Weil der Festsaal im Linzer Elisabethinen-Krankenhaus viel zu klein wurde, musste die Diskussion "Verrückt nach Marathon" per Video auch in die Palmenhalle übertragen werden. 300 Laufsportinteressierte holten sich bei der ersten von vier Informationsveranstaltungen für den 4. OMV-Linz-Donau-Marathon von Ewald Tröbinger (LIVA - Organisator des Marathons), Theresia Kiesl (Olympia-Dritte),Horst Hießböck (Masseur), Andreas Dallamassl (Arzt und Marathonläufer), Marianne Tammegger-Sailer (Leiterin der Diätakademie im Elisabethinen-Krankenhaus)und Univ.Prof. Prim. Reinhold Függer (Chef der Chirurgie im Elisabethinen-Krankenhaus und Marathonläufer) wertvolle Tipps. Nach der Diskussion luden die "Freunde der Elisabethinen" zum Buffet.

Ob sich Marathonläufer an der Grenze zur Verrücktheit bewegen, wurde Dallamassl gefragt. "Was ist verrückter", antwortete der Mediziner, "Laufen oder am Abend beim Fernsehen fünf Bier trinken?" Laufen sei die einfachste und schönste Bewegungsform. Wir pflegen zwar unser Auto mit großer Hingabe, vergessen aber, unserem Körper die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken. Marathon ist nicht verrückt, sondern nur ein Ergebnis konsequenten Laufens."

Für Theresia Kiesl ist das faszinierende am Marathon, dass man die Umgebung beim Laufen bewusst wahrnimmt. "Das ist beim Mittelstreckenlauf nicht der Fall." Motivation für Marathon entsehe im Kopf. "Man muss das Ziel genau vor Augen haben und es sich möglichst bildlich vorstellen."

Ob man sich vor einem Marathonlauf massieren lassen soll, wurde Horst Hießböck gefragt. "Als Geschäftsmann würde ich sagen vor- und nachher. In meinem Alter, kurz vor 60, muss man schon genauer in den Körper hinein hören als ein Junger. Da ist Regeneration eine wichtige Sache."

Andreas Dallamassl empfiehlt Patienten, Marathonlauf als Mittel zum Zweck, den eigenen Lebensstil zu überdenken. Zu wenig Bewegung führt zu Mangelerscheinungen und zu bekannten Zivilisationserkranken. Läufern gab er den Rat mit, nicht zu schnell zu beginnen. "Damit ermüdet er zu rasch und gibt das Laufen wieder auf." Dallamassl erinnerte an einen Ausspruch von Emil Zatopek: Wenn du laufen willst, lauf fünf Meilen, wenn du ein anderes Leben kennen lernen willst, lauf Marathon.

"Gesunde Ernährung ist eine gute Grundlage für einen erfolgreichen Marathonlauf", meinte Marianne Tammegger-Sailer. Eiweiß nimmt der Normalbürger so viel zu sich, als ob er täglich Marathon laufen würde. Eiweißpräparate sind daher nicht nötig." "Eine Woche vor dem Marathon soll man noch mehr Kohlehydrate zu sich nehmen und sich und noch fettarmer ernähren. Die letzten drei Stunden leicht Verdauliches, beim Lauf Trinken nicht vergessen und während des Wettkampfes die Verpflegungsstationen von Beginn an nicht ignorieren."

Függer, der oft den Wien-Marathon absolviert hat, freut sich schon auf den Linz-Marathon. "Gesundheit setzt sich aus Bewegung und bewusster Ernährung zusammen." Er selbst hat auch nach dem Abschied von Mannschaftssportarten ständig weiter trainiert, "weil ich älteren Kollegen angesehen habe, dass sie nicht mehr Sport betreiben und so keine Vorbilder sind".

Frage aus dem Publikum: "Mein Mann ist 62 und Läuft jedes Jahr vier Marathons. Ist das überhaupt noch gesund?" Einwand des Herrn Gemahls: "Ich lauf’ so lange Marathons, so lange mir nachher noch ein Bier schmeckt."

Der nächste Infoabend findet am 20. Jänner ab 18.30 Uhr bei Intersport Eybl in Linz, Hafferlstraße, statt. Unter anderem gibt es einen Fachvortrag von "Mister Marathon" Gerhard Hartmann und Andreas Dallamassl (Arzt und Marathonläufer).

Für die Teilnehmer aus Wien gibt es auch 2005 wieder eine Startnummernausgabe für den 4.OMV Linz Donaumarathon. Am Samstag, 2.April 2005 bei Intersport Eybl, Mariahilferstraße 138 von 10 - 18 Uhr.

Der Bericht wurde vom Veranstalter selbst im Eventmanager von MaxFun.cc eingetragen

Ewald Tröbinger

Link: www.linz-marathon.com

MaxFun Sports Redaktion