MaxFun Sports Laufsport Magazin

Thailands Mädchen

11.08.2008, 12:00:00
Foto:
Prapawadee_Jaroenrattanatarakoon

Es gibt ORF Kommentatoren, die dem Zuhörer bestenfalls zu einem angenehmen Schläfchen verhelfen,

besonders dann, wenn es sich um Sportarten handelt, die so und so kaum beachtet werden bzw. nur von den Insidern wahrgenommen werden. Manchmal aber fällt von so einem Kommentator eine Bemerkung, die nicht nur das Einschlafen am Sonntagnachmittag vor dem Fernseher verhindert, sondern Wert ist, hervorgehoben zu werden.

Das Olympische Gewichtheben ist eine Sache für sich und was genau sich der Zuseher denkt, wenn er die teilweise sehr kleinen Männlein und Weiblein mit schier unglaublichen Muskelpaketen an Stangen mit Gewichten herum werken sieht, sei dahingestellt. Besonders die Frauen wecken häufig zwiespältige Gefühle, muss man doch hin und wieder mehrmals hinsehen, um genau zu wissen, ob es sich tatsächlich um den Frauenbewerb handelt. Um ästhetische Dinge soll es aber hier nicht gehen, es war ganz etwas anderes, das mich zu Begeisterungsstürmen hinriss.

Zufällig gerate ich zur Übertragung des Finales in der Klasse bis 53 Kilogramm und sehe, wie die Thailänderin mit dem unaussprechlichen aber gerade deshalb auch unvergesslichen Namen Prapawadee Jaroenrattanatarakoon den Olympiasieg erringt. Wie viel Kilogramm sie genau in die Höhe befördert hat, scheint mir nicht so entscheidend und hat auch meine Begeisterung nicht auszulösen vermocht (es waren so ca. 95). Was mich aber plötzlich aus meiner bequemen Fernsehhaltung hochgeschreckt hat, war die Anmerkung des ORF-Kommentators am Ende der Siegerehrung:

Ohne den Tonfall auch nur irgendwie zu verändern, meinte doch dieser (den Namen des Herrn, dem ich an dieser Stelle meinen Respekt vermitteln möchte, habe ich leider nicht mehr eruieren können), er wünschte doch allen jenen männlichen Touristen, die der jungen Mädchen wegen nach Thailand zu fahren pflegen, dass ihnen einmal Prapawadee Jaroenrattanatarakoon begegnen möge!

Jetzt könnte ich mich an dieser Stelle auslassen über jene, die dorthin zu fahren pflegen, vermeide dies aber erstens, weil ohnehin mit einem solch treffenden, genialen Kommentar mehr gesagt ist, als mit noch so vielen Worten und zweitens, da diese Plattform, kein Medium sein möchte, um derartige Gedanken zu wälzen. Dennoch: Danke Herr ORF-Kommentator! Und es sollte mehr von Ihrer Sorte geben, die sich kein Blatt vor den Mund nehmen und die Möglichkeiten ihres Berufes zu nutzen verstehen!

Dr. Günter Heidinger

Dr. Günter Heidinger

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