MaxFun Sports Laufsport Magazin
Von der Ausnahme zur Bewegung: Frauen im Laufsport
Was einst als sportliche Ausnahme galt, ist heute eine selbstbewusste Bewegung, die nicht nur durch Leistung beeindruckt, sondern auch durch Haltung. Der Laufsport ist für viele Frauen weit mehr als ein Hobby: Er steht für Freiheit, Selbstbestimmung – und dafür, den eigenen Rhythmus zu finden, auch wenn er mal zyklisch geprägt ist.
Der Laufsport hat in den letzten Jahrzehnten eine beeindruckende Entwicklung erlebt – nicht nur in Bezug auf Teilnehmendenzahlen, sondern vor allem, was die Sichtbarkeit und Teilhabe von Frauen betrifft. Was heute selbstverständlich scheint, war vor gar nicht allzu langer Zeit eine Seltenheit: Frauen, die mit Selbstverständnis und Stolz im Startblock stehen, sich Ziele setzen, gemeinsam trainieren und sich ihre sportliche Bühne nehmen.
Eine Frau, die diese Bewegung maßgeblich angestoßen hat, ist Ilse Dippmann. Als sie 1988 den Österreichischen Frauenlauf ins Leben rief, war das ein mutiger Schritt in einer Sportwelt, die stark männlich geprägt war. Was als kleine Initiative begann, entwickelte sich über die Jahre zu einer der größten Frauenlaufveranstaltungen Europas – mit tausenden Teilnehmerinnen aller Altersgruppen, Erfahrungslevel und Herkunft.
Doch der Österreichische Frauenlauf ist mehr als nur ein Event – er ist ein Symbol. Ein Ort der Ermutigung, des Empowerments und der Sichtbarkeit. Dippmann erkannte früh, dass Frauen und Mädchen im Laufsport nicht nur Raum brauchen, sondern auch Rückhalt, Inspiration und eine Stimme.
Ein Thema, das lange tabuisiert wurde, bekommt dabei immer mehr Aufmerksamkeit: die Menstruation im Sport. Für viele Mädchen und Frauen ist der Zyklus nach wie vor ein Unsicherheitsfaktor beim Training oder in Wettkampfsituationen. Schmerzen, Leistungsschwankungen oder das Schamgefühl, darüber zu sprechen, führen nicht selten dazu, dass sportliche Aktivitäten während der Periode ausgesetzt werden.
Doch Aufklärung, Forschung und offene Gespräche holen das Thema endlich aus der Tabuzone. Immer mehr Athletinnen und Trainer:innen setzen sich aktiv mit zyklusorientiertem Training auseinander – und der Österreichische Frauenlauf bietet dafür eine wertvolle Plattform. Ob durch informative Begleitprogramme, Expert:innenvorträge oder Erfahrungsberichte: Frauen werden ermutigt, auf ihren Körper zu hören, ihn zu verstehen – und gerade mit dem Zyklus, nicht dagegen, sportlich aktiv zu sein.
Der Erfolg gibt Ilse Dippmann recht: Aus einem visionären Gedanken wurde eine Bewegung, die jährlich zehntausende Frauen motiviert, laufend für sich selbst einzustehen. Der Österreichische Frauenlauf ist heute nicht nur ein sportliches Highlight, sondern auch ein gesellschaftliches Statement – für Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und einen offenen Umgang mit Frauenthemen im Sport.
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