MaxFun Sports Laufsport Magazin

Aufgeben

08.09.2009, 12:00:00
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sassi/PIXELIO

Wie oft im Leben gibt es Situationen, die man einfach nicht mehr aushält, Zeiten während denen man überhaupt keine Kraft mehr hat, weiter zu machen?

Alles ist mühsam, anstrengend, überfordernd und frustrierend und dies nicht nur während dem Laufen, sondern im alltäglichen Leben genauso. Was tun? Aufgeben? Auf alles den sprichwörtlichen „Hut werfen“? Sich dem Frust und der Überforderung überlassen oder ist gibt es nicht doch noch auch andere Strategien?

Der erfahrene Zen-Runner weiß, dass Aufgeben mit wenigen Ausnahmen nicht in Frage kommt. Er weiß auch, dass es nur besser werden kann, wenn er weitertut, gleichgültig um welches Problem es sich auch handeln mag und selbst wenn es sehr lange Zeit dauern sollte. Als Zen-Runner hat man nämlich auf vielen langen Läufen erfahren, wie es sein kann, wenn man zwischendurch das eine oder andere Mal das Gefühl hat, aufhören zu wollen oder gar zu müssen, immer wieder ist man mit Gedanken ans Aufgeben konfrontiert.

Freilich ist es etwas anderes, ob Sie bei einem Lauf einmal die vorgenommene Länge kürzen, bzw. einem Wettkampf möglicherweise doch einmal aufgeben, als dies im täglichen Leben der Fall ist. In der Berufswelt oder auch im privaten Bereich, kann das Aufgeben wesentlich unangenehmere Folgen haben, als im Sport, wo lediglich der persönliche Ehrgeiz oder das Selbstwertgefühl mehr oder weniger gefährdet sind. Im Job aufzugeben, öfter blau zu machen bzw. seine Pflichten nicht ordentlich oder halb zu erledigen, könnte dazu führen, dass man die Anstellung los ist, vielleicht auch andere schneller vorwärts kommen. Ähnlich ist es im privaten Bereich: Wer sich nicht ständig um Beziehung und Freundschaft bemüht, ist bald unwichtig geworden.

Üben Sie also das Nicht-Aufgeben, indem Sie sich beim Laufen von Zeit zu Zeit mit diesbezüglichen Situationen konfrontieren. Nehmen Sie sich hin und wieder etwas mehr vor, als Sie sich zutrauen, sei es in Bezug auf den Umfang oder aber auch auf die Intensität. Planen Sie z.B. einen überlangen Lauf und Sie werden mit Sicherheit, manchmal mehr, manchmal weniger, das Gefühl haben, dass es Sie nicht mehr so richtig freut, Sie lieber aufhören möchten. Das ist der Moment, an dem Sie sich vergegenwärtigen, worum es geht. Denken Sie daran, dass es nicht daran liegt, dass Sie es nicht können, sondern lediglich eine Sache ist, die größtenteils in Ihrem Kopf entschieden wird. Laufen Sie weiter, reduzieren Sie unter Umständen ein wenig das Tempo aber bleiben Sie nicht stehen. Denken Sie an etwas Positives und bleiben Sie gelassen. Sie werden sehen, dass sich Ihre Gedanken bald wieder ändern.

Genauso machen Sie es mit Alltagssituationen, die Sie überfordern. Holen Sie sich das Bewusstsein in Ihren Kopf, dass es weitergeht, wenn Sie wollen. Bleiben Sie besonnen, überlegen Sie, ob eventuell ein anderes Vorgehen mehr Sinn macht aber tun Sie weiter, so lange Sie nicht völlig überzeugt sind, dass es besser ist, die Sache tatsächlich sein zu lassen. Passen Sie allerdings auf, dass Sie sich nicht selbst täuschen, lediglich aus Bequemlichkeit.

Natürlich hat es keinen Sinn und schadet allen, wenn Sie verkrampft, verbissen oder zornig werden, weil Sie ein Ziel nicht gleich erreichen. Lassen sie sich Zeit, nicht alles muss gleich sein: „Dringendes ist niemals eilig!“ Nur: Aufgeben sollten Sie – wenn überhaupt – erst wenn Sie alles versucht haben. Dann wird es wahrscheinlich auch besser so sein.

Dr. Günter Heidinger

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