel Respekt vor dieser Person, aber so eine Meldung? Abgesehen davon, dass einer, der stundenlang vor dem Feld herfährt, nicht besonders viel Laktat (also Säure) aufbauen kann, sonst könnte er ja nicht stundenlang im Wind fahren, sind die Schmerzen in den Muskeln, die letztlich für den Muskelkater zeichnen, nicht auf das Laktat zurückzuführen – dieses wird relativ flott wieder abgebaut, vor allem, wenn man nach dem Wettkampf locker ausrollt – sondern auf winzige Mikrotraumata in den kleinsten Muskelstrukturen. Immer wieder ist auch von Trainern und Betreuern und Athleten selbst (im Fernsehen, also geht es tatsächlich um Spitzensport) Ähnliches zu hören.

Auf der anderen Seite weiß man aus Fachzeitschriften oder Interviews, dass es eine mittlerweile erkleckliche Anzahl an Spitzenathleten gibt, die alles – Training, Ernährung, Regeneration, usw. – wissenschaftlich aufbereitet und zum Teil auch übers Internet – etwa auf deren persönlichen Websites – für alle zugänglich macht. Das sind also zwei gänzlich verschiedene Seiten; die einen sind eher in der Gefühlsebene zu Hause, machen alles nach Lust und Laune, die anderen trainieren und kämpfen in Wettbewerben streng nach vorher ermittelten Zahlen. Beispiel Bradley Wiggins, Tour de France 2012, die er überlegen gewonnen hat. Mehr oder weniger für sämtliche Anstiege wurde vorher genau ermittelt, wie hoch die durchschnittliche Wattanzahl war, die der Brite treten konnte. Und auch, wenn andere Rennfahrer während dieser Anstiege voll attackierten, blieb Wiggins seinen vorgegebenen Wattzahlen mehr oder weniger immer treu und holte die anderen, die sich – vielleicht rein aus der Emotion heraus – zu früh verausgabt hatten, wieder ein. Viele Ironman-Athleten schwören mittlerweile auf wattgesteuertes Rad fahren. Wer 300 Watt im Schnitt treten kann über 180 km, wird auch nicht nervös, wenn er bei starkem Gegenwind plötzlich nur noch 27 km/h fährt, aber trotzdem 300 Watt. Mit Rückenwind geht´s dann dafür umso schneller.

Es gab sie immer schon, die beiden Typen. Die, die aus dem Bauch heraus agiert haben, waren stets die Publikumslieblinge, denen man den Sieg ob ihres beherzten Auftretens so sehr vergönnt hatte. Die anderen, die alles im Vorhinein berechnet hatten, waren meist aufgrund ihrer Nähe zur Arithmetik nicht ganz so beliebt. Faktum ist, beide Wege führen nach Rom, Faktum ist aber auch, dass diese Wege unterschiedlich lang und unterschiedlich schwierig sein können. Und Faktum ist ebenfalls, dass es nicht zwangsläufig notwendig ist, sich mit der Trainingswissenschaft auseinanderzusetzen, sonst würde nicht ein immer noch beträchtlicher Teil der Sportler auch völlig ohne wissenschaftliches Know-how dermaßen erfolgreich unterwegs sein. In diesem Sinne – 500-Euro-Gurt umschnallen und via Satellitenverbindung jeden Schritt, jeden Herzschlag und jede Flatulenz aufzeichnen lassen!

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