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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Formaufbau ist individuell, essentiell und verdammt schwierig

Formaufbau

Im Gespräch mit einem der besten Ironman-Triathleten von Österreich hat es sich wieder einmal gezeigt – nicht etwa, dass man sich der im Folgenden beschriebenen Tatsachen nicht bewusst war, aber Wiederholung schadet nie, vor allem in dieser Thematik nicht – Formaufbau ist individuell, essentiell und verdammt schwierig.

Wer das ganze liebe lange Jahr in Form ist, der glaubt nur, dass er in Form ist, in Wirklichkeit wird er aber immer (weit) unter seinem maximal möglichen Leistungsniveau herumtorkeln. Beispiele? Ein Läufer rennt zehn Marathons pro Jahr, die Zeiten um 2h45Min sind beachtlich, mehr als beachtlich. Eine Läuferin nimmt mindestens an einem Wettlauf pro Woche teil, manchmal auch an zwei oder drei; erstens, weil sie süchtig ist danach, zweitens, weil viele dieser Läufe Teile eines Laufcups sind, der am 1. Jänner beginnt und am 31. Dezember endet. Ein Ironman-Triathlet startet nicht nur bei zwei oder drei Langdistanzen pro Saison, sondern er nimmt auch noch Dutzende kleinere Wettkämpfe mit, allesamt zur „Vorbereitung“ auf das große Ziel. Alle drei sind aber meilenweit von dort entfernt, wo sie (eigentlich) hingehören.

Nun, bekanntlich führen alle Wege nach Rom, nur manche sind eben doch recht lang, manche verdammt steinig, auf manchen Wegen hat man nichts als Gegenwind. Was für den einen gut ist, muss für den anderen noch lang nicht passen. Sportler, die extrem viel trainieren und sich vielleicht gar zu den Profis zählen, kann man nur schwer vergleichen mit ambitionierten Hobbysportlern, die meist auch einem ganz normalen Beruf nachgehen müssen. Daher ist es für Profis einfacher, quasi die ganze Saison über an Wettkämpfen teilzunehmen. Betrachtet man das Ganze etwas genauer, wird man schnell feststellen, dass da sehr viele davon lediglich Trainingswettkämpfe sind, bei denen bei Gott nicht die Leistungen erbracht werden, die letztendlich bei den Hauptwettkämpfen erbracht werden. Wie sollte das auch gehen? Wer aus einer vollen Ironmanvorbereitung heraus ein paar Kurzdistanzen absolviert, kann nicht erwarten (außer er ist seinen Konkurrenten tatsächlich um ein paar Klassen überlegen), dass er auch diese siegreich bestreitet.

Kluges Planen ist daher auf der einen Seite gefragt; relativierendes Bewerten der Ergebnisse auf der anderen. Auf der einen Seite ist es natürlich schon sinnvoll, EIN PAAR Trainingswettkämpfe in seine Vorbereitung einzubauen, auf der anderen Seite muss man einfach damit leben können, sich teilweise weit unter seinem Wert schlagen zu müssen. Auf Kommentare der Sportskollegen sollte man ebenfalls gefasst sein, klar, wer etwa 34 Min über die 10 km laufen kann und dann aus einer knallharten Trainingswoche heraus „nur“ 36Min30s laufen kann, wird im Ziel aller Wahrscheinlichkeit nach ein paar schiefen Blicken ausgesetzt sein. Die intelligenteste Antwort auf „ alle blöden Fragen“ ist sicherlich die, dass man schlicht und einfach ein größeres, wichtigeres Ziel hat als eben diesen Zehner, und dass es gar nicht sinnvoll gewesen wäre, schneller zu laufen. Weil JETZT der Zeitpunkt dafür noch nicht gegeben ist, noch nicht gegeben sein kann.

Letztendlich wird man an seinen Bestzeiten und besten Leistungen gemessen, respektive, man selbst misst sich daran. Was nützt es einem, wenn man 100 Mal 3h05Min über die Marathondistanz gelaufen ist, aber kein einziges Mal unter 3h? Was nützt es einem, wenn man quasi zu jeder Tages- und Nachtzeit 18Min00s am 5er draufhat, aber kein einziges Mal eine 16Min30s zusammengebracht hat? Vorbereitung, Planung, Tapering, und vor allem die Fähigkeit, psychisch-emotional mit Leistungen umgehen zu können, die nicht dem persönlichen Optimum entsprechen, darauf kommt es an!

Link: www.maxfunsports.com

03.06.2015, 18:00:00
Foto: MaxFun Sports
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