MaxFun Sports Laufsport Magazin

Michael Buchleitner

24.04.2003, 12:00:00
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Die Rolle des Pacemakers und 57. Osterlauf in Paderborn (Deutschland)

Jetzt wird es bei vielen ernst

Die Wettkampfsaison hat begonnen, einige haben schon einen Marathon in den Beinen und die Wien - Starter gehen in die letzte entscheidende Phase.

Auch bei mir hat sich in den letzten Wochen einiges getan.
Das Training verlief ausgezeichnet und ließ sich besser als in den Vormonaten mit den beruflichen Herausforderungen kombinieren.

Das Trainingslager in Portugal hat mir den entscheidenden Kick gegeben, sowohl im physischen, wie auch im mentalen Bereich und der direkt anschließende Wettkampf in Dresden, ein klassischer 10 km Lauf durch die Stadt, teils auf Kopfsteinpflaster hat das seinige zu einem positiven feeling beigetragen.
Als bester "Weißer" mit den Kenianern auf dem Treppchen zu stehen und aus dem Training heraus 29:25 zu laufen gab Hoffnung auf mehr.

Es folgte die Herausforderung "race your pace" in Linz, mit der Vorgabe erstmals im Training 42,2 km zu absolvieren und länger als je zuvor, nämlich exakt 3 Stunden 30 Minuten laufend unterwegs zu sein.

Ich kann nicht leugnen, dass ich der Sache mit einem gewissen Respekt begegnete.
Werde ich das für mich doch nicht alltägliche Tempo von knapp unter 5 Minuten pro Kilometer gleichmäßig hinbekommen und was wird mein Bewegungsapparat nach 3 Stunden zu der ungewohnten Belastung sagen.
Als dann noch die dramatische Wettervorhersage im Raum stand, habe ich mich schon 210 Minuten bei Regen, Schnee, Wind und Kälte in Linz verenden sehen.
Aber es kam gottlob ganz anders.
Die Sonne blinzelte immer wieder auf die oberösterreichische Landeshauptstadt und der Niederschlag setzte auch erst ein, als ich schon aus meinem Hotelzimmer auf das Startgelände blickte.
Einzig der kalte Wind blieb mir und den anderen vielen Halb-und Marathonläufern erhalten, aber gegen den hatte ich mich vorsorglich mit entsprechendem Outfit geschützt.

Die Rolle des Pacemakers fing auch von Beginn an Spaß zu machen und eine tolle Gruppe, die bei KM 25 an die 100 Läufer umfasste schenkte mir Ihr vollstes Vertrauen und ich denke ich habe Sie nicht enttäuscht.

Zwei fast idente Hälften, Kilometerzeiten, die nur marginal differierten, eine Brutto Einlaufzeit von 3:29,53 (netto ca. 3:29,20) und viele nette Dank e-mails in den folgenden Tagen haben die Premiere als Marathon Hobbyhase zu einem schönen Erlebnis gemacht.

Gespannt war ich auch, wie ich so einen Lauf wegstecken würde und ich war sehr erfreut, dass ich schon Dienstag abends wieder "spritzig" unterwegs war und am Mittwoch eine anspruchsvolle Belastung auf die Bahn legen konnte.
Die Trainingsgemeinschaft mit Carsten Eich, der wieder für mehr als zwei Wochen mein Partner war, schien Früchte zu tragen und er war es auch, der mir kurzfristig einen Startplatz beim traditionellen Osterlauf in Paderborn, dem ältesten Lauf in Deutschland (57. Auflage) verschaffte.

Bei 7° Celsius, Wind und konfrontiert mit einer Heerschar von afrikanischen Läufern, die den Halbmarathon Streckenrekord ins Visier nahmen, wollte ich wissen, ob ich noch eine Chance auf einen Frühjahrsmarathon habe und das Training der vergangenen Wochen angeschlagen hat.

Das Tempo war von Beginn an enorm hoch und schon nach wenigen Minuten war ich neben Carsten, der bis zur Hälfte für das Tempo der Spitze verantwortlich zeichnete, der einzige Nichtafrikaner in der ersten Gruppe.
Bei der 10 KM -Durchgangszeit von 29:28 verließ mich etwas der Mut und ich musste abreißen lassen und legte ein, zwei ruhigere KM ein, merkte aber, dass es sofort wieder rollte und war weiter auf einer Zeit unter 63 Minuten unterwegs. Wären da nicht in der dritten 7 KM Runde tausende Volksläufer zu überholen gewesen, die mich zwar frenetisch anfeuerten, aber bei den Verpflegungsstellen fast zum Stillstand brachten und ein Laufen auf der Ideallinie unmöglich machten.
So finishte ich mit einer Zeit von 1:03,16 auf Rang 6, war bzw. bin aber mit der zweitbesten je von mir gelaufenen Zeit ziemlich happy und denke, dass die Ausgangsposition für einen weiteren Marathon nicht die Schlechteste ist.

Jetzt gilt es Ruhe zu bewahren und fleißig weiterzutrainieren, damit auch die doppelte Distanz ein Erfolg wird und ich zu einem der wenigen gehöre, die von Sich behaupten können, schneller als Paula (Anm. Radcliffe) über die 42 KM zu sein.

Ich wünsche Euch noch alles Gute bis zum nächsten Mal. Euer MB

Michael Buchleitner

Link: www.run4business.at

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