MaxFun Sports Laufsport Magazin

Leistungssprung: im Training hat man alles richtig gemacht!

31.03.2012, 12:00:00
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Die Form ist da, weiß aber gar nicht, warum man auf einmal so gut ist.

Sie dachten schon, diesmal nicht! Diesmal wirklich nicht mehr! Der Winter war dann doch länger und härter als zunächst angenommen, das Grundlagentraining zäh wie Leder, das schnellere Training könnte man getrost links liegen lassen, es hat nicht funktioniert, schlicht und einfach nicht funktioniert. Die Intervalle konnte man als solche eigentlich gar nicht bezeichnen, die waren dermaßen langsam und – was noch viel schlimmer war – ungleich schwerer als jemals zuvor, zumindest hatte man sich das so eingebildet. Ein, zwei Winter-Wettläufe hatte man auch absolviert, aber aufgrund des Wetters, es war stürmisch, eigentlich fast „orkanisch“, und eisig kalt, hatte dort niemand auch nur annähernd die Zeiten der Vorjahre erreicht. Sie natürlich auch nicht.

Und jetzt das! Seit einigen Wochen ist es wärmer, warm, vielleicht sogar zu warm, und plötzlich knallt man Intervalle auf den Asphalt, die man gar nicht mehr zu verstecken braucht. Bei den ersten Wettkämpfen war man nur als Zuseher, bestenfalls als Tempomacher dabei, doch selbst das hat sich gut angefühlt, verdammt gut. Die Form ist da, man ist scharf auf die ersten richtigen Tests, weiß aber gar nicht, warum man auf einmal „so gut“ ist.

Nun, zum einen hat das tatsächlich mit dem Wetter zu tun. Bestzeiten rennen bei eisiger Kälte und Schneefall höchstens ein paar Einwohner Sibiriens oder Sherpas, die gerade vom Höhentrainingslager von der Hochebene Tibets zurückkommen. Der Durchschnittseuropäer tut sich – zumindest beim Laufen und Rad fahren – für gewöhnlich schwer ohne Sonne und bei Sturm und Schneefall. Allein die sichtbare Mehr-Anwesenheit des riesigen gelben Balles reicht für viele von uns schon aus, um motivierter ans Tagesgeschäft zu gehen. Intervalltraining ist jetzt nichts Fürchterliches mehr, man kann es vielmehr kaum erwarten, nach dem Einlaufen so richtig loszulegen.

Zum zweiten, und das hat auch mit Wetter zu tun, hat man jetzt viel weniger an – beim Laufen wohlgemerkt. Und das macht verdammt viel aus! Keine schweren (auch wenn sie aus den besten Fasern gefertigt sind…) Trainingsklamotten, in denen die Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, keine schweren Trainingsschuhe, die wind- und wasserabweisend sind, sondern Laufhose plus –leibchen, wettkampforientierte Laufböcke und Stoppuhr, das war´s. Geschätzter Zeitgewinn allein durch das Weniger an Gewand: 20 Sekunden. Pro Kilometer. Gefühlter Zeitgewinn: 60 Sekunden. Pro Meter!

Zum dritten: Haben Sie allen Ernstes geglaubt, die vielen Grundlagenkilometer im Winter zahlen sich überhaupt nicht aus? Die Intervalle, die eigentlich gar keine waren, auch nicht? Wieso nicht? Wieso gerade heuer nicht? Natürlich „greifen“ die irgendwann, wäre ja ein Jammer und irgendwie auch nicht mit der gängigen Trainingslehre zu kombinieren. Sie dürfen jetzt nur einen Fehler nicht machen! Aufgrund des schönen Wetters viel mehr und viel härter trainieren als Ihnen guttut. Auch wenn es 20 Grad hat und die Sonne lacht, sollten Sie mal eine geplante 4-Stunden-Radeinheit streichen, wenn Sie komplett kaputte Beine haben. Morgen scheint sie immer noch, die Sonne, aber Ihre Beine sind dann ungleich besser. Also auch in der Frühlingssonne ist „Mut zur Pause“ manchmal nicht das schlechteste Motto.

Ach ja, eines habe ich vergessen; sollten Sie sich aufgrund wovon auch immer jetzt doch nicht sooo super fühlen und eigentlich überhaupt keinen Formaufschwung verspüren, machen Sie sich nichts draus. Dann haben Sie entweder im Winter so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann, schlicht und einfach nicht mehr drauf – da kommt dann wahrscheinlich auch nicht mehr viel – oder Sie müssen noch ein paar Wochen warten.

Christian Kleber (MAS)

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