MaxFun Sports Laufsport Magazin

Österreich wird immer fetter

06.12.2010, 12:00:00
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© Dr. Klaus-Uwe Gerhardt/PIXELIO

Der Durchschnittsösterreicher hat heute 3 Prozent mehr Körperfett als noch vor ein paar Jahren.

So etwas bei MaxFun.cc zu lesen, verwundert vielleicht ein wenig, hat man doch unter SportlerInnen permanent den Eindruck, alle und jeder würden dauernd schwimmen, Rad fahren, laufen, krafteln und wären zumindest leicht bis maximal schwer sportsüchtig. Dem ist aber nicht so.

Zugegebenermaßen wird die Gruppe der extrem Trainierenden und an - sagen wir mal - "ausgefallenen" Wettkämpfen Teilnehmenden immer größer. Ein Marathon gehört in manchen Kreisen heute zum guten Ton, ein Ironman auch schon fast. Allerdings wird die breite Masse der Bevölkerung immer dicker, immer untätiger. Beinahe die Hälfte der Erwachsenen dieses Landes ist übergewichtig, der Durchschnittsösterreicher hat heute 3% mehr Körperfett als noch vor ein paar Jahren; der Anteil der Grundwehrdiener, die bei der Musterung über 100kg haben, ist erschreckend hoch; will man deshalb eigentlich den Wehrdienst abschaffen oder doch nicht, dafür auch Frauen verpflichten?

Jedes fünfte unserer Kinder ist zu dick, kein Wunder bei der "gesunden Jause", die vielen mitgegeben wird - aus falscher Liebe zum Kinde oder aus schlechtem Gewissen oder schlicht aus purem Unwissen. Die Gruppe, die sich mit gesunder Ernährung beschäftigt, wird zwar jeden Tag größer, die Gruppe, die sich nicht damit beschäftigt, wird jeden Tag noch größer - ähnlich der scheinbar immer schnelleren Expansion unseres Universums. Was sollen wir also tun? Wenn wir so weitermachen, sind in ein paar Jahren fast alle Einwohner dieses Landes - und übrigens der gesamten westlichen Welt - übergewichtig; nur die, die Sport als Körperkult betreiben und weil sie danach süchtig sind, sind es nicht.

Der Einwand, dass jeder aus seinem Leben machen kann, was er möchte, zählt nur bedingt. Denn die Freiheit des einen endet dort, wo die des nächsten beginnt; und Übergewicht kostet, und zwar satt! Mehr Krankenstandstage, mehr von der Allgemeinheit gestützte und ach so wichtige Medikamente, weniger Arbeitsleistung, usw., man kennt das. Die Kosten, respektive die dadurch entstehenden Verluste aufgrund von Nichtleistungen, belaufen sich jährlich auf hunderte Millionen oder mehr. In Österreich wohlgemerkt, Tendenz steigend!

Ein Beispiel:
Die Kinder einer Volksschulklasse, die jeden Morgen anstatt loszuschreiben und zu- rechnen, 30 Minuten Lauf- und Koordinationstraining, das man übrigens herrlich verbinden kann mit Mathematik oder Deutsch, an der frischen Luft absolvieren, benötigen für die restlichen Aufgaben nicht einmal halb so lang wie die Kinder, die gleich um 8 Uhr einmal sitzen (müssen). Die Lernleistung von Kindern, die sich mehr oder ausreichend bewegen, ist schlicht und einfach besser. Zahlreiche Studien belegen das. Die Arbeitsleistung von fitten MitarbeiterInnen ist ebenfalls deutlich höher.

Warum in aller Welt beurteilt man immer noch nach "gearbeiteten" Stunden, warum nicht nach Leistung? Wenn jemand zehn Minuten braucht für etwas und jemand anderer drei Stunden für die gleiche Leistung, so herrscht bei uns immer noch das Denken, dass zweiterer "fleißiger" ist, weil er ja viel länger da war, an der Sache dran oder sonst was. Das ist doch Schwachsinn! Moderne Unternehmen beurteilen und bezahlen auch nach Leistung, lassen die MitarbeiterInnen in der Arbeitszeit (!!!) trainieren (das fällt unter "Gesundheitsförderung") - Laufen, Yoga, sonst was - und sind mit dieser Strategie erfolgreicher. Genauso wie einige Schulklassen, deren Kinder sich wesentlich mehr bewegen als andere. Ein Umdenken muss stattfinden! Und zwar gestern!

Christian Kleber (MAS)

Link: www.MaxFun.cc

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