Eines möchte ich Ihnen heute mit auf den Weg geben: Setzen Sie sich noch heute Abend hin und definieren Sie drei große Ziele für 2009; ein privates, ein berufliches und ein sportliches.

Sie haben sicherlich schon sehr gewissenhaft an Ihrer Jahresplanung gearbeitet. Nein? Dann sollten Sie dies schleunigst tun, schließlich hat 2009 bereits begonnen. Sie sind keine Freundin von langer, mühsamer Planung? Ich prinzipiell auch nicht, obwohl Planen und Ziele setzen sehr wohl Sinn machen. In allen Bereichen des Lebens. Ohne Vision, ohne Wünsche, ohne Vorstellungen durchs Leben zu wandeln hat schon so manchen um den Verstand gebracht. Ganz vereinfacht ausgedrückt, wenn Sie bei einem Wettlauf am Start stehen, wollen Sie ins Ziel kommen. Normalerweise. Sie kämen wahrscheinlich nie auf die Idee, beim Startschuss just in die entgegengesetzte Richtung zu laufen, um irgendwann, völlig erschöpft und alleine irgendwo zusammenzubrechen. Sie haben ein klar definiertes Ziel, nämlich das Erreichen des Ziels.

Das Gleiche sollte auch für Ihr Privatleben gelten; einfach so vor sich hin zu leben, ohne sich die Frage zu stellen, ob man Familie, Kinder, Haus und Pferd haben möchte, funktioniert zwar eine Zeitlang. Doch schließlich kommt man an eine Weggabelung, an der man sich entscheiden muss; will ich nach rechts, nach links oder drehe ich gar wieder um? Vielen Menschen fallen Entscheidungen sehr schwer, einerseits, weil sie Neues mit sich bringen, andrerseits, weil Gewohnheiten, die man vielleicht sehr liebgewonnen hat, von einen Tag auf den anderen verschwunden sind. Im Äther dieses Universums, keiner weiß mehr, wo sie sind. In Viktor Frankls Scheune, die voller Vergangenheits-Heu ist, vielleicht dort. Doch Scheune zu heißt Vergangenheit weg. Nur noch Gedanken, Gedachtes, Emotion.

Nun ist es bald Mitte Jänner, und die Zeit drängt. So stark, dass man sich nicht mehr dagegen wehren kann. Die Vision muss niedergeschrieben, festgehalten werden; was soll das heurige Jahr bringen? Ist es der Sieg beim Donauturmlauf, ist es ein erfolgreich absolvierter Marathon, ist es die Hochzeit mit der besten Freundin? Oder wird dieses Jahr wie die vielen vergangenen verlaufen, man weiß zwar, dass man sich Ziele setzen sollte, kann diese aber aus Faulheit oder einem anderen Grund nicht definieren, lebt einfach wieder so vor sich hin. Und merkt gar nicht, wie grau die Suppe des Lebensflusses ist, in der man weitertreibt und weitertreibt.

Eines möchte ich Ihnen heute mit auf den Weg geben; Setzen Sie sich noch heute Abend hin und definieren Sie drei große Ziele für 2009; ein privates, ein berufliches und ein sportliches. Diese drei Ziele sollten natürlich erreichbar sein, die Hochzeit mit Brad Pitt, das Amt des Präsidenten von Amerika und ein neuer Marathon-Weltrekord wären aller Wahrscheinlichkeit nach keine adäquaten, erreichbaren Ziele. Aber zum Beispiel Ordnung zu schaffen in seinem Privatleben, indem man zu einer getroffenen Entscheidung steht und sich durch nichts mehr davon abbringen lässt, der Aufbau einer kleinen, aber feinen Firma, die 2009 die und die Zahlen schreiben soll und eine neue persönliche Bestzeit über 5 Kilometer, das wären schon ganz nette und vor allem erreichbare Ziele. Große Lettern auf großen Zetteln diese Ziele formulierend sollten Sie an allen Ecken und Enden daran erinnern.

Dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen 2009. Außer Sie setzen sich heute Abend nicht hin und formulieren – dann nimmt alles seinen gewohnten Lauf und es ändert sich nichts. Gar nichts. Vielleicht aber soll sich ja auch gar nichts ändern. Wer weiß?!

Christian Kleber

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