MaxFun Sports Laufsport Magazin

My Way

10.09.2010, 12:00:00
Foto:
© Maren Beßler/PIXELIO

Manchmal laufe ich ohne viel nachzudenken los, überlege nicht wie lange das Training dauern wird oder welches Tempo ich wählen werde.

Auf solchen Läufen geschieht es häufig dass die unzähligen Gedanken in meinem Kopf vom rhythmischen, gleichmäßigen Laufschritt geschaukelt und durcheinander gemischt, sich allmählich zu ordnen beginnen und aus dem Gedankenpuzzle plötzlich ein Bild, ein fast vollständiges Ganzes entsteht. Ein Thema drängt sich in den Vordergrund, zieht mich zunehmend in seinen Bann und ich beginne konzentriert über dieses nachzusinnen. Offenbar hat mir in solchen Momenten mein Unbewusstes etwas zu sagen und wenn dieses spricht, sollte man auch hinhören. Letztens als ich durch die Praterauen lief, war es wieder einmal am Wort, mein Unbewusstes. Es dauerte eine Weile, bis ich es überhaupt hörte und erkennen konnte:

Es war ein Lied, das sich da in mein Bewusstsein zu schleichen versuchte, erst sehr leise, mehr als Melodie, alsdann allerdings zunehmend lauter werdend, konnte ich es ungeahnt geräuschvoll und deutlich hören. Wer war das, der da in meinem Kopf vor sich hin trällerte? Und was hatte er mir zu sagen? Woran wollte diese Melodie, dieser Text mich erinnern?

„Was ich in meinem Leben tat, das war bestimmt nicht immer richtig! // Ich nahm, was ich bekam. Und nahm manches nicht so wichtig! Wenn ich auch ganz gewiss, mich nicht von Schuld und Schwächen frei seh: // Verzeiht mir, wenn ich sag: I did it my Way!“

Fast peinlich, dass ich so lange brauchte, bis mir Interpret und Titel einfielen, lediglich durch die Tatsache zu entschuldigen, dass so viele nach Sinatra diesen Song neu interpretierten. Wie konnte es anders sein: Ich fühlte mich dazu aufgefordert über meinen Weg nachzudenken. Ist er etwa schon bald vorbei? Früher hätten mich Gedanken an ein Ende beunruhigt, eventuell sogar in Panik versetzt! Die Vorstellung, dass mein Weg, vielleicht auch Lebensweg, irgendwann ein Ende haben wird, konnte ich um nichts in der Welt ertragen. Der Gedankengang, von einer schönen Zeit, einem wichtigen Menschen, einem Ort, Abschied nehmen zu müssen, war entsetzlich. So wichtig hatte ich mich genommen? Dieses Mal war alles anders:

Ich lief weiter und dachte nach, über alles was mir aus meinem mittlerweile doch schon recht langen Leben einfiel. Über Gutes und Schlechtes, über Siege und Niederlagen, über Lachen und Weinen. Aber seltsam: Nichts davon machte mich traurig, nichts löste Panik aus oder sentimentale Gefühle aus. Alles war irgendwie schön und gut, ein wenig melancholisch gefärbt aber ohne beängstigenden Unterton. Eigentlich habe ich nicht wenig versucht in meinem Leben. Freilich bin ich öfter gescheitert, als dass ich über Erfolge gejubelt hätte. Diese aber waren dafür umso schöner für mich: Worüber ich mich im Übrigen immer freuen werde, ist diese Website, die vor einigen Jahren von einem Freund und mir ins Leben gerufen wurde! Auf dass ihr Weg noch nicht zu Ende sei!

Dr. Günter Heidinger

Dr. Günter Heidinger

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