MaxFun Sports Laufsport Magazin

Vegetarier und Veganer

03.12.2010, 12:00:00
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Aber Fische isst du schon?

Wer kennt sie nicht, die erstaunte Frage an einen Vegetarier, der sich soeben geoutet hat? Ob er denn Fische auch nicht esse, schließlich seien diese ja keine Tiere, wird man im Laufe einer Diskussion ungeniert gefragt, ohne dass die Eigenartigkeit einer solchen Frage überhaupt erkannt wurde. Mittlerweile haben es nämlich Vegetarier schon etwas leichter als vor 10 oder 20 Jahren, dennoch aber hören sie nach wie vor, die seltsamsten Vorstellungen der „Allesesser“ über die Art und Weise der fleischlosen Kost. Oft wird dem Vegetarier das Befragt-werden zur Mühsal und er lernt, besser nicht viel Aufsehen zu machen, um sich das Antworten und die schiefen Blicke zu ersparen. Wie muss es angesichts einer solchen Lage erst den Veganern gehen, die noch deutlich mehr Lebensmittel von ihrem Speiseplan gestrichen haben?

Wer meint, dass der „richtige“ Vegetarier oder Veganer verzichtet, irrt, denn dieser isst manche Dinge nur nicht, unter anderem den oft hinterfragten Fisch. Er tut dies genauso nicht, wie sämtliche anderen tierischen Lebensmittel nicht gegessen werden. Kein Ei, kein Käse, keine Milch! Für die ganz Überzeugten gilt im Übrigen auch noch der freiwillige Verzicht auf andere fragwürdige Tierprodukte wie Leder, Pelz oder Tierhaarprodukte. Sogar den leckeren Honig lehnt der überzeugte Veganer ab, da der von den Bienen gesammelte Nektar der Blüten erst durch die Enzyme im Magen der Biene zu Honig wird und sich darin noch Eiweißreste der Insekten befinden.

Es kann also schon ganz schön schwierig werden, Veganer zu werden bzw. zu bleiben, denn die Feinheiten wollen zunächst einmal gekannt werden, bevor sie auch in den Lebensmitteln erkannt werden können. Da kann es schon des Öfteren vorkommen, dass man im Lebensmittelladen vor den Regalen viel Zeit verbraucht, weil man sich wieder einmal mit dem Kleingedruckten auf der Verpackung herumschlagen muss, um nicht Gefahr zu laufen, etwas Tierisches zu verzehren. Aromen, Farbstoffe, Gerinnungsmittel oder Hilfsmittel für die Endproduktherstellung, alles das kann sich in unseren Lebensmitteln zuhauf finden und bereitet dem braven Veganer Kopfschmerzen.

Vegan zu leben ist also nicht einfach, obwohl bei weitem nicht so kompliziert wie man vielleicht meinen könnte. Da lebt es sich schon um Einiges leichter, wenn man sich entschließt, Vegetarier zu sein, im Ernstfall halt nach Ovo.-Lacto-Art. Allerdings läuft man Gefahr, sich wiederum nicht ernsthaft genug zu fühlen und gerät schneller in einen dubiosen Rechtfertigungszwang, der jenen der Fleischesser sogar zu übertreffen imstande ist.

Warum also immer mehr Menschen zum veganen Bekenntnis konvertieren, ist auf den ersten Blick nicht ganz klar. Dass es ausschließlich die Liebe zu den Tieren ist, darf zumindest ein wenig angezweifelt werden. Möglicherweise hat dieser Trend auch etwas mit Lifestyle zu tun, denn der zurzeit gepflegte entspricht ziemlich genau dem veganen Lifestyle: Gesunde Nahrungsmittel, schmackhafte Genüsse und jede Menge Abwechslung trotz angeblicher „Einschränkung“ bzw. Verzicht. Auch Süßes, Saures und Geschmackvolles findet sich auf dem Speiseplan des Veganers. Und wer besonders kreativ ist, dem wird mit Sicherheit niemals langweilig werden mit seinen Tierproduktlosen Nahrungsmitteln. Man darf sich also besonders fühlen, darf sich stolz einen Freund der Tiere und der Erde nennen, wird beachtet und hat Profil. Wie echt eine Überzeugung ist, zeigt sich allerdings erst nach langer Zeit und da hat man schon so manchen Veganer plötzlich wieder am Würstel- oder Kebapstand gesichtet.

Dr. Günter Heidinger für MaxFun.de Deutschland

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