MaxFun Sports Laufsport Magazin

Laufen mit Gewichten

16.07.2009, 12:00:00
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Was erhofft man sich denn nun, wenn man dennoch mit heavy hands unterwegs ist, laufend oder gehend?

Beim Durchstöbern diverser Ausdauer-Foren stolpert man immer wieder über das Thema „Laufen mit Gewichten“. Gemeint sind kleine Hanteln oder Wasserflaschen in den beiden Händen, die man lustig schwingend beim Walken oder Laufen mit sich führt, um einen - scheinbar - größeren Effekt auf, ja worauf eigentlich, zu erzielen.

Früher hießen diese Dinger „heavy hands“ und waren wesentlich häufiger anzutreffen als heute - Grund war die Aerobic-Welle, die ín den 80er Jahren nach Europa schwappte und beispielsweise berühmte österreichische Musik-Interpreten zu Texten wie: „Er robict, sie robict, und i robic a…“ veranlasste. Die kleinen Zusatzgewichte waren „in“, Frau erhoffte sich durchtrainierte Oberarme wie Jane Fonda, Mann mindestens solche Muskelpakete wie Arnie himself.  

Doch dann kam alles anders - die heavy hands verschwanden bald wieder aus der Laufszene (Walking-Szene war noch keine vorhanden, damals hieß das Ganze „Spazierengehen“, und dies tat man höchstens mit einer Leberkässemmel in der Hand…), der Grund war einfach; namhafte Sportwissenschaftler hatten sich des Themas angenommen und genauestens untersucht, ob und was für Effekte ein Laufen mit Zusatzgewichten denn hätte; Ergebnis; 0 (also Null, nada, nix!). Außer Verspannungen im Nackenbereich und der Unmöglichkeit, im Beisein seiner „schweren Hände“ niemandem die Hand geben zu können.

Was erhofft man sich denn nun, wenn man dennoch mit heavy hands unterwegs ist, laufend oder gehend?

Natürlich zum einen einen höheren Kalorienverbrauch, der, wenn man gleich schnell unterwegs ist wie ohne, natürlich auch eintritt. Hierbei handelt es sich um ein Naturgesetz; absolviert eine 50 kg leichte Frau 10 km in 50 Min, verbraucht sie dabei wesentlich mehr als eine 40 kg leichte Frau oder wesentlich weniger als eine 100 kg schwere Frau – vorausgesetzt, die drei sind alle gleich schnell unterwegs; legt man die 10-km-Strecke in einer anderen Zeit zurück, differiert der Kalorienverbrauch ein wenig, nicht viel, aber doch, da der Wirkungsgrad ein jeweils anderer ist – die Streckenlänge jedoch gleich bleibt.

Da die meisten ZusatzgewichtsläuferInnen jedoch langsamer werden, wenn sie „beladen“ sind, bleibt der Energieverbrauch natürlich ziemlich gleich, wie wenn sie ohne Gewichte etwas schneller rennen würden, denn 10 km bleiben immer 10 km - außer man legt sie in einem unserem Universum angrenzenden Paralleluniversum zurück.

Zum anderen erhofft sich der Zusatzgewichtsläufer oder –geher natürlich ein gleichzeitiges Training der Oberarm-/Schulter-/Rücken-/Bauch- und Rumpfmuskulatur. Die Enttäuschung ist dann immer relativ groß, wenn man entgegnet, dass zwei 0,25-kg-Hanteln (darf man die dann schon so bezeichnen???) zum einen zu wenig wiegen, als dass ein Effekt spür- und vor allem sichtbar würde, zum anderen meist statische Muskelbelastungen (darf man bei 0,25 kg schon von „Belastungen“ reden???) vorliegen – außer man schwingt lustig mit den Unterarmen auf und ab…  

Fakt ist; Ausdauertraining ist Ausdauertraining, also wenn man beispielsweise laufen geht, dann sollte man sich auch auf´s Laufen konzentrieren; Herz-Kreislauf-System, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel werden trainiert; und Krafttraining ist Krafttraining (das man z. B. im Anschluss an eine Ausdauereinheit absolvieren kann/sollte); hier kann Muskelmasse aufgebaut, die Kraft gesteigert, die passiven Strukturen wie Knochen, Bänder, Sehnen geschützt werden.  

Laufen mit Zusatzgewichten macht nur dann Sinn, wenn es extrem heiß ist, die Zusatzgewichte aus zwei Wasserflaschen bestehen - und wenn man den Inhalt der beiden Flaschen geleert hat, verlagert sich das Zusatzgewicht in den Bauch, und somit werden die Bauchmuskeln perfekt trainiert…

Christian Kleber (MAS)

Link: woman.MaxFun.at

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