MaxFun Sports Laufsport Magazin

Prinzip der Periodisierung

Das Wettkampfjahr gliedert sich in verschiedene Perioden

Oder es SOLLTE sich zumindest in verschiedene gliedern. Viele Sportler trainieren jahrein, jahraus, tagein, tagaus, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob sie ihr sportliches Leben nicht einmal ändern sollten. Wer sich rühmen kann, seit fünfzehn Jahren jeden Tag trainiert zu haben, hat mit Sicherheit nie seinen persönlichen Zenit – im sportlichen Sinne – erreicht. Wer keine einzige Phase in seinem Sportjahr hat, in der er seine Laufschuhe oder sein Rad mal im Keller stehen lässt, wird ebenfalls mit ziemlicher Sicherheit nie sein sportliches Optimum erreichen können.

Das Trainingsjahr sollte sich in eine Vorbereitungsphase, eine Phase der Wettkämpfe und eine Übergangsperiode gliedern. Grob betrachtet. Wer eine Zweifachperiodisierung anstrebt – also etwa einen Frühlings- und einen Herbstmarathon rennen will  – der hat nach der Wettkampfphase 1 eine kurze Regenerationsphase einzuplanen, bevor es in Vorbereitungs- und Wettkampfphase 2 geht. Wer hingegen wöchentlich an einer Laufveranstaltung teilnimmt – man denke an diverse Laufcupserien, die das ganze Jahr über laufen – wird irgendwann an einem Punkt ankommen, an dem es nicht mehr ganz so gut läuft. Allerdings ist genau das die Schwierigkeit an solchen Serien, und nur diejenigen, die die konstantesten und besten Leistungen das ganze Jahr über bringen können, haben die Chance, bei solchen Cupveranstaltungen zu reüssieren.

Bleiben wir aber bei einer herkömmlichen Periodisierung. Zunächst überlegt man sich einmal, wann man welchen Wettkampf in Höchstform laufen möchte. Von dem Datum rechnet man dann vier bis sechs Monate zurück und beginnt genau dort mit der Vorbereitungsphase. Wer etwa bereits über eine gute Grundlage verfügt, weil er schon jahrelanges Lauftraining in den Beinen hat, und z. B. einen schnellen Zehner auf die Bahn klopfen möchte, für den können vier Monate Vorbereitung durchaus reichen; wer z. B. einen „gescheiten“ Marathon plant, der sollte alles in allem schon sechs Monate spezieller Marathonvorbereitungszeit einplanen. Wobei natürlich individuelle Unterschiede zu berücksichtigen sind.

Nach der Vorbereitungsphase folgt dann die Wettkampfphase. In der zunächst einige Trainingswettkämpfe auf höherem Niveau (als noch in der Vorbereitungsphase, in der sehr wohl auch Trainingswettkämpfe absolviert werden können/dürfen/sollen) gelaufen werden. Um schließlich dann bei „seinem“ Zehner oder Marathon hoffentlich die Bestleistung abrufen zu können. Hernach trachtet man danach, zu regenerieren und seine Speicher wieder aufzufüllen. Zwei Wettkampfkilometer ergeben einen Tag Regeneration. Nach einem Marathon also nach Adam Riese 21 Tage, in denen man nicht nichts macht, sondern z. B. sehr locker Rad fährt, sauniert, schwimmt oder in der Gegend herumspaziert. Und tatsächlich einige Tage einbaut, an denen man gar nichts körperlich Anstrengendes macht.

Für diejenigen, die noch einen zweiten Höhepunkt eingeplant haben, beginnt dann die Vorbereitungsphase 2. Allerdings hat man ja aufgrund von Vorbereitungsphase 1 und Wettkampfphase 1 schon ein recht hohes Leistungsniveau (das zwar durch die kurze Reg-Phase ein wenig gesunken ist) und beginnt also nicht wieder quasi bei Null. In der zweiten Wettkampfphase versucht man natürlich, aus Fehlern in der ersten gelernt zu haben, bringt hoffentlich noch bessere Leistungen, um schließlich in die wohlverdiente Übergangsphase – die meist in der kalten, unangenehmen Herbstzeit liegt – zu gelangen. Dann darf man für vier bis sechs Wochen tatsächlich pausieren – so man das zusammenbringt. Und dann beginnt alles wieder von vorn. Ein Leben lang…

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23.01.2015, 15:00:00
Foto: MaxFun Sports/K.Köb
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