MaxFun Sports Laufsport Magazin

Ungeschriebene Gesetze über Fairness im Sport

30.07.2010, 12:00:00
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© Thorben Wengert/PIXELIO

Woran erkennt man einen wirklich guten Sportler?

Daran, dass er in einer Tour von sich selbst redet und davon, wie toll er nicht ist, was er alles erreicht hat und wie gut er nicht ist? Nein, meine Damen und Herren, mitnichten. Nehmen wir z. B. Andrea Mayr, ihres Zeichens Rekordhalterin im Marathon, Berglaufweltmeisterin, usw., usw. Wer nicht weiß, wer sie ist, wird von ihr auch nicht erfahren, wie erfolgreich sie ist. Außer man fragt ausdrücklich nach. Oder Gerhard Trampusch, der erfolgreiche österreichische Radprofi. Bescheidenheit und Understatement sind seine Zier.

Darf man attackieren, wenn seinem ärgsten Widersacher gerade die Kette rausgesprungen ist? Naja, das ist so eine Sache, der feinste und moralisch vertretbarste Weg ist das nicht. Aber zum einen fährt man da vielleicht gerade mit 180 Puls und Laktatwerten jenseits von Gut und Böse, trifft also innerhalb kürzester Zeit eine später eventuell nicht mehr ganz so nachvollziehbare Entscheidung, zum anderen fährt Herr Contador ja nicht alleine gegen Herrn Schleck, da sind auch noch zahlreiche andere dabei. Und die haben durchaus die Klasse, die beiden Herren aus dem gelben Trikot zu fahren. Und – last but not least – geht es um verdammt viel Kohle, und da wird schnell alles grenzwertig, auch die Hämatokritwerte …

War es fair zu schreiben, dass Lance Armstrong ein „Verlierer“ ist - nämlich bereits voriges Jahr, als er „NUR“ Gesamt-3. der Tour de France geworden war - nach langer Pause und im nicht mehr ganz so zarten Alter? Alles eine Sache des Blickwinkels, Herrn Kohl, den Österreicher, hat man damals gefeiert wie einen Helden (bevor man ihn fallengelassen hat wie eine heiße Kartoffel), Herr Armstrong war auf einmal ein Looser. Und auch wenn alle Dopingjäger damals (wie auch heuer) ihre Zeigefinger erhoben haben und meinten, dass dies nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann, denken, meine Herrschaften, denken!

Ist es okay, wenn die junge aufstrebende Triathletin Barbara Maier einen Tempomacher engagiert? Kommt drauf an, wo. Beim Wien-Marathon kein Problem! Beim Ironman Kärnten oder Podersdorf, naja. Handelt es sich dabei um einen starken Radfahrer, der ihr dauernd Windschatten bietet und noch dazu so gut ist, dass er leicht die Übersicht bewahrt, ob ein Kampfrichter zu sehen ist oder nicht, dann nicht. Erfunden? Aber wirklich nicht, schauen Sie bei solchen Bewerben mal etwas genauer hin! Es geht zwar bei den meisten um die goldene Himbeere, aber fair ist sowas nicht. Und solche SportlerInnen maßen es sich dann auch noch an, über die Herren Contador, Kohl oder Armstrong zu urteilen…

Am Ende des Tages wird es aber so sein, dass sich jeder in den Spiegel schauen und erkennen wird - „Was habe ich selbst mit eigener Kraft geschafft und was nicht?“. So mancher wird stolz auf sich sein und so mancher wird seine Augen sofort verschließen müssen. In diesem Sinne, Augen auf!

C.K

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