Die großen Herbstmarathons 2003 sind Vergangenheit. Wachau, Berlin, Graz, Wien waren die Pilgerstätten, um sich die Belohnung für den Trainingsfleiß abzuholen. Der Marathon, die Krönung einer langfristigen Vorbereitung?

Wie erhebend ist das Gefühl, wenn man sein Leistungspotential in einen erfolgreich gelaufenen Marathon umsetzen konnte. Wie intensiv war dann doch dieses Marathonerlebnis, wie gern denkt man an jedes Detail zurück. Wenn Sie zu jenen gehören dürfen, die mit sich und ihrer Leistung zufrieden sind, nehmen sie es in Demut und Dankbarkeit an. Kosten Sie in Gedanken noch einmal jeden einzelnen Kilometer aus! Wissen Sie noch was Ihnen bei der Halbmarathonmarke durch den Kopf gegangen ist, oder wie Sie sich bei km 31 gefühlt haben? Können Sie sich erinnern an die Vorfreude mit der Ungeduld und Nervosität, oder an die Stunden nach dem Zieleinlauf in diesem etwas von der Realität entrückten Hochgefühl? Ein erfahrener Marathonläufer weiß, dass man nur wenige Chancen hat, auf den Tag genau fit zu sein und seine Fähigkeiten zu zeigen. Und letztendlich trainiert man Monate und Jahre für diese wenigen ganz großen Erfolge.

Jedoch, - der Erfolg ist nicht selbstverständlich und nicht immer geht die Rechnung auf. Sehr oft gehen die Erwartungen nicht in Erfüllung, sei es, dass man sich die Ziele zu hoch gesteckt hat, sei es, dass die unmittelbare Vorbereitung durch eine Infektion behindert war, oder der Tag des Marathons einfach "nicht sein Tag" war. Enttäuschungen adäquat zu verarbeiten, ist nicht einfach, aber letztendlich eine gewaltige Bereicherung, auch wenn man das primär nicht so sehen mag. Schlechte Wettkampfergebnisse soll man nicht einfach akzeptieren, sondern analysieren und als Chance sehen, aus Fehlern lernen zu dürfen. Der größte Fehler allerdings wäre, einen weiteren Marathon ohne adäquate Regenerationszeit laufen zu wollen, gleichsam um das Mißgeschick auszulöschen oder überstrahlen zu können. Dieses Unternehmen führt mit höchster Wahrscheinlichkeit nur zu einem neuerlichen Mißerfolg. Man kann einen Marathon nicht noch einmal laufen, es gibt keinen zweiten Versuch, nur immer wieder einen neuen. Und dazu braucht man erst neue Kraft.

Der nächste Marathon kommt bestimmt, lassen Sie sich Zeit für einen soliden Aufbau und planen Sie eine langfristige Vorbereitung ein. Denn nur so ist die Wahrscheinlichkeit des Erfolges am sichersten.

Bedenken Sie dabei die goldenen Regeln jeder Marathonvorbereitung:

- Ein Marathonaufbau erfordert Reife, Geduld und Disziplin.
- Wer rasche Erfolgserlebnisse liebt, sollte sich nicht darauf einlassen.
- Wer Rückschläge und Enttäuschungen nicht hinnehmen kann, sollte dieses Ziel vergessen.
- Wenn Sie bereit sind ein Samenkorn zu säen und mit Liebe und Hingabe an seinem Wachstum arbeiten, wird ein großer Baum daraus werden.
- Man muss seine Kräfte bündeln und fokussieren, um sie dann am entscheidenden Tag zum Ausbruch zu bringen.
- Auf dem steinigen Weg zur Verwirklichung eines großen Traumes lernt man vor allem sich selbst kennen.

Die Vorbereitung zum nächsten Marathon im Frühjahr 2004 sollte jetzt beginnen. Gerne bin ich Ihnen dabei behilflich!

Ihre Dagmar Rabensteiner

Ordination im Medical Fitness Team, Wohllebengasse 9/7 Anmeldung Mo-Fr 14-19 Uhr, Tel.: 01-5035335

www.sportmed.co.at

Dagmar Rabensteiner

Link: www.sportmed.co.at

MaxFun Sports Redaktion