MaxFun Sports Laufsport Magazin

Sportsucht

04.11.2008, 12:00:00
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Wenn heutzutage von Sucht die Rede ist, dann bezieht sich dieser Begriff nicht mehr hauptsächlich auf eine irgendwie Substanzabhängige Form, sondern auch auf psychische oder soziale Abhängigkeiten wie etwa Spielsucht, Magersucht oder ähnliches.

Wer Sport betreibt und dies über einen längeren Zeitraum und auch noch regelmäßig, der weiß früher oder später zudem was ungefähr Sportsucht bedeutet. Ein paar Tage ohne Bewegung oder manchmal bereits ein einziger lösen Unwohlsein aus, lassen „Entzugserscheinungen“ aufkommen. Man fühlt sich unter Umständen sowohl körperlich als auch geistig unbehaglich, hat Bedenken etwas zu essen, glaubt recht bald, seine Fitness einzubüßen oder gar nicht mehr gut genug auszusehen.

Die Bezeichnung Sucht für ein bestimmtes gewohntes Verhalten hat aber im allgemeinen Bewusstsein stets einen gewissen Krankheitscharakter. Von Abhängigkeit sollte man jedoch ausschließlich dann sprechen, wenn das zu Grunde liegende Problemverhalten zu einem eigendynamischen, zwanghaften Verhalten wird. Gewohnheiten oder problematische Verhaltensweisen, die der Einzelne noch kontrollieren kann, fallen nicht darunter. Im Falle der Sportsucht kann es freilich schon sein, dass eine gewisse Form der Kontrolle abhanden kommt, soll heißen, dass man zwanghaft auf dem Sofa sitzt, eigentlich lieber dort verharren würde aber ständig die Gedanken um die körperliche Bewegung kreisen und das schlechte Laufgewissen an einem nagt. Dann kann es durchaus passieren, dass man zwanghaft die Trainingskleidung hervorholt und losläuft.

Der Unterschied zu vielen anderen Süchten liegt aber hier wahrscheinlich darin, dass der Sportsüchtige, nachdem er seiner „Sucht“ erlegen ist, also die gewohnte Dosis auf seiner Laufrunde konsumiert hat, sich fast immer wohler fühlt. Und dies ist möglicherweise doch zumindest ein nicht zu übersehender Vorteil, denn den Spielsüchtigen oder Esssüchtigen plagen danach meist immer Zweifel, er muss sich mit Vorwürfen konfrontieren und fühlt sich schwach bzw. nachlässig. Der Sportsüchtige sitzt hinterher auf seiner Bank, genießt sein Käsebrot oder seine Schokotorte und ist stolz auf sich, fühlt sich körperlich gut und geistig ebenso.

Freilich soll nicht geleugnet werden, dass eine zu überzogene Form der Sucht nach Bewegung die einen oder anderen Schwierigkeiten nach sich ziehen kann. Wer beginnt, sein soziales Umfeld zu vernachlässigen oder den ganzen Tag seine Aufgaben nicht zufriedenstellend erledigen zu können, der sollte vielleicht ein wenig vorsichtig werden. Es dürfen auch Tage sein, an denen es keine Bewegung geben muss, ansonsten läuft man Gefahr die Kontrolle tatsächlich zu verlieren und dann ist es doch ein gewisser Krankheitscharakter!

Siehe dazu: Psychotest: "Bist du sportsüchtig?"

Dr. Günter Heidinger

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