MaxFun Sports Laufsport Magazin

RadfahrerInnen in der Stadt

12.11.2008, 12:00:00
Foto:
MaxFun.cc/K.Köb

prägen heutzutage das Bild zahlreicher Großstädte.

Peking vor einigen Jahren zum Beispiel, war völlig übersäht von Radlern (wie heute Gent in Belgien); jetzt ist das anders – die Chinesen fahren mit dem Auto und werden immer dicker – in einigen Jahren wird ihnen das auffallen, sie werden weiter Auto fahren. Aber dann auch in dort aus dem Boden sprießende Fitnesscenter mit Standfahrrädern, und dann werden sie eben dort Rad fahren. Verrückte Welt. Auch in Wien fährt man Rad. Gerne sogar, obwohl mancher Radweg vielleicht nicht ganz geglückt ist, um es milde auszudrücken. Aber es gibt ein groß angelegtes Radwegnetz, immerhin. Und immer mehr Wienerinnen und Wiener lassen sich von selbigem locken, ebenso von schönen Alleen und großen Erholungsgebieten mitten im Herzen der Stadt, schwingen sich auf ihre Drahtesel und bewegen sich mehr oder weniger sicher darauf fort. Hauptsächlich im Sommer, aber auch jetzt in der kühleren Jahreszeit. Leider gab es vor kurzer Zeit gleich drei schwere Unfälle im 2. Bezirk zu vermelden, Unfälle mit tödlichem Ausgang. Wer ist Schuld? Die Autofahrer? Die Radwegplaner? Die RadfahrerInnen selbst? Im Nachhinein nicht zu beantworten, weder sachlich/fachlich noch aus moralischer Sicht.

Eines ist allerdings in den letzten Jahren immer häufiger zu beobachten; Die Verkehrsteilnehmer werden aggressiver und halten sich an weniger Regeln. Hat man in seiner Kindheit noch regelrechte Verweise von Erwachsenen bekommen, wenn man unabsichtlich noch beim Umspringen auf Rot losgegangen ist, ist es heute umgekehrt. Man wird müde angelächelt, wenn man stehenbleibt. An schönen Tagen könnte man glauben, in der Wiener Hauptallee z.B. ein Sammelsurium von Lebewesen vor sich zu haben, die noch nie in ihrem Leben etwas davon gehört haben, dass es außer ihnen (und vielleicht der jeweiligen Gruppe, in der sie sich gerade befinden) auch noch andere Menschen gibt; Menschen, die sich auch gerne bewegen möchten. Kreuz und quer wird gelaufen, geradelt, auf der linken, der rechten Seite, will man links abbiegen (mit dem Rad oder dem Roller oder dem Elektro- oder Kleinmotoroller, was neuerdings auch nicht mehr verboten scheint in der Allee), biegt man einfach links ab – ohne auch nur daran zu denken, kurz einen Blick über die Schulter zu machen, ob nicht doch jemand von hinten herankommt und überholen will.

Außerdem ist zu beobachten, dass immer weniger Erwachsene ihre Fahrräder beherrschen. Kurven oder Kreisel, wie sie beispielsweise von Brücken auf die Donauinsel führen, werden so zu potentiellen Sturzräumen. „Gott-sei-Dank“ gibt es in Österreich keine Helmpflicht für RadfahrerInnen, sodass diese Stürzenden dann meist schwere Kopfverletzungen davontragen. Hier wäre der Gesetzgeber in die Pflicht zu nehmen – was spricht gegen die Radfahrer-Helmpflicht? Unfall- und Verletzungsstatistiken sicher nicht!

Liegt es nun daran, dass die Verantwortungslosigkeit für das eigene Verhalten immer vordergründiger zu werden scheint? Oder daran, dass vor einigen Jahrzehnten, als der Verkehr wesentlich geringer war, einfach kein Bedarf für eine Regelung des RadfahrerInnen-Verkehrs vorhanden war – jetzt aber doch? Oder an der „globalen Verdummung“, die sogar unter gleichem Namen „verbucht“ (also als Buch mit diesem Namen herausgekommen ist) wurde?

Es scheint mir eine Mischung zu sein, wie vieles im Leben. Zum einen ist jeder einzelne gefragt, wieder mehr Verantwortung für sein Tun zu übernehmen. Zum anderen wäre es meines Erachtens angebracht, eine gesetzliche Regelung zu treffen, von mir aus zu Beginn durch die Einführung eines „freiwilligen Fahrradführerscheins“. Und das mit der „globalen Verdummung“, naja… so unrecht hat der Autor da wohl nicht.

Christian Kleber MAS

Link: woman.MaxFun.at

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