MaxFun Sports Laufsport Magazin

Woran erkennt man einen guten Sportlehrer?

06.06.2012, 12:00:00
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Was kann ein Sport- oder Turnlehrer dazu beitragen, dass sich unsere Gesellschaft wieder in die andere Richtung bewegt?

Im Durchschnitt wird das menschliche Wesen immer fetter, immer immobiler, immer träger. Etwas über eine Milliarde Menschen ist übergewichtig, ebenso viele leiden schrecklichen Hunger. Auf beiden Seiten beklagt man immer mehr Tote. Selbst die Kinder werden immer dicker, TV-, Internet- und EDV-Spielekonsum nehmen horrende Ausmaße an. Was kann ein Sport- oder Turnlehrer dazu beitragen, dass sich unsere Gesellschaft wieder in die andere Richtung bewegt?

Früher war alles anders. Schulwege wurden zu Fuß zurückgelegt, wollte man Freunde treffen, reichte kein bloßer Knopfdruck, Arbeit bestand viel mehr aus Körperlichkeiten als heute. Damit hat der Lehrer zu kämpfen. Es ist eben sehr oft nicht „cool“ zu laufen, zu springen, zu klettern. Es ist sehr oft nicht „cool“ mit dem Rad zu fahren oder zu schwimmen. Wissen wir alles bzw., wir glauben all das zu wissen. In Wahrheit gehören Sie, geschätzte LeserInnen, zum Mikrokosmos derer, die sich gerne bewegen oder zumindest mit Bewegung befassen. Ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung kann und vor allem will das nicht von sich behaupten. Zahlen von Krankenkassen oder Statistiken sprechen eine deutliche Sprache.

Der Sportlehrer, der etwas bewirken möchte, muss zunächst mit gutem Beispiel vorangehen, authentisch sein. Es hat wenig Sinn, die Kinder dazu anzuhalten, im Kreis zu laufen, wenn man selbst mit Bierwampe am Rande steht und nur „Hoppauf“ schreit. Ebenso unsinnig ist es, wenn altgediente Lehrer aufgrund ihrer doch teilweise recht frustrierenden Arbeit schlicht und einfach einen Ball in den Saal werfen, um sich in der Sekunde ins Gerätekammerl zu vertschüßen, um dort „Wichtigeres“ zu erledigen. Der Frust kommt meist übrigens daher, dass altgediente Lehrer schlicht und einfach aufgegeben haben. Irgendwann aus Berufung begonnen, die Sache gut gemacht, aber im Laufe der Zeit erkannt, dass die Gesellschaft (und hier klarerweise die Eltern der lieben Kleinen) einfach alles auf die Schule abwälzt, auch die Erziehung. Und nachdem die Gesellschaft ist wie sie ist – kein gutes Vorbild – und zusätzlich vom Lehrer verlangt, zu erziehen (was ja doch zum Großteil Elternsache sein sollte), und eben nicht „nur“ zu unterrichten, kommt oft der Ball ins Spiel. Das dann klarerweise keines ist, sondern in endlosen, teilweise brutalen Streitereien endet.

Also erstens sollte der „gute Sportlehrer“ selbst Vorbild sein, in seinem Aussehen und seinem Handeln. Zweitens muss die „erwachsene“ Gesellschaft (also jene Horde von meist Berufstätigen) ebenfalls ein gutes Vorbild abgeben. Denken nicht bald alle hierzulande (und in sämtlichen Staaten der westlichen Welt) um, wird´s nix mehr. Und das ist nicht alleine auf das Gesundheitsbewusstsein, sondern generell auf BEWUSSTSEIN bezogen.

Gehen wir davon aus, dass all dies langsam gelänge, so hätte der Sportlehrer nicht allzu viel zu tun. Klar, er muss selbst gut in Schuss sein, positive Gedanken verstreuen können, lächeln und lachen können, positiv und zum rechten Zeitpunkt motivieren können; wenn all das der Fall ist, so hat er in seinen Sportstunden wenig zu tun. Die Kinder werden mehr oder weniger selbstständig und ohne Aufforderung ans Werk gehen und sich bewegen wollen, nicht müssen. Und ob sie dabei schweigend 17 Runden im Kreis rennen oder tanzend und lachend durch die Gegend hüpfen, ist – rein aus gesundheitlichen Gründen – relativ egal. Klar, wenn auf ein bestimmtes Ziel hintrainiert werden soll, muss zwangsläufig anders agiert werden; aber bitte nicht mit falschem Ehrgeiz, da schadet man den meisten Kindern mehr als es ihnen irgendwie nützte.

Christian Kleber (MAS)

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