MaxFun Sports Laufsport Magazin

Prügeln oder Laufen?

06.06.2008, 12:00:00
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Schon spannend, was einem als Läufer alles so passieren kann, wenn man über die Jahre hinweg regelmäßig unterwegs ist.

Vieles hat man schon erlebt, von kläffenden Hunden bis zu Radlern, die statt nach vorne nach hinten, oben oder auf ihre tollen Beine starren und den Läufer glatt über den Haufen führen, wenn dieser nicht bereit ist, zur Seite zu springen. Dass man aber neuerdings als laufender Mensch auch vor tätlichen Übergriffen nicht mehr sicher sein kann, ist schon einigermaßen verstörend.

Unlängst laufe ich wie nahezu jedes Mal, einen Parkplatz überquerend, auf meiner täglichen Laufrunde in einem stadtbekannten Erholungsgebiet und werde plötzlich von mehrmaligem Hupen eines hinter mir her fahrenden Kleinbusses erschreckt, weiche aus, quere kurz danach noch einmal den Weg des Parkplatz suchenden Fahrers und ernte daraufhin noch aggressiveres Hupen. Schön und gut - kein Grund zur Aufregung an und für sich - da es allerdings der Fahrer nicht lassen kann, mir aus dem geöffneten Fenster auch noch nach zu schimpfen, wird es mir doch ein wenig zu bunt. Ich bleibe stehen, gehe zu dem Fahrzeug, um zu fragen, was denn das Problem sei:

Was ich dann zu hören bekomme, möchte ich hier aussparen. Vom blöden Ar.... bis zum … war so ziemlich alles dabei. Verwundert und mittlerweile auch schon einigermaßen verärgert, lasse ich mich hinreißen und schimpfe zurück. Da geht es auch schon los: Der Fahrer - ein etwa 30jähriger sehr korpulenter Mann springt aus dem Auto, Schaum um den Mund wie ein tollwütig gewordener Hund und beginnt handgreiflich zu werden. Was tun? So stellt sich mir die Frage: Prügeln oder Laufen?

Als Wettkämpfer im Sport sozialisiert, neige ich zunächst zum Kampf, den ich aufgrund dessen auch kurz annehme und erwidere. Ein Gegenseitiges am Leibchen Ziehen beginnt, gespickt mit einigen Fußtritten und Puffen - man tut sich nicht wirklich weh, hat offenbar beidseitig ein wenig Bedenken ob der doch recht peinlichen Sache. Schließlich werde ich aber doch ernsthaft ungehalten, weil der tollwütige Kerl übermütig wird und seine Angriffe intensiviert. Aufgrund meiner heftigen Gegenwehr springt da eilends der um noch mindestens 50 Kilogramm schwerere Beifahrer aus dem Bus und schließt sich der Attacke an. Beide sind nun offensichtlich der Meinung, mich darüber belehren zu müssen, dass man nicht dort zu laufen habe, wo Autos unterwegs sind und gewillt, alle ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auszunutzen: Vom Schaum um den Mund bis zum tatsächlichen Einsatz der insgesamt mehr als 200 Kilogramm. Nachdem meine Appelle an den agonalen Wettstreit von den beiden ignoriert werden - vielleicht haben sie diese auch einfach nicht verstanden? - stelle ich mir nochmals die anfängliche Frage: Prügeln oder Laufen? Diesmal ist die Entscheidung klar: „Ich reiße mich los und laufe!“ Freilich, um ein paar Meter weiter nochmal stehen zu bleiben, um heftig auf die beiden zu schimpfen, die sich darauf hin in Richtung Schweizerhaus zu Bier und Stelze davonmachen!

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