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Michi Weiss - Unser Mann in Athen

09.08.2004, 12:00:00
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MaxFun Sports

Seit wenigen Wochen ist es nun gewiss: der crazy biker Mike Weiss wird Österreich im Mountain Bike Cross Country Bewerb bei den olympischen Spielen vertreten.

Diesem Ziel hat er schon lange alles untergeordnet, trainierte verbissen und hart – nun ist es tatsächlich soweit. Der MaxFun.cc Athlet wird den olympischen Parcours in Angriff nehmen, eine Strecke die ihm eigentlich liegen müsste. Vor einigen Wochen, beim Pre-Olympic Race belegte er hier auf dem Olympia Trail den 9. Platz.

Dass Michi in Athen startet war lange Zeit gar nicht sehr wahrscheinlich – zu lange lief er den vom ÖOC geforderten Quali Normen hinterher. Teils durch viel Pech, teils durch taktische Fehler schienen die Limits einfach außer Reichweite. Gerade beim schwersten Rennen der Saison, dem Weltcup in Schladming, zeigte er aber seine bekannten Steherqualitäten und holte im knöcheltiefen Morast den 18.Platz. Wo andere Fahrer aufgaben oder mit dem Aufgeben spekulierten, holte Michi oft laufend bei widrigsten Umständen Platz um Platz auf. Als bester Österreicher erzielte er mit diesem Ergebnis das geforderte B-Limit. Als dann rückwirkend auch der 9.Platz beim Pre-Olympic Race als A-Limit akzeptiert wurde, stand seiner Nominierung durch das österreichische Olympische Komitee nichts mehr im Wege.

Am 22. August wird er gemeinsam mit Michael Buchleitner nach Athen fliegen, dort Quartier im Olympischen Dorf beziehen und das große Abenteuer Olympische Spiele in Angriff nehmen. Die erste Olympiateilnahme wird für ihn eine emotionale Grenzerfahrung – überwältigend ist für jeden Sportler bei diesem Großereignis dabei zu sein. Die Spannung baut sich über viele Monate auf, man rechnet Punkte, überlegt welche Ergebnisse für eine Entsendung ausreichen könnten, man beobachtet die Gegner und deren Resultate. Irgendwann sickert dann die Erkenntnis – hey, Mann, dass könnte sich wirklich ausgehen, ins Bewusstsein, diese Hoffnung erfüllt jeden Wettkämpfer mit soviel Stolz und Zuversicht. Dazwischen gibt es dann dennoch wieder Momente der Zweifel – was wenn nun eine Verletzung passiert? Was wenn ich keine Leistung mehr bringe, was wenn es sich haarscharf doch nicht ausgeht? Man rechnet die gesamte Zeit, beginnt gewisse Höhepunkte in Gedanken durchzuspielen, man sieht sich bei der Einkleidung, bei der Verabschiedung durch den Bundespräsidenten, man träumt vom Einmarsch und Momenten des Wettkampfs.

Michi Weiss musste bis zuletzt zittern, zu widersprüchlich waren die Signale verschiedener Funktionäre, bis zuletzt war auch eine Nichtberücksichtigung im Bereich des Möglichen. Er versuchte den Kopf frei zu behalten, Gedanken des Zweifels zu verdrängen, sich nur auf die Weltcup Rennen zu konzentrieren. Aber wie soll man den Kopf denn frei halten, wenn offizielle Post des ÖOC´s kommt mit der Aufforderung, seine Körpermaße für die Olympia Kleidung bekannt zu geben? Wie soll man cool bleiben wenn alle Medien Rechenbeispiele starten und dein Name immer wieder als Olympionike im Team Österreich gehandelt wird? Und dann wurde er tatsächlich offiziell vom ÖC nominiert und bestätigt – damit war alles klar – Michi Weiss nimmt an den Olympischen Spielen 2004 teil.

Nach der Nominierung geht alles ganz schnell: Die Einkleidung – das offizielle Outfit des österreichischen Olympiateams – das Logo, das Wappen, die ganz exklusive Kleidung von nur 75 österreichischen Sportlern. Das Ausfassen, das Anprobieren und das erste Ausführen in die Hofburg- das war ein Gefühl, das Michi und kein anderer Athlet jemals vergessen wird. Die Verabschiedung durch den Bundespräsidenten und das beschwören des olympischen Eids gehen voll unter die Haut, man fühlt sich in der Hofburg einfach großartig, auch wenn man vor Aufregung und vor lauter Schwätzen mit den anderen Sportlern gar nicht mitbekommt was der Präsident überhaupt erzählt…

Jetzt beginnt aber der wahre Countdown für den Wettkampf….wenige Tage nur noch bis zum Aufbruch, die Überlegungen kreisen um die Belegung der Zimmer im olympischen Dorf (wer schläft eigentlich bei mir im Zimmer?), wie wird es sein im Dorf, so viele Nationen, Tausende Sportler aus aller Welt, im Restaurant dass rund um die Uhr offen hat sitzen vielleicht Turner aus Russland, Handballer aus China und Boxer aus Kuba an meinem Tisch – was redet man da – egal, es wird auf jeden Fall unheimlich cool…

Und all die Mädels….ich kann es kaum glauben, ich werde im Dorf die unglaublichsten Sportlerinnen treffen, wer weiß, vielleicht finde ich so wie Michi Buchleitner dort meine künftige Frau? Die Gedankenwelt ist verrückt genug, jetzt vor der Olympiade wird sie aber absolut unglaublich… Es ist sooo geil zur Olympiade zu fahren….

Michi Weiss

Link: www.ecosports.at

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