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Der Beinschlag: Teil 4 der Winter-Triathlonserie von MaxFun.cc

16.11.2010, 12:00:00
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Wer ein guter Radfahrer und ein ebenso passabler Läufer ist, tut gut daran, auch an seiner Schwimm-Bein-Technik zu feilen.

Im Langstreckenbereich spielt der Beinschlag prinzipiell eine untergeordnete Rolle, es soll sogar recht ambitionierte Triathleten geben, die aussehen wie eine im Wasser treibende Leiche, wenn man sie schwimmenderweise von hinten im sog. Wasserschatten betrachtet. Faktum ist, dass die Beinmuskulatur, so sie in Bewegung ist, Sauerstoff benötigt, und zwar wesentlich mehr als die Armmuskulatur. Und Sauerstoff ist rar, vor allem für lungenatmende Wesen unter Wasser. Auch der Kurztriathlet macht meist pro Armzug lediglich zwei Beinschläge, aus den eben erwähnten Gründen. Deswegen zu sagen, dass man den Beinschlag getrost außer Acht lassen kann, wäre dennoch vermessen. Zu wichtig seine ausgleichende und stabilisierende Wirkung auf den Rest des Körpers, zu wichtig seine Rolle auf den ersten Metern oder bei Bojen, die zu umrunden sind, usw.

Dass sich das Lager der TriathletInnen ja recht oft aus nicht maximal talentierten RadfahrerInnen rekrutiert, neigen recht viele dieser Spezies dazu, auch unter Wasser Rad zu fahren. Was im Reha-Becken in der Therme XY recht gut kommt, kommt im Schwimmen gar nicht. Es soll schon "Schwimmer" gegeben haben, die sich durch eben diese Radfahrbewegung eher rückwärts als vorwärts bewegt haben. Viele strecken auch die Füße nicht durch, sondern ziehen die Zehen Richtung Oberkörper. Falsch. Die Füße sollten möglichst durchgestreckt und leicht nach innen gedreht sein, die lockere, schwingende Bewegung geht von der Hüfte aus.

Unser Schwimmexperte Alexander Krenn rät beim Beinschlag hauptsächlich zu Übungen ohne Brett, allein deshalb, weil diese der eigentlichen Schwimmbewegung am nächsten kommen; und deshalb, weil man ja im Wettkampf auch nicht mit Brett unterwegs sein darf. Seine Paradeübung sieht wie folgt aus;

  • man liegt bäuchlings so langgezogen wie möglich im Wasser, die Arme sind nach vorne gestreckt, das Gesicht ist unter Wasser, man atmet die zuvor eingeatmete Luft ruhig unter Wasser aus und macht einen lockeren, aus der Hüfte kommenden Beinschlag dazu; alle 4-5 Schläge macht man eine kurze, beinah nur angedeutete Brust-Arm-Bewegung, hebt den Kopf nach vorne aus dem Wasser und atmet ein. Länge und Dauer je nach Können und schwimmerischem Niveau.
  • Das Ganze kann natürlich auch mit dem Schwimmbrett gemacht werden, hierbei wird dieses mit beiden Armen vorne gehalten, der Kopf ist hier die ganze Zeit über der Wasseroberfläche; ganz ideal ist diese Übung aber aufgrund des Absinken des Rumpfes nicht.
  • Die nächste Variante ist die Durchführung der Übung auf dem Rücken liegend, hierbei werden die Arme nach hinten durchgestreckt,
  • eine andere Variante wäre das Ganze auf der Seite liegend; wobei hier darauf geachtet werden muss, dass man keine Beinschere macht.

Wer ein guter Radfahrer und ein ebenso passabler Läufer ist, tut gut daran, auch an seiner Schwimm-Bein-Technik zu feilen. Denn beispielsweise die ersten 400m auf der Langdistanz entscheiden letztendlich über die Schwimmzeit. Wer sich hier gnadenlos überschwimmen lässt, verliert wertvolle Minuten, die ihm dann in den beiden anderen Disziplinen fehlen. Klar, Windschattenfahren ist verboten, daran halten sich auch alle…wer aber 5 Min früher aus dem Wasser steigt, hätte rein theoretisch die Möglichkeit, mit einer Gruppe mitzufahren, die wahrscheinlich rund 15 Min schneller fährt. Nur rein theoretisch, klar. Aber dazu braucht es auf den ersten 400m einen Super-Beinschlag. Und einen Super-Armzug, eine Super-Wasserlage, Mut, Glück, tolle Tagesform, blablabla. Hang loose!

Christian Kleber (MAS) in Zusammenarbeit mit Alex Krenn

Link: www.MaxFun.cc

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