MaxFun Sports Laufsport Magazin

Wespenstiche - erhöhte Gefahr für Sportler

10.08.2009, 12:00:00
Foto:
Tschi-Em/PIXELIO

Eine wahre Geschichte über die Gefahren beim Radfahren durch Wespenstiche.

Es handelt sich hierbei um eine wahre Begebenheit, lediglich der Namen wurde geändert. Vor zwei Monaten fährt unser Sportler, wir nennen ihn Peter, auf der Donauinsel so vor sich hin. Peter, einst ein erfolgreicher Trainer in einem renommierten Wiener Lifestyle-Club, danach als Steward unterwegs, wollte eben mit der Ausbildung zum Piloten beginnen, hatte aber das Pech, dass er nach der Bezahlung von nur 3.500,- Euro doch nicht tauglich war. Geld von der Fluglinie nicht zurück - wegen maroden Finanzverhältnissen?! Daher viel Frust, viel Zeit, viel Training, erster Halbmarathon in 1:32 h, beachtlich, jetzt auf dem Weg zum Triathleten, daher Rad auf der Insel. Zack, da sticht es zu, das blöde Vieh, mitten in die Unterlippe, Glück gehabt obendrein, unser Sportler kann die Wespe gerade noch ausspucken. Ein leichter Schmerz breitet sich im Mundbereich aus, langsam wird alles taub.

Stark angeschwollen kommt er zu Hause an und schaut sich in den Spiegel – schrecklicher Anblick. Dennoch geht Peter zwei Stunden später mit seiner Ex-Freundin auf einen Kaffee, Sie trifft fast der Schlag. Doch abends sieht Peter wieder normal aus, das Ereignis wird vergessen.

Acht Wochen später, Peter will mit seinem Fahrrad seinen Vater im Waldviertel besuchen. Leichter Rückenwind, sehr heiß, aber es rollt unheimlich gut. Unter dem mit Schlitzen versehenen Helm hat er immer ein Käppchen auf, denn er hat gehört, dass Wespen und andere Mücken sich gerne durch den Fahrtwind ebendort hineinkatapultieren lassen, damit sie ordentlich – und vor allem beinahe ohne Gegenwehr – zustechen können.

Eben bei einer Tankstelle eingekehrt und Kaltes getrunken, es rollt noch besser. Dann wieder Schockerlebnis – Wespe im Mund! Peter gelingt es abermals, sich des Viehs zu entledigen, doch abermals wird er gestochen. Diesmal ist der Schmerz viel größer, er blutet auf die Straße, stürzt beinahe, bleibt stehen, die Unterlippe schläft ihm ein, die Zähne auch(!), er hat Backen wie ein Hamster. Er fährt nach Hause, wo er wieder in den Spiegel guckt. Um Gottes Willen, die Schwellung reicht bis hinunter an den Hals. Peter wird panisch, Geschichten von Luftröhrenschnitten kommen ihm in den Sinn und plötzlich ist er nicht mehr sicher ob er nicht auch allergisch gegen Wespenstiche ist.

Eiligst rennt er in die nächste Ambulanz, mindestens 20 Leute warten darauf, als nächstes drangenommen zu werden. Ca. 5 Sekunden später sitzt er im OP, 7 Sekunden später hat er schon eine Ladung Cortison intus, dann noch einiges an Antihistaminukum, die Schwellung geht langsam zurück. Glück gehabt, meint die Ärztin, sie dürften allergisch sein. Und diese allergischen Reaktionen können durchaus von Stich zu Stich schlimmer werden. Peter wird zur Allergie-Austestung geschickt, wo sich der Verdacht der Ärztin bestätigt.

Was hätte passieren können, wäre Peter nicht ins Spital gegangen? Dieses Mal wahrscheinlich nicht viel mehr, obwohl aus der Windeseile, in der die Ärzte reagierten, sehr wohl Ernstzunehmendes herauszulesen war. Die Anaphylaxie ist eine akute, patologische Reaktion des Immunsystems von Mensch und Tier auf chemische Reize, sie betrifft den gesamten Organismus. Anaphylaktische Reaktionen reichen von leichten Hautreaktionen über Störungen von Organfunktionen, Kreislaufschock mit Organversagen bis hin zum tödlichen Kreislaufversagen, dem anaphylaktischen Schock!!!

Durchaus eine ernste Angelegenheit. Ausdauersportler, die sich viel im Freien aufhalten, sollten sich schlicht und einfach austesten lassen. Dann stets ein Medikament mit sich führen, das ihnen im Falle des Falles das Leben retten kann. Außerdem ist es ratsam, niemals geöffnete, zuckerhaltige Getränke unbeaufsichtigt stehen zu lassen, Wespen werden leicht übersehen. Und ein Wespenstich in die Zunge kann sehr schnell zu gröbsten Atemnöten führen! Peter kann sich den nächsten Bewerb übrigens abschminken, denn aufgrund der Cortison-Gabe wäre er, im Falle eines Dopingtests, positiv.

 

Christian Kleber (MAS)

Link: www.MaxFun.cc

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