MaxFun Sports Laufsport Magazin

Über die Sinnhaftigkeit von Trainingsplänen

24.06.2008, 12:00:00
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Verfolgt man die Diskussionen über die Notwendigkeit und den Sinn von Trainingsplänen, die oft sehr kontrovers geführt werden, scheint es als gäbe es nur ein Entweder-Oder zu diesem Thema.

Nun mag es zwar durchaus sein, dass es Sportler gibt, die über viele Jahre tolle Leistungen erbringen, ohne sich jemals mit Trainingstheorie auseinandergesetzt zu haben, geschweige denn irgendwann einmal einen Trainer kontaktiert haben. Aus diesem Faktum allerdings darauf zu schließen, dass diese Athleten ihre individuelle Bestleistung erbracht haben, kann unter Umständen die falsche Schlussfolgerung darstellen: Könnte es nicht vielmehr sein, dass mit geplantem Training noch viel mehr Erfolg zu erzielen gewesen wäre?  

Geht es also darum, seine eigene Höchstleistung zu erbringen, so kann sich gezieltes Training allemal lohnen.   Freilich erfordert eine zweckmäßige, vor allem langfristige Steuerung, mehr als einige wenige allgemeine Hinweise und Empfehlungen. Dazu ist anzumerken, dass verständlicherweise die so häufig zitierten und auch kritisierten Internettrainingspläne nur dann Sinn machen, wenn sie einerseits ein gewisses Mindestmaß an Individualität berücksichtigen und zum zweiten nicht für viel mehr als einige wenige Mesozyklen planen. Längerfristige Beratung erfordert neben der Beobachtung der Trainingswirkung und des tatsächlichen Trainingspensums auch ein Feedback des trainierenden Sportlers. Es kann also kaum funktionieren, mit einem z.B. im Frühjahr erstellten Plan einen Marathon im Herbst zu laufen, ohne diesen Plan zumindest einmal zu überarbeiten. Wer diese Mühe nicht auf sich nehmen möchte, tut besser daran, die Freude am Laufen in den Vordergrund zu stellen und auf Planung generell zu verzichten.  

So manchem hat allerdings ein Trainingsplan schon die Freude am Sport verdorben. Es ist ja schließlich nicht jedermanns Sache, sich vorschreiben zu lassen, mit welcher Herzfrequenz, wie lange oder wie oft er zu laufen, zu radeln oder zu schwimmen hat. Vor allem stellt sich die Frage, was überhaupt der Grund für unser Training ist. Trainieren wir, um Erfolg im Sinne von schnellerer Zeit zu haben? Geht es um unsere Gesundheit oder haben wir einfach Freude an der Bewegung?  

Oft kann es auch sehr spannend sein, sein eigener Trainer zu werden, d.h. sich selbst und die eigenen sportlichen Leistungen über viele Jahre hinweg zu beobachten, mit dem eigenen Training zu experimentieren und dazu etwas Theorie zu studieren.   Horchen Sie also zunächst in sich hinein, bevor Sie sich einen Plan schreiben lassen! Wenn Sie sich allerdings dazu entschließen, dann lassen Sie sich dabei nicht verunsichern, weder von unbedachten Kritikern noch von eventuellen Rückschlägen. Ein Plan, der keinen Erfolg gebracht hat, muss noch kein schlechter gewesen sein, zumindest wissen Sie danach, was nicht gut für Sie ist. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass ihre individuellen sportlichen Bedingungen berücksichtigt werden und planen Sie zunächst kurzfristig, um langfristigen Erfolg zu erzielen.

Dr. Günter Heidinger

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