MaxFun Sports Laufsport Magazin

Reinhold Messner

15.06.2008, 12:00:00
Foto:
© skeiwoker/PIXELIO

Reinhold Messner ist wohl einer der bekanntesten, wenn nicht überhaupt der bekannteste, Extrembergsteiger weltweit. Seine Aktivitäten sind seit Jahrzehnten aber nicht nur deshalb so packend, weil er die höchsten Berge der Welt bestiegen hat, sondern zu einem großen Teil auch deshalb, weil sein ganzes Tun von einer tiefen philosophischen Reflexion begleitet ist.

Viele von Messners aussagen stehen der Philosophie von Zen-Running sehr nahe: So antwortet Messner etwa auf die Frage ob für ihn der Grenzgang ein Weg zur Meditation sei: „Der Grenzgang ist nur eine von unendlich vielen Möglichkeiten, sich in eine Sache zu verlieren. Aber dies ist nicht das primäre Ziel, dieser Zustand kommt dabei heraus.“ Und weiter: „Der Grenzgang ist eine meiner Lebensäußerungen. Auch um der Tätigkeit willen. Ich kann auch auf meinem Bauernhof Holz hacken. Diese Umstände sind beim Holzhacken eben leichter zu erreichen als beim Schreiben.“

Fast möchte man meinen, dass Messner tatsächlich Zen-Runner ist, wenn er es in weiterer Folge auch für möglich hält, derartige Grenzerlebnisse durch geistige Tätigkeit zu erreichen. Darüber hinaus ist aber ein für Messner besonders wichtiger Aspekt seines Tuns, die Suche nach dem Einheitsbewusstsein und Weltzugehörigkeitsgefühl, das er in extremen Situationen zu erfahren meint. Aber hören wir dazu noch einmal Messner selbst:

„Ich bin völlig überzeugt davon, dass Flow-Zustände nur beim Aufgehen in einer Sache, einem Tun, einer Person also in absoluter Identifikation mit dem Da-Sein, möglich sind. Das, was ich beim Grenzgang erlebe, kann ich nur vor Ort erleben. Deswegen sage ich auch, der Grenzgang beginnt im Kopf, aber er findet nicht im Kopf statt.“

Und in noch einem weiteren Punkt finden wir bei Messner dem Zen-Running ähnliche Gedankengänge, nämlich dann, wenn wir seine Aussagen über besondere Erkenntnisse, die jenseits der Vernunft liegen lesen: „Die Erkenntnis schlechthin, den Prozess der Bewusstwerdung verstehe ich als visionäres Erlebnis. Wenn die Erkenntnis durch den ganzen Körper geht, geschieht Vision. Die Ratio wird zuerst nicht berührt. Nur später kann ich dieses Erlebnis durch die Ratio ausdrücken. In dem Moment, in dem ich versuche, dieses visionäre Erlebnis aufzuschreiben, ist es nicht mehr da. Aber es gibt Momente, in denen ich alle Antworten habe. Ich bin die Antwort. Ich bin sicher ich weiß alles. Überhaupt alles. Alles, was es zu wissen gibt im Zusammenhang Mensch/Kosmos. Der Mensch ist einfach da, und ich frage mich nicht mehr, warum er da ist. Alles ist so selbstverständlich. Dieses Wissen hat sich in meinem ganzen Wesen manifestiert – als Vision, als Erkenntnis.“

Reinhold Messner geht zu diesem Zweck auf die Berge! Wir ziehen unsere Laufschuhe an und begeben uns auf einen Zen-Run…

Dr. Günter Heidinger

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