MaxFun Sports Laufsport Magazin

Auffällige Blutwerte

15.08.2015, 20:00:00
Foto:
MaxFun Sports/K.Köb

Im Klartext heißt das, dass die betreffenden Athleten gedopt hätten

In der letzten Woche konnte man einer TV-Dokumentation (eines deutschen TV-Senders) beiwohnen, in der vollkommen unverblümt und dennoch sachlich darüber berichtet wurde, dass unfassbar viele auffällige Blutwerte in der internationalen Leichtathletikszene vorhanden wären. Experten sprachen davon, dass der Terminus „auffällig“ in diesen (sehr vielen) Fällen durchaus zu bedeuten hat, dass man davon ausgehen kann, dass diese Werte nicht auf natürlichem Wege zustande gekommen wären. Im Klartext heißt das, dass die betreffenden Athleten gedopt hätten. Diese Berichte sind mittlerweile quasi überall nachzulesen, es sollen auch hunderte Medaillengewinner bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften darunter sein. Der Internationale Leichtathletikverband zeigt sich – zumindest verbal – bereit, diese Sachen aufzuklären. In dem TV-Beitrag war außerdem die Rede davon – man interviewte zu diesem Thema ua. eine ehemalige Weltmeisterin – dass in Kenia kaum (oder gar keine?) Blut-, sondern lediglich Urinproben genommen würden, dass es dort Usus wäre, sich seine negativen Dopingproben zu erkaufen, und dass Kenia bei weitem nicht das einzige Land wäre, in dem nicht alles mit rechten Dingen zuginge.

Wer sich ein wenig mit diesem Thema befasst, wird irgendwann auch über diverse „Aufdeckungsbücher“ der diversen Internationalen Fußballverbände stoßen und sich zumindest irgendeinen Reim darauf machen (können). Dass in Bereichen, wo extrem viel Geld im Spiel ist – also eben etwa im Fußball, bei Olympischen Spielen oder generell bei allen gut vermarkteten Großveranstaltungen – Türen und Tore leichter zu öffnen sind (bzw. schlicht und einfach stets offen stehen), was unerlaubte Maßnahmen, die ohne Zweifel zu noch großartigeren und noch besser zu vermarktenden Leistungen führen, betrifft, muss jedem denkenden Menschen so klar wie Kloßbrühe sein. Wobei „Kloßbrühe“ zurückgeht auf den Begriff „Klosterbrühe“ (diese sollte tatsächlich klar, dünn und durchsichtig sein, damit Völlerei vermieden werden konnte). Durch Ironie entwickelte sich daraus allerdings die „Kloßbrühe“, die ihres Zeichens milchig-trüb wird; und irgendwie passen diese beiden Süppchen auch zum globalen Dopingmärchen.

Das ganze Dilemma hat wohl irgendwann vor langer, langer Zeit begonnen, als nämlich der Erste hergegangen war und – unerlaubter-, aber wohl auch unbemerkterweise – begonnen hatte, in den Zaubertrank zu greifen. Ob heutzutage nun in der Leichtathletik nahezu flächendeckend gedopt wird, um Leistungen vollbringen zu können, die man vor vielleicht hundert Jahren höchstens ins Reich der Fabeln oder in das der Zauberei eingeordnet hätte, wird wahrscheinlich nie ans Tageslicht kommen. Zu groß die Interessen (fast) aller Beteiligten, lieber nichts aufzudecken, denn wer gräbt sich selbst schon gern das Wasser ab?! Vor nicht allzu langer Zeit hat man (angeblich) im Radsport aufgeräumt, heute fahren laut mehrheitlicher Meinung (fast) alle sauber. König Fußball beispielsweise hat quasi kaum einmal jemanden „erwischt“; wozu auch, ist ja eine Spielsportart, bei der es um ganz andere Skills geht als etwa in Sportarten, in denen es rein um die Ausdauer- oder Kraftleistungsfähigkeit geht. Wer das glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann…Nochmal zurück zum Radsport. Nicht zuletzt seit Mister Armstrongs „Beichte“ kann man davon ausgehen, dass eine Zeitlang tatsächlich radelnde Zentrifugen und Apotheken unterwegs war. So einen Skandal würde die Leichtathletik momentan nicht verkraften, stehen doch die Weltmeisterschaften in Peking (22.-30. August 2015) und die Olympischen Spiele 2016 in Rio vor der Tür. Und Hand aufs Herz: Auch sonst ist man in keiner Sportart besonders darauf aus, aufzudecken, was man aufdecken könnte. WIR Zuseher wollen das doch auch nicht – wir wollen Gladiatoren sehen, oder? Also freuen wir uns auf Brot und Spiele…

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