MaxFun Sports Laufsport Magazin

Einstellung siegt (Folge 24)

14.04.2005, 12:00:00
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Thomas wurde zum Trainer: „Weiter, weiter, weiter, ihr seid super!“

In den letzten Folgen: Markus und Doris sind auf ihrem Weg zum Vienna City Marathon – für beide ist es das erste Mal. Eine Beinhautentzündung hat Doris zuletzt zwei Wochen lang vom Lauftraining abgehalten. Markus hat im Büro offenbart, dass er Marathon laufen will. Die beiden planen einen Halbmarathon als Test.

Selbst die Müdigkeit war anders geworden. Es war nicht der Tunnelblick des Schlafmangels, nicht die dumpfe Antriebslosigkeit des Alkohols, nicht das schale Aroma von zu viel Zigaretten – all das kannte Markus. Es war ein leichtes Ziehen und Kribbeln, ein aktives Herumwandern kleinster Schmerzen, das ihn nach einem Tempolauf nicht gänzlich locker durchs Büro gehen ließ. Aber er fühlte sich befreit dadurch, aktiviert, frisch. Ein Termin wegen der „Wireless Solutions“ übers Wochenende, diesmal in London? Markus sah das mittlerweile entspannt.

Die Kollegen waren sehr interessiert an seinen jüngst offenbarten Laufplänen: „Wie geht’s beim Training?“ – „Wie weit kannst du schon laufen?“ – „Welchen Platz wirst du schaffen?“ Markus hatte nicht auf alle Fragen zum Marathon eine Antwort parat. Aber das Interesse im Büro machte ihn stolz und spornte ihn weiter an.

Großen Ansporn hatte er tatsächlich nötig bei jenem Lauf, den er noch unmittelbar in den Beinen und im Rücken spürte. Die parallelen Seiten der Allee schienen sich im Unendlichen zu schneiden, als sie diesen Tempotest absolvierten. Die vor ihnen liegende Strecke schien nicht kürzer zu werden, der Endpunkt nicht absehbar. Acht Kilometer hatte Doris vorgeschlagen, einmal rauf, einmal runter, flottes Tempo, was immer das heißt. Tom und Felix hatten jedenfalls ihren Spaß daran, die beiden Burschen fuhren mit dem Rad nebenher. Doris sprach von sechs Minuten pro Kilometer, Markus dachte: Reinhängen bis zum Schluss.

Was bei Doris nach dosierter Anstrengung aussah, war für Markus ungemütlich schnell und wurde immer ungemütlicher. Egal. Kämpfen, nicht aufgeben. Das konnte er vom Fußballspielen. Wenn erst die Hälfte der Strecke geschafft ist, dann schafft man es auch retour. 18 Minuten und irgendwas, sagte Doris nach einem routinierten Blick auf die Uhr. Verschiedenste Markierungen waren am Asphalt und an der Seite der Straße angebracht. Ein Kilometer fehlte noch bis zum Wendepunkt. Da sprang Thomas vom Rad, lehnte es an einen Kastanienbaum und begann mit fliegenden Armen und Beinen zu rennen: „Los, los, los, gleich ist die Hälfte geschafft. Weiter, weiter, weiter! Tempo, Tempo, Tempo!” Doris musste loslachen über diesen Rollentausch zwischen Eltern und Kind, Markus wollte etwas sagen wie ‚Spar dir deine Luft’, aber sparte dann an seiner eigenen. Der 14-jährige Thomas gab jetzt das Tempo vor. „24 Minuten“, murmelte Doris bei der Wende zur Hälfte der Strecke. „Super, ihr seid super! Ihr schafft es!“, war Thomas immer noch der Pacemaker. Seine Anfeuerungen wurden aber kürzer.

Unmerklich war das Tempo höher geworden, und so blieb es, auch als Thomas seinen Lauf beendete und wieder aufs Rad stieg. Markus sah sich wie mit einer Schnur bis zum Ende der Strecke verbunden, die ihn über die verbleibenden drei Kilometer zog. Nur nicht abreißen lassen, nicht abreißen lassen. So lange ich den Rhythmus halte, ist es gut. Auch Doris strengte sich an, aber es schien, als würde sie mit deutlich weniger Kraftaufwand das Gleiche erreichen wie der nicht ganz leichtfüßige Markus. Der letzte Kilometer, die letzten Schritte. „47:51 Minuten, wir waren die zweite Hälfte sogar schneller als die erste“, war Doris überrascht. „Dank des talentierten Tempomachers“, schnaufte Markus, der geschafft war, wie ein abgelaufener Turnschuh. „Aber stell dir vor, beim Marathon mehr als fünfmal so weit zu laufen??!! Unmöglich. Wie soll das gehen?“

Doris wirkte im ersten Augenblick auch nicht wirklich zuversichtlich, aber sie wusste, worauf es ankommt: „Heute haben wir uns vorgenommen, schnelle acht Kilometer zu laufen, und wir haben es geschafft. Nächstes Mal nehmen wir uns den Halbmarathon vor. Und dann den Marathon. Ist ganz klar: Wenn du darauf eingestellt bist, dann geht es!“

Fortsetzung folgt ...

Der Bericht wurde vom Veranstalter selbst im Eventmanager von MaxFun.cc eingetragen

Doris du schaffst es ...

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