MaxFun Sports Laufsport Magazin

Der Tag danach

21.04.2009, 12:00:00
Foto:
MaxFun.cc/K.Köb

Jetzt ist er Geschichte, der Marathon. Die Atmosphäre war wieder einmal beinahe unüberbietbar, lediglich das Laufen hat sich gegen Ende hin zum x-ten Male in die Länge gezogen als wie.

Der Asphalt wurde von Schritt zu Schritt härter, die Sonne strahlte von Meter zu Meter heißer, die Getränke bei den Verpflegungsständen wurden mit Fortdauer des Laufes auch nicht gerade kühler. Vom Hungerast gezeichnet konnte man den einen oder anderen Läufer Bananenstücke aufklauben sehen, dabei ob der Krampfanfälle in den Oberschenkeln stürzen, liegenbleiben und wimmern. Doch keiner der Mitstreiter sprang helfend ein, eher drüber, selbst kaum in der Lage, Stürze zu vermeiden. Dann endlich die Erlösung, der blaue Teppich, der Zieleinlauf. Unendlich weites Wandern durch das Zielgelände, das eine oder andere Wasser greifend, einen Sack mit allerhand Leckerem bekommend, gelangt schließlich jeder Finisher zum Ausgang, wo Freunde, Verwandte, Bekannte oder auch schlicht niemand auf einen wartet.  

Eine Stunde später dann das erste von unzähligen, wohlverdienten Bieren, Gespräche, die ins Philosophische hineinreichen, neue Pläne, Suchen und Finden von und nach Gründen. Unfassbare Müdigkeit, Schmerzen bis in die tiefsten Schichten jeder einzelnen Muskelfaser, Essen. Viel Essen, fettes noch dazu, die Kohlenhydratmast und –diät ist vorbei, jetzt muss gefeiert werden. So mancher ist auch darin ein Marathon-Meister und hat dann spätestens am nächsten Tag außer einem phänomenalen Muskelkater auch noch ein phänomenal schlechtes Gewissen. Kann man trotz eines Marathons zunehmen? Warum nicht, es geht ausschließlich um die Energiebilanz, und wenn diese positiv ausfällt, sprich, man mehr Energie zu sich genommen als verbraucht hat, nimmt man zu. Doch wer will das schon, schließlich ist man ja eitel, und daher wird gleich am nächsten Tag auch trainiert, lang und viel, weil erstens hat man sein Zeitziel ohnehin nicht erreicht, muss sich mit dieser Einheit sozusagen bestrafen, und zweitens muss Energie abgebaut werden.  

Nein, meine Damen und Herren, das ist nicht sehr klug. Wird aber oft so gemacht, und zwar wirklich aus den beiden eben genannten Gründen. Es gibt nichts dagegen einzuwenden, wenn nach einem Wettkampf wie dem Marathon gefeiert wird, ordentlich und ohne Rücksicht auf diverse eitle Selbstverliebtheiten. Hat man halt am nächsten Tag 213 g mehr, na und? Immerhin hat man sich ja auch monatelang auf diesen einen Tag vorbereitet, zahlreiche Kilometer runtergebogen, bei jedem Wetter, hat mit der Ernährung immer mehr aufgepasst. Immer weniger Alkohol getrunken, gut, ein wenig schon, aber man ist ja schließlich kein Spitzensportler, der von seinen (sportlichen) Leistungen leben muss. Und gerade deshalb ist es vielleicht mit der neuen persönlichen Bestzeit nichts geworden, kühl war es übrigens auch nicht, bedenken Sie das. Bedenken Sie außerdem, dass alles passen muss, damit man seinen eigenen Rekord, sein langersehntes Ziel, brechen/erreichen kann. Und dass man im Gegensatz zu kürzeren Wettkampfstrecken nicht am nächsten Wochenende einen erneuten Versuch wagen kann – also, können tut man schon, nur kommt da nichts Vernünftiges dabei heraus.  

Gönnen Sie sich Ruhe, Erholung, gutes Essen, Schlaf. Nicht nur Ihr Körper wird es Ihnen danken, auch Ihre Psyche. Mental gestärkt können Sie dann in drei, vier Wochen wieder von Neuem beginnen. Bis dahin sind Alternativsportarten wie Radfahren, Inlineskaten, Klettern, was auch immer, angesagt. Alles gaaaaanz locker, ebenso wie das Joggen, das je nach Leistungsvermögen durchaus einmal ein bis zwei Wochen entfallen kann. Einzig heute sollten Sie 15, 20 Minuten auslaufen gehen bzw. sich auf´s Fahrrad oder den Ergometer setzen und die Beine eine halbe Stunde lang kreisen lassen. Auch eine Entspannungsmassage tut gut, vorausgesetzt, Ihr Masseur/Ihre Masseurin ist einfühlsam genug und weiß, dass Sie gestern weit, sehr weit gelaufen sind…

Christian Kleber (Mas)

Link: woman.MaxFun.at

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