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Le Parkour

07.05.2008, 12:00:00
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Aus den Pariser Banlieues hat Le Parkour längst seinen Siegeszug um die Welt angetreten.

Als Begründer von Le Parkour gilt David Belle, der von seinem Vater, einem Kriegsveteranen, in den Wäldern Nordfrankreichs die Méthode naturelle erlernte. Diese von Georges Hébert entwickelte Methode dient der physischen und mentalen Entfaltung in Harmonie mit der Natur.  Nach seinem Umzug in den Pariser Vorort Lisses Anfang der 1980er, begann David Belle die Méthode naturelle dem städtischen Umfeld anzupassen. In den folgenden Jahren wurde das Vorgehen weiterentwickelt, so stellten später selbst Mauern sowie Gebäudefassaden keine unüberwindbaren Hindernisse mehr dar. Dies war die Geburtsstunde von Le Parkour.

Im Gegensatz zum Freerunning, das auf Le Parkour basiert, stehen Akrobatik und optischer Eindruck nicht im Vordergrund, vielmehr geht es bei Le Parkour um die schnelle und effiziente Fortbewegung im urbanen, aber auch ländlichen Raum, ganz ohne Hilfsmittel. Wichtig ist die richtige Einschätzung des Körpers, die Erkenntnis, was der Traceur sich zutrauen kann. Die Traceurs, übersetzbar mit Wegbereitern, beabsichtigen nicht, sich möglichst großen Gefahren auszusetzen, die sie im Vorfeld nicht einschätzen können. Sie trainieren hart, um ihren Flow zu beherrschen, über das Hindernis „fließen“. Soll heißen, sie trainieren, ihre Bewegungen einschätzen und in höchster Effizienz umsetzen zu können. Es ist besser, ein kleines Hindernis mit Perfektion zu überwinden, als einen großen Sprung gerade so zu schaffen. Le Parkour liegt kein Wettkampfgedanke zugrunde und es gibt auch keine Regeln, dennoch existieren einige Techniken, so beispielsweise der Saut de chat, der Katzensprung, ein Hocksprung, bei dem beide Beine vor dem Hindernis angezogen werden, um es zu überwinden und gleich weiterzulaufen. Oder der Saut de précision, ein Sprung zu einem vorher definierten Punkt, der in der Bewegung präzise zu erreichen ist. Beim Tic Tac gilt es wiederum, sich von einem Objekt wie einer Wand abzustoßen, um an einem kleinen oder instabilen Hindernis vorbeizukommen.

Die Traceurs betrachten Le Parkour als Extremsportart, die hartes Training erfordert. Weder handelt es sich ihrer Auffassung nach um eine Mutprobe, noch um einen Trendsport, bei dem darauf abgezielt wird, das Publikum mit angeberischen Showeffekten zu verblüffen. Selbstverständlich wird dies nicht von allen Traceurs auf diese Weise gesehen. Das beweisen die zahlreichen YouTube-Videos, die sicher nicht nur dem kollegialen Austausch zu Lernzwecken dienen sollen. Und leider riskiert so mancher, der sich in Le Parkour versucht, zu viel und bezahlt dies mit schweren Verletzungen oder gar dem Tod.

Interessant erscheint Le Parkour auch oder gerade auf der philosophischen Ebene: Die Grenzen, die uns von unserer Umgebung gesetzt werden, nicht zu akzeptieren, uns unserer eigenen Grenzen aber bewusst zu sein.

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