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Platon und seine Ideen
08.09.2009, 12:00:00
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BirgitH/PIXELIO |
In Platons Dialogen hören wir Sokrates sprechen und denken. Platon war nämlich sein bedeutendster Schüler, warum auch seine Philosophie nur aus der sokratischen Problemsituation zu verstehen ist. Wie seinem Lehrer ging es Platon ebenfalls um die sittliche Grundlegung des Staates, der sich zu seiner Zeit in keinem besonders guten Zustand befand. Auf der Suche nach einer Grundlage für den wahren Staat, entdeckte Platon eine Welt hinter der vordergründigen Wirklichkeit, die Welt der Ideen. Diese Gedanken waren es auch, warum Platons Philosophie für die kulturelle Weiterentwicklung von größter Bedeutung wurde. Die platonische Staatslehre baut auf einer Dreiteilung des Staatswesens auf. Platon unterscheidet den Stand der Regierenden. Diese leiten den Staat und werden von der Tugend der Weisheit geleitet deshalb waren es eigentlich die Philosophen, die Platon an oberster Stelle des Staates sah. Der Stand der Soldaten sorgt für die Sicherheit. Seine Tugend ist die Tapferkeit. Der Stand des einfachen Volkes ist für die materiellen Grundlagen des Gesamtstaates zuständig und sollte sich durch Besonnenheit auszeichnen. Ähnlich wie in der Staatslehre denkt Platon auch in seiner Seelenlehre. Die menschliche Seele steht zwischen der Erscheinungs- und der Ideenwelt. Ihre Charakterisierung erfolgt in Analogie zur Staatslehre. Den drei Ständen im Staat entsprechen drei Seelenteile im Menschen. Er besitzt die Vernunft im Kopf, in der Brust Mut und Willen und sowie im Unterleib die Begierde und das natürliche Verlangen nach der Befriedigung natürlicher Bedürfnisse. Wenn sich laut Platon diese drei Seelenteile im rechten Verhältnis zueinander befinden, dann ist der Mensch nicht nur gerecht, sondern auch glücklich. Jener Mensch, der die eigentliche Wirklichkeit und damit das Gute kennt, handelt nach den sittlichen Geboten und ist in diesem Handeln, das seinem innersten Wesen entspricht, glücklich. Auf diese Weise schließt sich dann auch der Kreis. Der durch die Sophistik verunsicherte Mensch, der Sokrates als Vorbild hat, kann durch die neue Sinndeutung und durch deren Umformung in eine Staats- und Seelenlehre wieder zur Sicherheit zurückfinden. Zu einer philosophisch reflektierten Sicherheit, die sich der Auseinandersetzung mit den nachfolgenden Generationen stellen muss. Für uns Zen-Runner läuft ja auch in einem gewissen Sinne die Seele mit und sittliche Gebote in einem zwar etwas modernerem Sinne als Platon sie gedacht hat, sind ebenso ein Bestandteil der Zen-Running Philosophie. Daher: Denken wir vielleicht ein wenig über Platon nach, bei einem unserer nächsten Reflexionsläufe! Dr. Günter Heidinger |