MaxFun Sports Laufsport Magazin

Der Angst davonlaufen

17.08.2008, 12:00:00
Foto:
© Gerd Altmann(geralt)/PIXELIO

Wer kennt sie nicht, die Augenblicke oder auch Zeiträume, in denen einen plötzlich oder auch schleichend Angst überfällt bzw. beschleicht.

Ob es Angst ist oder Furcht lässt sich leicht erkennen. Wer Furcht empfindet, der fürchtet sich vor etwas, weiß also was es ist, das ihm dieses Gefühl beschwert. Der sich derart Fürchtende kann folglich auch abhauen, davonlaufen bzw. dieses Furchtauslösende Ding zu beseitigen versuchen, es bekämpfen.

Der sich Ängstigende jedoch weiß nicht wovor er sich ängstigt, Angst ist unbestimmt, also nicht auf eine äußere Gefahr hin ausgerichtet, zumindest wenn man in der Tradition von Psychoanalyse oder Existenzphilosophie denkt. Was tun also, wenn einen die Angst in ihren Klauen hat? Einfach abwarten, bis sie wieder weg ist? Nachdenken, was verdammt noch einmal denn der Grund für diese Angst ist? Sich ärgern? Oder im schlimmsten Fall Angst vor der Angst entwickeln, eine sozusagen „Angstangst“?

Auf den ersten Blick möchte man denken, dass Angst nur lähmend wirkt. Dem muss aber nicht unbedingt so sein. Angst kann auch mobilisieren, kann zu Leistungen anspornen, die unter normalen Umständen nicht möglich gewesen wären. Nieren und Nebennieren schütten Adrenalin und Noradrenalin aus – jeder Sportler, der an Wettkämpfen teilnimmt oder teilgenommen hat – kennt dieses Phänomen, die meisten lieben und brauchen es sogar: Angst verleiht ihnen sozusagen Flügel – manche erreichen dies angeblich auch mit einem Getränk -!

Während im Sport und in der Leistungswelt ein gewisses Maß an Angst also durchaus notwendig und positiv ist, kann sie so manchen Menschen aber auch schwer belasten und psychisch ruinieren. Jenen, für die Angst derartige Ausmaße annimmt, sei zu psychologischer Hilfe geraten. Eine zusätzliche bzw. in vielen Fällen schon ausreichende Maßnahme kann aber auch das Laufen bieten:

Seien Sie ein Zen-Runner! Laufen Sie der Angst davon! Und wenn Ihnen das nicht gelingt, dann überlisten Sie die Angst und laufen Sie ihr hinterher! Sie werden sehen: Die Angst wird bald Angst vor Ihnen bekommen, was dann allerdings genau genommen Furcht ist und Ihnen keine Angst mehr machen kann.

Sie können aber auch die nächste Angst als einen willkommenen Gegner annehmen, der Ihnen wieder einmal die Möglichkeit zum Üben bietet. Freuen Sie sich über die Angst und lernen Sie, diese zu bezwingen. Halten Sie einen Augenblick inne, überlegen Sie, wie lächerlich es eigentlich ist, Angst zu haben – hat das Universum Angst? Wieso dann wir – wir sind ja ein Teil davon! Erst wer jede Angst verloren hat, kann wirklich frei sein und darf sich dann auch das eine oder andere Mal wieder ein bisschen fürchten.

Dr. Günter Heidinger

Dr. G. Heidinger

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