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Plötzlich war das Windschattenfahren erlaubt

05.06.2010, 12:00:00
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Triathlon: Vom verruchten Windschattenfahrer zum bewunderten Taktiker.

Wer früher als Triathlet von einem Konkurrenten auf dem Fahrrad überholt wurde und den dadurch entstehenden Windschatten ausgenutzt hatte, wurde fast immer nicht nur geächtet, sondern auch beschimpft, disqualifiziert und zum Buhmann der Triathlongemeinde gemacht. Solch einen Vorteil zu nutzen galt als eine Art Freveltat und kaum jemand kam auf die Idee, dass dies einfach nur eine Regel war, die wie alle anderen auch auf nichts anderem als auf Konvention begründet war. Freilich war es auch völlig selbstverständlich, dass man selbst niemals so einen Vorteil genutzt hatte, sondern immer nur die anderen die Nutznießer waren. Und wenn man selbst gar einmal tatsächlich disqualifiziert wurde, dann war diese selbstverständlich eine nicht berechtigte Ungerechtigkeit.

Obwohl im Rennradsport das Windschattenfahren nicht nur eine Selbstverständlichkeit, sondern sogar eine Taktik und notwendige Technik seit jeher war und dies bis heute so geblieben ist, war der Gedanke, dass dies im Grunde auch für Triathleten eine Möglichkeit darstellen könnte, völlig abwegig und absurd. Die beim Windschattenfahren ertappten waren die Geächteten, wurden abgestempelt als Falschspieler und Betrüger. Objektivität war kaum möglich. Den Wettkampfrichtern war auf diese Weise eine Macht in die Hand gegeben, die nicht wenige vom ganz normalen Menschen zum machtgieren Hanswurst machte. Dann allerdings vor rund 10 Jahren änderte sich plötzlich einiges. Die bis dahin kaum beachtete Randsportart wurde olympisch und das Regelwerk überarbeitet.

Plötzlich war das Windschattenfahren zumindest auf der olympischen Distanz erlaubt. Gleichzeitig veränderte man auch im Breitensportbereich den hinteren und seitlichen Mindestabstand, indem dieser verringert worden war. So darf sich der Radfahrer einem Konkurrenten seitlich nicht auf weniger als zwei Meter, von hinten auf weniger als fünf Meter nähern. Bei den beliebten Jedermann- und Volks-Triathlon-Veranstaltungen können von Fall zu Fall andere, abweichende Regelungen erlassen werden. In der Regel ist hier aber das Windschattenfahren inzwischen erlaubt oder wird wie auch früher wieder recht großzügig gehandhabt. Wer also nicht disqualifiziert werden möchte bzw. bei einem Wettkampf startet, bei dem das Windschattenfahren gestattet ist, sollte ein paar Tipps beachten, um die Vorteile auch so gut als möglich nutzen zu können.

Achten Sie zunächst genau darauf, woher der Wind weht. Sollten Sie dann überholt werden oder gar in die Lage kommen, dass sich ein ganzer Pulk von Fahrern bildet, freuen Sie sich und reihen Sie sich in die Menge ein. Sie werden rasch merken, dass alles wesentlich leichter fällt. Sollte der Wind von rechts wehen, müssen Sie versuchen, möglichst an der linken Seite des Pulkes zu fahren. Spiegelbildlich ist das Ganze freilich genauso, nur umgekehrt. Passen Sie aber auf, dass Sie nicht zu nahe an den Vordermann herankommen und wenn, dann rechnen Sie damit, dass es leicht zu Schwenkern kommen kann und seien Sie auf der Hut. Windschattenfahren braucht Übung und Entschlossenheit.

Das beste Windschattenfahren nutzt allerdings kaum etwas, wenn sich die Beteiligten nicht in der Führungsarbeit abwechseln. Am sinnvollsten sind relativ kurze Wechsel, die nicht wesentlich länger als nach einigen hundert Metern stattfinden sollten. Die erfahrenen Profis nutzen übrigens auch den so genannten "belgischen Kreisel". Der jedoch muss geübt werden, ansonsten kann ein solcher Versuch unter Umständen fatale Auswirkungen haben. Und zuletzt bedenken Sie, das die typische aus dem Triahtlon bekannte arodynamsiche Lenkerhaltung nicht gerade geeignet für das Fahren im Pulk sein. Dies sollten Sie dann tun, wenn Sie alleine unterwegs sind.

Dr. G. Heidinger

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