MaxFun Sports Laufsport Magazin

Atme durch die Nase!

17.09.2013, 12:00:00
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© MaxFun.cc/K.Köb

Viele Anfänger machen ihn immer noch – den Kardinalfehler! Wer allerdings läuft, um seine Leistungsfähigkeit zu verbessern, muss sehr wohl durch Mund und Nase ein- und ausatmen.

Irgendwann einmal von irgendeinem verdammt guten Turnlehrer gehört, geistert er in vielen Ohren und Gehirnen herum, der Fehler. Dass man nämlich durch die Nase ein- und ausatmen soll beim Laufen (oder auch beim Rad fahren, Schwimmen, etc.). Weil man dann in seinem „Wohlfühlbereich“, im Grundlagenbereich oder wo sonst auch immer unterwegs sein soll. Diese Geschichte hat aber mehrere Häken.

Zum einen haben viele Leute keine absolut gerade Nasenscheidewand, wodurch sich der Widerstand beim Einatmen ausschließlich durch den Riechkolben fast ins Unendliche potenziert. Kein Wunder, dass die meisten Laufanfänger nach wenigen hundert Metern im anaeroben Bereich sind, stehenbleiben und lautstark verkünden, Laufen sei nur etwas für Verrückte. Zum anderen bekommen auch Menschen mit „normalen“ Nasenscheidewänden relativ bald Probleme, wenn sie nur die Nase zum Atmen verwenden. Weil die recht schnell trocken wird, innen drinnen zu schmerzen beginnt – und, richtig – weil man auch im Grundlagenbereich nicht wirklich genügend Luft, in der bekanntlich der Stoff ist, den wir dauernd brauchen (der Sauerstoff) „zu sich nehmen kann“.

Kleiner Ausflug ins Schwimmerlager; dort ist es ja oftmals so, dass angehende Triathleten dauernd mit dem Chlor oder auch dem Wasser selbst zu kämpfen haben; dann nämlich, wenn die beiden Letztgenannten durch die Nase in beispielsweise die Nebenhöhlen dringen und dort gelinde gesagt Schmerzen verursachen. Viele probieren dann beim Schwimmtraining Nasenklammern und stellen recht bald fest, dass sie scheinbar doch auch einen beträchtlichen Anteil der Luft durch die Nase einatmen. Also nicht nur durch den Mund. Vor allem diejenigen, die gleich ein paar Intervalle versuchen, sehen sich spätestens nach dem zweiten 100er gezwungen, die Nasenklammer an den Beckenrand zu legen und auf die altbewährte Art und Weise – durch Mund UND Nase – zu atmen.

Beim Laufen ist es ja genau umgekehrt. Die Idee, nur durch die Nase ein- und auszuatmen – stammt wohl aus den 60er-/70er-Jahren des vorigen Jahrtausends und wollte sicher nichts Schlechtes. Bei extrem tiefen Temperaturen – so ab minus 87 Grad Celsius etwa – ist dagegen auch nichts einzuwenden; weil der Speichel, der sonst in flüssiger Form aus dem Munde austritt, ad hoc gefriert und man in der Sekunde am Boden anfriert. Der Sinn der Idee war der, dass man Freizeitsportler auf diese Weise zu sehr lockerem „Trimm-Dich“-Training bringen wollte.

Wer allerdings läuft, um seine Leistungsfähigkeit zu verbessern, muss sehr wohl durch Mund UND Nase ein- und ausatmen. Damit er genügend Sauerstoff in den Körper bekommt, der mit dem Blut zu den Zellen wandert und dort seine Schuldigkeit tut. Wer intensiv läuft – Intervalle oder Wettkämpfe – könnte NIEMALS seine volle Leistungsfähigkeit ausspielen, wenn er ausschließlich durch die Nase atmete. Sieht man sich bei Wettkämpfen so um, ist die Zahl derer, die feste Ober- und Unterlippe aneinanderpressen, dennoch erklecklich…

Genauso wenig zielführend sind irgendwelche Atemrhythmus-Vorgaben; etwa alle 2 Schritte ein-, alle 4 ausatmen. Oder 1 Schritt ein-, ein Schritt aus. Ein bekannter Internist, der selbst passabel läuft, meinte dazu einmal lapidar „beim Gehen konzentriert sich auch keine S.. aufs Atmen“…Sollte heißen, dass man sich im Laufe der Zeit (Achtung Wortwitz) ohnehin seinen eigenen Atemrhythmus antrainiert – ganz ohne Zählen und vor allem ohne QUÄLEN; also immer durch beide Einatemmöglichkeiten. Ganz schlimm sind übrigens diejenigen dran, die lediglich die Hautatmung forcieren…in diesem Sinne – bleiben Sie ganz ruhig und atmen sie auch so…

Christian Kleber (MAS)

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