MaxFun Sports Laufsport Magazin

Mittendrinn statt nur dabei

08.07.2002, 12:00:00
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MaxFun Sports

Wilhelm Lilge, Marathonplan-Ersteller und IMSB-Wien Leiter sowie Werner Sallinger vom MaxFun Team haben beim Ironman Austria in Klagenfurt mitgemacht.

Der Tag davor

Mark Allen, 6 facher Ironman Hawaii Sieger erzählt in der Ironmancity über seine Triathlonkarriere. Der Mann, von dem ich mir vor Jahren, als es noch nicht einmal Amazon gab, vom American Bookstore übers Internet Bücher gekauft habe. Der Mann, der von der New York Times zum "fittest man of the year" gewählt wurde, steht nun vor mir und erzählt in kleinem Kreis seine Anektoten. Mark Allen, der Mann der mich zum Triathlon brachte, als ich vor Jahren die legendären Duelle gegen Dave Scott im Fernsehen verfolgte und mich fragte, wie man diese Distanzen bewältigen kann.

In den Startunterlagen finde ich einen Zettel, auf dem steht, dass man seine Blutgruppe und die Telefonnummer eines Angehörigen auf die Startnummer schreiben soll. Kein Wunder das 180 Triathleten den Start kurz vorher absagten. Am Nachmittag treffe ich dann Willy Lilge im Strandbad. Seine Gelassenheit ist mir fast schon unheimlich ! 15 Stunden vor dem Start probiert er, ob sein Neoprenanzug noch passt.

The day

Um 4.00h früh heisst es aufstehen. Willy Lilge frühstückt Nudeln, ich begnüge mich mit zwei Bananen und einem Eiweissriegel. Der Wetterbericht verspricht bestes Ironmanwetter. In der Wechselzone pumpe ich noch mein Rad auf und fülle die Flaschen mit Powerbar. Neben mir steht ein Amerikaner. Er erzählt mir, dass er letztes Jahr seinen ersten Ironman hier in Kärnten geschafft hat.

Die Stimmung vor dem Start ist beeindruckend. 1.700 Athleten stürzen sich mit dem Startschuss ins Wasser. Der Start gleicht einem Massenkampf. Einem Triathleten werden die Zehen gebrochen, ich bekomme einen Schlag auf die Schwimmbrille und sehe bis zum Radfahren nur mehr mit einem Auge und Willy Lilge kotzt seine Nudeln ins Wasser.

Nach 3 km schwimmt man in den Kanal ein. Auf beiden Seiten toben die Zuseher. Nach dem Ausstieg bei km 3,8 wird man sofort von Helfern unterstützt. Ab gehts auf die Radstrecke. Die ersten 150 km gehen noch recht locker. Doch dann kommt der berüchtige Rupertiberg. Vor mir fällt ein Triathlet vom Rad. Sofort sind Helfer zur Stelle. Während ich mich noch auf den Berg quäle, zieht Willy schon seine Laufschuhe an.

Nach 8 Stunden begebe ich mich auf die Laufstrecke. Willy Lilge läuft bereits seit 1,5 Stunden. Sogar sehr flockig, wie ich feststellen muss, als er mich auf dem Rundkurs überholt. Ich versuche nicht daran zu denken, dass ich einen Marathon vor mir habe. Ich laufe einfach 4 mal 10 km. Die ersten Gewissensbisse kommen auf. Habe ich genug trainiert ? Warum mache ich das ? Nie wieder ! Beim Passieren der Halbmarathonmarke motiviert mich meine Frau am Streckenrand "Hör auf" ruft sie mir zu ! Ich entschliesse mich, entweder keinen Ironman mehr zu machen oder meine Frau nicht mehr mitzunehmen. Nach 32 km und 11 Stunden fange ich zu gehen an. Neben mir legt sich ein Athlet auf die Parkbank. Seine Augen sehen ins Leere.

Willy Lilge, der ab sofort nur mehr Iron-Willy von mir genannt wird, schafft bei seinem ersten Ironman die hervorragende Zeit von 10 Stunden und 37 Minuten. Ich laufe nach 13 Stunden 57 Minuten ins Ziel, 3 Stunden vor dem offiziellen Zielschluss. Im Ziel auch der Veranstalter des Wien Energie Halbmarathon und des Businessrun Gerhard Seidl mit einer Zeit von 11 h 17min.

Um Mitternacht geht der letzte Teilnehmer durch das Ziel, begleitet von einem riesigen Feuerwerk und dem Slogan des Ironman`s " Everyone`s a winner ".

 

Werner Sallinger

Link: www.maxfun.at

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