MaxFun Sports Laufsport Magazin

Was ist nun dran am Training im Wasser?

12.07.2010, 12:00:00
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Aqua-Jogging selbst ist ein sehr gutes Ausgleichstraining zum Laufen.

Wer in diesen Zeiten viel in öffentlichen Schwimmbädern unterwegs ist, kommt nicht umhin sie zu sehen - die Aquajogger oder Wassergymnastik-Leute. Und vielleicht partizipiert ja der eine oder andere von Ihnen auch selbst eine solche Workout-Stunde. Was ist nun dran am Training im Wasser?

Zunächst einmal ist es natürlich erfrischend, außer man tummelt sich unter 300 weiteren Badegästen; ein paar Testungen in deutschen Schwimmbädern haben Erschreckendes ans Tageslicht gebracht; jeder Zweite pinkelt ins Wasser! Und dass das erstens nicht besonders hygienisch und zweitens nicht gerade erfrischend ist, liegt auf der Hand. Wer dann noch beim Aqua-Bizeps-Curlen unabsichtlich Wasser verschluckt - oder Wasserähnliches - sollte an diese Erkenntnisse lieber nicht denken. Doch gehen wir mal lieber davon aus, dass das kühle Nass vor allem erfrischend ist. Das ist dann schon mal positiv.

Aqua-Jogging selbst ist ein sehr gutes Ausgleichstraining zum Laufen, mit schwerer Weste beladen rennt, joggt oder "intervallt" man durch die Fluten, und das völlig gelenksschonend. Man sollte dabei lediglich darauf achten, dass man mit wasserresistenter Sonnencreme eingeschmiert ist, da der Sonnenbrand sonst vorprogrammiert wäre.

Die Wassergymnastik-Leute mit all ihren verbiegbaren Utensilien machen das Bild bunter und fröhlicher. Der Trainingseffekt kann durchaus recht hoch sein, so man auch ordentlich "hinhält". Das fängt schon damit an, dass man recht intensiv die Knie heben kann beim "Laufen durchs Wasser", die Bewegungen schneller absolviert usw. und so fort. Dazu bedarf es aber einer recht hohen Motivation, also etwa einer sehr hübschen, sportlichen Trainerin oder ein paar braungebrannter männlicher Zuseher am Beckenrand oder dergleichen.

Die meisten TeilnehmerInnen an solchen Stunden bewegen sich allerdings recht wenig, das ist eher ein "Im-Takt"- oder "Leicht-neben-dem-Takt" - Herumgehopse mit Null Trainingseffekt, ähnlich dem Nordic Walken, wenn die Stöcke nachgezogen werden und man mit heißen drei km/h über den Asphalt glüht. Wenn man nach der Stunde dann auch noch hergeht und meint, man habe sich Bratwurst und Bier verdient, erzielt man genau das Gegenteil von Muskelstraffung und Körperfettverlust…Auch in öffentlichen Bädern vertreten sind unsere Yogis, die bieten dort an, was sie können. Für viele Leute ist es wohl das erste Mal, dass sie an einer solchen Einheit teilnehmen, und das ist gar nicht schlecht so. Meist kostenlos - als Service des öffentlichen Bades (woher allerdings kommt dann das Geld für den Yogalehrer…) - kann hineingeschnuppert werden, wo hineingeschnuppert werden möchte. Und die eine oder der andere haben so schon Blut geleckt und sind zu begeisterten Yoga-JüngerInnen geworden.

Die meisten Outdoor-Freaks nützen das Schwimmbad aber nach wie vor wie folgt; nach getanem Training, etwa einer 6-Stunden-Radausfahrt und einem anschließenden "Eineinhalbstünder" (im Laufen) möchte man seinen gestählten Körper im Freibad gekonnt zur Schau setzen, wackelt mit sehr müden Beinen vom Eingang gerade noch bis zum Restaurant, fällt mit gekrümmtem und schmerzendem Rücken auf die brennend heiße Bank, hat nicht einmal mehr genug Energie um deshalb hochzuschrecken, nach dem dritten Bier ist man wieder eins mit sich und dem Universum, irgendwo im Hinterkopf nimmt man die beruhigende Yoga-Musik oder den stampfenden Aqua-Gymnastik-Rhythmus wahr und denkt sich, "Ja, nächstes Mal, da probier ich das auch aus…"

Christian Kleber (MAS) für MaxFun.cc

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