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Wie lang geht´s noch?

25.05.2012, 12:00:00
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Haile Gebrselassie war bei seinem Marathon-Weltrekord 2008 in Berlin bereits 35 Jahre alt.

So lang man jung ist, ist man leistungsfähig. Ab 25 oder 30 nimmt die Leistungsfähigkeit ab, man wird immer müder, dicker, und irgendwann war´s das dann. Die Arbeit ist der zentrale Lebensinhalt, aufgrund der kann man auch kaum noch Sport treiben, seine eigene Unansehnlichkeit kaschiert man mit tollen Autos, prunkvollen Häusern, sauteuren Essenseinladungen. Oder gar nicht, man gibt einfach auf und wartet Schnitzel mit Pommes essend, Bier dazu trinkend und vor allem nichts mehr sprechend darauf, dass ein Wunder geschieht. Dieses kommt dann meist in Form eines Herzinfarktes, den man – so man ihn überlebt – kurzfristig als Auslöser für den Neustart seines gesunden Lebens hernimmt. Um recht bald und vor allem medikamentös gut eingestellt sein altes Leben weiterzuführen.

Horrorszenario? Keineswegs, so „leben“ viele. Wobei man das wohl nicht als „leben“ bezeichnen sollte. Denn Leben ist Veränderung, Bewegung, geistige und körperliche. Und ob nun durch hormonelle Veränderungen die Leistungsfähigkeit ab dem 30. Lebensjahr sukzessive abnimmt oder nicht, macht so viel nicht aus. „Man darf nie anfangen aufzuhören“, so der Ausspruch eines berühmten Sportprofessors, der heute Mitte 60 ist, aber aussieht wie Mitte 40, und fit ist wie Mitte 20 (letzteres stimmt gar nicht, weil der durchschnittliche Mittzwanziger bei weitem nicht so fit ist wie der ehemalige Sportprofessor).

Anderes Beispiel für einen „ganz normalen Mittsechziger“; Nikolaus G., der alte Radsport-Haudegen, der bei Zeitfahren in der Ebene immer noch weit über 40 km/h Schnitt fährt, 20.000km pro Jahr zurücklegt. Auf dem Fahrrad. Maurilio De Zolt wurde noch mit satten 44 Jahren Langlauf-Olympiasieger in der Staffel. Jens Voigt, der deutsche Radprofi, ist ebenfalls nicht mehr der jüngste, fährt aber auf höchstem Niveau Rad. Um ein Eck älter ist Jeannie Longo-Ciprelli, gehört deshalb aber noch lange nicht zum alten Eisen. 2011 wurde sie im zarten Alter von 53 Jahren zum viermillionsten Mal französische Zeitfahrmeisterin.

Haile Gebrselassie war bei seinem Marathon-Weltrekord 2008 in Berlin bereits 35 Jahre alt. Und wenn man sich die Marathon-Weltrekorde in den Altersklassen ansieht oder mal zu ein paar Duathlon- oder Triathlon-Meisterschaften der AK-Athleten hinstellt, wird man bald bemerken, dass die Frage, wie lange es denn noch geht, beantwortet ist. Immer! Man darf eben nicht aufgeben, muss einigermaßen diszipliniert leben und Spaß daran haben. Klar kann man als Fünfzigjähriger nicht erwarten, einen Wettlauf zu gewinnen. In der Gesamtwertung, versteht sich. Oder doch?

Neulich kürte sich ein sehr sportlicher Einundfünfzigjähriger zum Gesamt-Sieger bei einem Wiener Wettlauf. Bravo, Mr. President! Generell sollten und werden auch in Zukunft absolute Spitzenleistungen eher von Menschen, die um die zwanzig oder dreißig Lenze zählen (je nach Sportart), erbracht werden. Das heißt aber nicht, dass es mit 35 aus ist, vorbei! Warum werden dann die meisten ab diesem Alter fetter, unfitter, unbeweglicher? Weil sie sich gehen lassen anstatt selbst zu gehen! Weil sie das „süße Leben“ immer mehr und immer öfter genießen; weil genügend Geld dafür vorhanden ist. Geld, das man ebenso gut für bewussteres Leben (das selbstverständlich nicht nur aus Sport bestehen muss/sollte) ausgeben könnte, für karitative Zwecke, und, und, und. Wenn man stattdessen nur noch fein speisen, fein trinken und fein feiern geht, ist der rapide Leistungsabfall vorprogrammiert. Und um aus diesem Teufelskreislauf herauszukommen, bedarf es ungeheurer Anstrengungen. Daher sei er noch einmal zitiert, der Spruch der Sprüche: „Niemals damit anfangen, aufzuhören!“

Christian Kleber (MAS)

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