MaxFun Sports Laufsport Magazin

Warum Fußballer so schnell laufen können

08.07.2014, 12:00:00
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© MaxFun Sports GmbH/K.Köb

Allein wegen ihrer koordinativen Fähigkeiten können moderne Fußballer daher für den durchschnittlichen Läufer nur als Vorbilder dienen.

In diesen Tagen und Wochen hat König Fußball in vielen Haushalten oder beim Public Viewing weit die Oberhand. Und das hat seine Berechtigung, was heutzutage bei dieser beliebtesten Mannschaftssportart gezeigt wird, ist famos, schon lang nicht mehr zu vergleichen mit dem, was man etwa vor zwanzig Jahren noch zu sehen bekommen hat. Extrem athletisch, technisch und taktisch nahezu perfekt, folgt ein Angriff auf den anderen. Geht´s in die Verlängerung, ist zwar schon eine gewisse Müdigkeit der Spieler zu bemerken, aber immer noch wird hin- und hergesprintet wie nur was…Die Kilometerleistungen, die ein Spieler heute zusammenbringt, sind wesentlich höher als damals, in der „guten, alten Zeit“. 10-12 km/Spiel sind heute keine Seltenheit mehr, sie gehören quasi zum Standartrepertoire. Jetzt könnte ein relativ einfach denkender Ausdauersportler (die gibt es aber zum Glück kaum noch…) hergehen und sagen, naja, in 90 Minuten 10 oder 12 Kilometer, das ist ja nix, den Zehner schaff ich unter 40 Minuten, in 90 Minuten renn ich ungefähr einen Halbmarathon, etc. Betrachtet man nur die reine Kilometerleistung, so ist das natürlich korrekt; allerdings rennen die wenigsten einen Zehner, indem sie 30 Meter lang Vollgas geben und vielleicht 35 km/h erreichen, dann wieder langsam herumgehen, einen 80-Meter-Sprint folgen lassen, usw.

Genau das macht aber die Schwierigkeit des Fußballspiels, respektive der Fähigkeiten, die ein Spieler heute haben muss, aus. Auf der einen Seite muss er 90, manchmal sogar 120 Minuten durchhalten, also eine ausgesprochen hohe Ausdauerleistungsfähigkeit aufweisen, auf der anderen super sprinten können – manche sollen über 20, 30 Meter sogar einen Usain Bolt in den Schatten stellen. Und dann kommt natürlich noch hinzu, dass der durchschnittliche Fußballer nicht schnurstracks geradeaus läuft, sondern einen Haken, eine Wende, ein Täuschungsmanöver nach dem/der anderen macht. Und das Ganze mit einem Ball, mit zehn Mitspielern und gegen elf andere. Dann müssen teilweise noch Schieds- und Linienrichter getäuscht werden, man muss andere Körperteile als die Beine zum Vorantreiben des Balles einsetzen, alles in allem also eine höchstkoordinative Sportart, in der es nicht zuletzt darum geht, dass man Spielwitz, Taktik und vorausschauendes Denken innerhalb kürzester Zeit mit all den anderen Fähigkeiten kombiniert.

Allein wegen ihrer koordinativen Fähigkeiten können moderne Fußballer daher für den durchschnittlichen Läufer nur als Vorbilder dienen. Laufschulübungen aller Art werden von den Rasengöttern mehr als beherrscht, gewandtes, vorausschauendes und propriozeptives Laufen sind reine Formsachen, der Fußballer von heute ist sowohl überdurchschnittlich ausdauernd als auch ausgesprochen antrittsstark. Das soll jetzt nicht heißen, dass sich „Läufer Normalverbraucher“ das Fußball-Lauftraining zu seiner Maxime machen sollte – damit würde er am Ziel vorbeischießen – einige Elemente allerdings könnte man durchaus immer wieder einfließen lassen. Nicht zuletzt auch das Fußballspielen selbst, das immer wieder ins „normale“ Lauftraining eingestreut werden könnte – so genügend Mitspieler vorhanden sind – lediglich verletzen sollte man sich dabei nicht; Fairplay geht vor Ehrgeiz. Gezielt und Intelligent eingesetzt kann jeder neue Trainingsreiz durchaus zu Leistungsverbesserungen führen – gerade in Zeiten einer Fußball-Weltmeisterschaft dürfte es vielen nicht allzu schwer fallen, sich mal anderweitig zu belasten; zu beachten lediglich: Je höher das sportliche Niveau und je näher der nächste Wettkampf-Höhepunkt, desto spezifischer muss das Training gestaltet werden; in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung hat Alternativtraining wie eben Fußball relativ wenig Platz. Wer hingegen etwa erst den Silvesterlauf als nächstes Ziel hat oder überhaupt irgendetwas im nächsten Jahr, der darf getrost einem Herrn Neymar nacheifern – nicht aber seinen faulenden Gegenspielern…

Christian Kleber (MAS)

Link: www.MaxFun.at

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