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Süßer Stress

28.06.2010, 12:00:00
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© Simon Howden/ FreeDigitalPhotos.net

Der Einfluss von Stress auf das Essverhalten.

Dass jede Form von Stress der Gesundheit nicht gerade zuträglich ist, wird wahrscheinlich kaum jemanden überraschen bzw. ohnehin eine allgemein bekannte Tatsache sein. Dass Stress allerdings auch direkten Einfluss auf dein Essverhalten haben kann und unter Umständen sogar die Geschmackswahrnehmung zu verändern im Stande ist, solltest du jedoch nicht unterschätzen. Blutdruckmessungen in verschiedenen Studien haben nämlich bestätigt, dass ein nicht zu unterschätzender Teil von Personen in Stresssituationen verstärkt oder sogar ausschließlich zu süßeren oder fetteren Nahrungsmitteln greift. Die Aufnahme der Nahrungsmenge dagegen wurde unter Stresseinfluss kaum bis gar nicht beeinflusst. Solche Ergebnisse lassen relativ eindeutig den Schluss zu, dass besonders Menschen, die dazu neigen, aufgrund verschiedener psychischer Auslöser zum Kühlschrank zu schleichen, in einem solchen Fall vermehrt Schokolade oder ähnliches bevorzugen.

Um also schlechte Laune loszuwerden, wählen nicht wenige Menschen Süßes und je süßer etwas ist, desto mehr hebt sich auch die Stimmung. Freilich entsteht dadurch ein Kreislauf, indem du aufgrund der besseren Laune die Kontrolle über die Menge an Süßem verlieren könntest. Eigenartig ist dagegen, dass für die Mehrzahl an Personen Schokolade weit verführerischer ist, als z.B. süßes Obst. Es gibt aber auch einen interessanten Kulturunterschied im Essen bei Stressgeplagten. So ist beispielsweise in Japan nicht Schokolade, sondern Reis und Sushi der bevorzugte Stresskiller. Kultur sowie Traditionen beeinflussen also, was wir am liebsten verzehren möchten bekommen.

Darüber hinaus konnten Forscher nachweisen, dass Unterschiede in der Geschmackswahrnehmung bestehen, wenn der Stress durch verschiedene Faktoren ausgelöst wurde. Sowohl nach einer physischen als auch nach einer psychischen Stresssituation wurde die Geschmackswahrnehmung von „bitter“, „sauer“ und „süß“ getestet. So ist z.B. bei körperlichem und seelischem Stress das Bedürfnis von der Geschmacksrichtung ziemlich unabhängig. Nach einer Ausdauereinheit findet man seltene einen signifikanten Unterschied in der Intensität und Dauer des Nachgeschmacks aller getesteten Geschmacksrichtungen.

Im Gegensatz dazu wurde nach einer  mentalen Stresseinheit „bitter“ weniger stark wahrgenommen als unter ausgeruhten Bedingungen. Bei „sauer“ und „süß“ gab es zwar keinen Unterschied in der geschmeckten Intensität, aber beim Nachgeschmack, der fast in jedem Fall signifikant kürzer festgestellt wurde. Die Erklärung liegt wahrscheinlich in der Änderung der Speichelzusammensetzung unter Stresseinfluss. In einer Stresssituation geht es nämlich physiologisch um Flucht und nicht um Nahrungsaufnahme. Dass der Nachgeschmack von Süßem dabei sinkt, könnte also eine physiologische Erklärung sein für den  Umstand sein, dass es so schwer ist, auf die begehrte Schokolade zu verzichten.

Die Conclusio aus dem Gesagten ist daher vor allem das Faktum, dass Stress nicht nur unser Verlangen nach süßen Snacks bestimmt, sondern auch einigen Suggestionen unterliegt, wie jemand schmeckt. Eiliges Essen verwehrt den Genuss genauso wie psychischer Stress oder ähnliches. Denn wahrer Genuss braucht immer seine Zeit und selbstverständlich auch entsprechende Aufmerksamkeit. Schrecke dich daher nicht und sei auch nicht allzu überfordert, wenn dich der Heißhunger auf Süßes überkommt! Mach dir lieber immer wieder dein Essverhalten bewusst und reagiere richtig und verdränge keinesfalls irgendwelche Bedürfnisse oder kasteie dich allzu sehr. Außer du bist ohnehin in der glücklichen Lage, stets alles essen zu können.

Dr. Günter Heidinger für MaxFun.de Deutschland

Link: www.maxfun.de

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