MaxFun Sports Laufsport Magazin

Mein Olympia

03.09.2004, 12:00:00
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Jetzt sind sie also vorbei meine letzten olympischen Spiele. Und obwohl vorher alle die Griechen und deren Vorbereitung schlecht geredet hatten, so muss man sich heute eingestehen, dass im Großen und Ganzen alles reibungslos abgelaufen ist.

Ein Bericht von Michael Buchleitner

Wenn da nicht jener Wahnsinnige gewesen wäre, der den Führenden Brasilianer Lima von der Strecke gezerrt und am Siegen gehindert hätte. Diese Frage beschäftigt viele Zuseher des olympischen Marathons und wird auch mir in den letzten Tagen neben jener nach der Hitze Athens am häufigsten gestellt. Ich vermag Sie jedoch auch nicht eindeutig zu beantworten, da auch ich nur jene Bilder gesehen habe, die am Fernseher zu beobachten waren und nichts live miterlebt hatte. Ich denke aber, dass er auch ohne dieser Belastung dem Ansturm Baldini’s nicht gewachsen gewesen wäre, der den 5km - Abschnitt von 35 bis 40 in unglaublichen 14:12 absolvierte und damit den Grundstein seines schlussendlich doch deutlichen Sieges erzielen konnte.

War sein Triumph für mich keine Sensation, so hat mich doch der Abstand von Paul Tergat überrascht, der auf diesem selektiven Kurs und bei diesen Temperaturen kein Rezept gegen seine Gegner fand. Aber schon das Damen – Rennen mit dem damit verbundenen Drama rund um Paula Radcliffe hat ja schon aufgezeigt, dass auf dieser Strecke durchaus mit Überraschungen zu rechnen ist, wenngleich man sagen muss, dass sich doch durchwegs die stärksten Läufer am Ende durchgesetzt hatten. Unter den ersten zwanzig Platzierten bei den Männern lag kein Läufer mit einer PB von über 2:10,00.

Dass für mich in diesem Rennen kein TopTen – Platz möglich sein würde, lag schon im Vorhinein fest, aber retrospektiv kann und muss ich mit meinem 29. Platz und der Zeit von 2.19,19 zufrieden sein. Unter den 102 Startern rangierte ich mit meiner Bestleistung von 2:12,43 an 64.Stelle und mein Ziel war es, im ersten Drittel zu landen und wenn möglich unter 2:20 zu bleiben. Wenn mich der eine oder andere jubelnd die letzte Runde im ehrwürdigen Panathinaikos Stadion laufen gesehen hat, so ist das darauf zurückzuführen, dass ich diesen Moment, als sich tausende Zuschauer angetrieben durch Syrtaki Klänge vom olympischen Zauber verführen ließen, genoss und stolz war, nach dem harten VCM im Mai und den großen beruflichen Anstrengungen der letzten Zeit in nur drei Monaten wieder eine Olympiareife Form erlangen und mich in der Weltklasse behaupten konnte.

Diese letzten paar Minuten, den Einlauf in das antike Stadion und die dort herrschend Stimmung war es wert, das harte Training und den schwierigen Wettkampf auf sich zu nehmen und ich werde diese Eindrücke nie vergessen. Ich habe in diesem Rennen alles richtig gemacht, mir mein Kräfte sehr gut eingeteilt und die Entscheidung mit Trink-Gurt zu laufen erwies sich als goldrichtig, weil ich einerseits öfter und mehr trinken konnte und andererseits nicht bergauf Flüssigkeit aufnehmen musste, wie meine Kollegen, sondern entspannter auf den Bergabpassagen. Ein Dank hier an die Firma Powerbar, die mir so rasch mit 8 vollständigen Gurten dienen konnte und mit Ihren Produkten den Grundstein für eine optimale Flüssigkeitsversorgung bei einem so anspruchsvollen Lauf legten. Hätte ich die Wahl, so würde ich diesen Lauf nicht in meine Favoritenliste aufnehmen, denn 250 Höhenmeter erscheinen dann doch nicht so wirklich rekordtauglich, aber das wertet die 2:10er zeit des Italienischen Siegers nur noch mehr auf. Es war ein sensationelles Erlebnis und ich bin stolz ein Mitglied dieses so erfolgreichen Teams Österreich Athen 2004 gewesen zu sein. Nach ein paar tagen Ruhe werde ich jetzt wieder mein Training aufnehmen und versuche, rasch wieder in Form zu kommen, um am 24.9. bei den Paralympics meinen nächsten Auftritt in Athen bestmöglich vorzubereiten.

Mag.Michael Buchleitner

Link: www.ecosports.at

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