MaxFun Sports Laufsport Magazin

Gemeinsam etwas tun,

20.06.2008, 12:00:00
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gemeinsam nichts tun, gemeinsam einmal etwas nichtstun. Alles gemeinsam. Zu Beginn einer Partnerschaft verstellen sich die meisten um dem anderen zu gefallen.

Ein Paradoxon in sich selbst, denn wenn man sich als jemand anderes ausgeben muss um zu gefallen, täuscht und lügt man diesem etwas vor. Etwas, das sich später bitter rächen wird.  

Eine sehr gute Freundin von mir, der ist es so ergangen. Verliebt, verlobt, verheiratet, sie sportlich als wie, er nicht so, gemeinsames Laufen zu Beginn des Zusammenseins. Sie will schneller, sagt es aber nicht, er will langsamer, sagt es aber nicht, sie weiß nicht, wie sie so langsam rennen soll, blickt immer wieder auf die Seite um das Gesicht zu einer bösen Fratze zu verziehen, er rennt um sein Leben, blickt ebenfalls immer wieder zur Seite um nicht seine Dame der Wahl mit dem davor reichlich Hinuntergewürgten zu beschmutzen; kann aber die antiperistaltischen Vorgänge anfangs (also beziehungs-anfangs) grade noch unterdrücken.

Später, also ein paar Jahre später, wärs ihm egal gewesen. Er hätte seine Frau getrost angekotzt. Hätte. Man lief nicht mehr gemeinsam. Man machte überhaupt sehr viele Dinge nicht mehr gemeinsam. Heimlich, still und leise hatte jeder seine eigene Welt aufgebaut, in der der andere nichts zu suchen hatte. War man anfangs immer und überall als Paar, als „untrennbare“ Einheit aufgetreten, wars jetzt vorbei damit. Zwei Einzelkämpfer, die nur noch eines gemeinsam hatten: das Kind. Und dieses schweißt bekanntlich zusammen. Lange. Sehr lange. Bis es wirklich nicht mehr geht. Trennung, Scheidung, auf Wiedersehen im nächsten Leben. Rosenkrieg. Waffenruhe. Verständnis. Was bleibt, sind tiefe Wunden, die so schmerzen, dass man es das nächste Mal sicher anders machen wird.  

Ganz sicher. Der Neue ist viel sportlicher. Man läuft gemeinsam, man fährt gemeinsam Rad. Jeder in seinem Tempo, wunderbarerweise ist das immer genau das gleiche Tempo. Was schließen wir also daraus? Mann und Frau müssen sich Partner suchen, die genau gleichschnell laufen oder radeln wie man selbst. Ist dies nicht der Fall, darf man keine Beziehung eingehen. Sonst scheitert man!  

Natürlich Unsinn. Wie wärs, wenn man von Anfang an ehrlich wäre? Sich nicht verstellen würde und nicht alles mit seinem geliebten Partner machen möchte? Bis zu einem gewissen Grad sein eigenes Leben weiterlebte? Es spricht nichts dagegen, gemeinsam loszulaufen und gemeinsam wieder anzukommen. Aber dazwischen darf doch wohl jeder in seinem eigenen Tempo laufen. Oder sich mal gehen lassen. Hand aufs Herz, wer lässt sich nicht mal gerne gehen? Bei Beziehungsbeginn glaubt man immer, die/der Andere wäre ein Unschuldslamm, engelsgleich und voller positiver Eigenschaften. Auch das ist ein „Sich verstellen“, ein Vorgaukeln. Vor langer Zeit hat mal jemand zu mir gesagt. „Was raus muss, muss raus.“, sprich, wenn man rülpsen muss (beim Sport), dann soll man das. Nichts unangenehmer als die Luft drin zu behalten, nur um ja keine Unmanieren zu zeigen. Bleibt nämlich die Luft drin, bleiben auch viele Worte drin. Und die gehören raus. Sonst …  

Christian Kleber

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