Wer Golf spielt, kennt ihn, den Golfer-Ellbogen" title="Golfer-Ellbogen">Golfer-Ellbogen. Wer nicht spielt, kann sich nur schwer vorstellen, dass man beim Spazieren auf lieblich angelegten Rasenflächen, auf denen man hie und da auf einen kleinen weißen Ball schlägt, tatsächlich ein Überlastungssyndrom erleiden kann. Dabei kommt das recht häufig vor, und das mag durchaus daran liegen, dass nicht oder unvollständig aufgewärmt wird. Oder dass man schlicht und einfach zu viel spielt. Der Golfer-Ellbogen" title="Golfer-Ellbogen">Golfer-Ellbogen macht sich mit Druckschmerzhaftigkeit an der Innenseite des Ellbogens bemerkbar, betroffen ist wie beim Tennis-Ellbogen der Sehnenansatz-Bereich.

Die Schmerzen können durchaus in den Unterarm-Bereich ausstrahlen. Hierbei und vor allem, wenn es zu einer "Missempfindung" (also wenn die Schmerzen bis in den kleinen Finger ausstrahlen) kommt, ist eine Nerveneinklemmung auf jeden Fall differentialdiagnostisch auszuschließen. Und das funktioniert so: Mit einer Nervenleitgeschwindigkeitsmessung wird ermittelt, wie schnell der Muskel kontrahiert bzw., um wie viel die Ansprechbarkeit des Muskels verlängert ist (das ist die sog. „Latenzzeit“). Je nach Referenzwert ist der Nerv dann eben verschieden stark eingeklemmt. Aus diesen unterschiedlichen Werten ergeben sich schließlich die passenden Therapie-Maßnahmen.

Das sog. „Nervenkompressionssyndrom“ wird eventuell sogar operiert. Normalerweise genügt aber bereits Ruhe, Dehnungsübungen machen ebenfalls immer Sinn. Behandlungen der Wahl sind außerdem Physikalische Therapie, Stoßwelle, in weiterer Folge (also wenn die Verletzung nicht mehr akut ist) dann Physiotherapie, Infiltrationen (können schmerzhaft sein), etc.

Es gibt aber auch eine Menge spezifischer Kräftigungsübungen für Golfer! Selbstverständlich macht auch Ausdauertraining Sinn, man denke nur an Bernhard Langer, der einst laut eigenen Angaben täglich 20 km gelaufen ist.
Je besser die Ausdauerleistungsfähigkeit, desto länger kann man sich konzentrieren; und wenn man weiß, dass Golf die koordinativ anspruchsvollste Sportart vor dem Stabhochspringen ist, wird klar, dass der Konzentration ein verdammt wichtiger Part eingeräumt werden muss beim Abschlag auf dem Grün. Nach ordentlichem Aufwärmen (ja, auch vor dem spezifischen Golfer-Krafttraining muss man sich aufwärmen) sollte vor allem der Oberkörper zunächst einmal mit Grundübungen gekräftigt werden. Das gilt klarerweise hauptsächlich für Krafttrainingsanfänger.

Hier muss zunächst die intermuskuläre Koordination (also das Zusammenspiel verschiedener Muskeln und Muskelschlingen) trainiert werden, damit eine solide Ausgangsbasis für das weitere, spezielle Krafttraining geschaffen wird. Dieses sieht relativ viele Seilzugübungen, bei denen Teilbewegungen oder ganze Schwungbewegungen des Schlages simuliert werden, vor; natürlich gegen mehr Widerstand als beim Golfen selbst, zumal man ja seine Muskulatur kräftigen und auf das Golfen selbst seriös vorbereiten möchte. Am intelligentesten ist es in diesem Falle, sich an einen Experten zu wenden, der stets beobachtend und im Falle des Falles korrigierend zur Seite steht.

Wir halten fest: Aufwärmen, keine zu schnellen Umfangssteigerungen, Kräftigen, und falls der Golfer-Ellbogen" title="Golfer-Ellbogen">Golfer-Ellbogen auftritt, sofort einen Arzt aufsuchen. Bei weiteren Fragen dürfen Sie sich durchaus an Dr. Georg Trimmel, Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, www.my-diamond.at, 1010 Wien, Rockhgasse 6/9, Tel.: 019042161, wenden.

Christian Kleber (MAS)

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