MaxFun Sports Laufsport Magazin

Xiamen-Marathon 2015

05.01.2015, 19:00:00
Foto:
Xiamen International Marathon: http://www.xmim.org/en/

Unglaublich, kaum hat das Jahr 2015 begonnen, kann man schon den ersten Paukenschlag vernehmen.

In Xiamen, einer Küstenstadt im Südosten der Volksrepublik China, knallte die 25-jährige Äthiopierin Mare Dibaba 2h19Min und 52 Sekunden auf den Asphalt. Nicht alle der etwas über 2,5 Millionen Einwohner des „Städtchens“, so man in chinesischen Dimensionen sprechen möchte – China ist mit mittlerweile 1,37 Milliarden Einwohnern der bevölkerungsreichste Staat der Erde – haben der Ausnahmeläuferin zugesehen, ganz sicher nicht. Viele wären aber wohl gerne dabei gewesen, denn beispielsweise im Vorjahr hat keine einzige Läuferin auf einer rekordkonformen Strecke eine Zeit unter 2h20Min aufgestellt. Aufgestellt hätte es zwar fast auch Dibaba, die sich frühzeitig von ihren Konkurrentinnen absetzte und dahinbretterte, als gäb´s kein Morgen. Dieses kam dann aber doch früher als erhofft, etwas müder werdende Beine verhinderten eine noch flottere Zeit.

Die verständlicherweise vom Sieger im Männerrennen erzielt werden konnte, Moses Mosop konnte nach jahrelangen Rückschlägen wieder zu alter Form finden und in Xiamen mit 2h06Min19Sek den Sieg für sich verbuchen. Dabei war es Dibaba, die im Damenrennen einen wesentlich größeren Vorsprung auf die Zweitplatzierte aufweisen konnte, fast acht Minuten waren es im Ziel; zum Vergleich; das ist in etwa die Zeitspanne, die das Licht von der Sonne zur Erde benötigt. Allerdings legt jenes dabei nicht „nur“ etwas mehr als 42, sondern gleich um die 150 Millionen Kilometer zurück…Mosop hatte im Ziel bloß 35 Sekunden Vorsprung auf Tilahun Regassa, das jedoch wird dem Sieger eher egal sein, war es doch sein erster Erfolg seit dem Chicago-Marathon 2011, den er damals mit 2h05Min37Sek für sich verbuchen konnte.

Doping spielt natürlich gerade bei einem Marathon, der in China stattfindet, überhaupt keine Rolle, vielmehr aber spielte das verbotene Zeug 2014 in Chicago eine; die vermeintliche Siegerin Rita Jeptoo aus Kenia war dort positiv getestet worden, somit wird wohl Mare Dibaba nachträglich auch zur Chicago-Siegerin erklärt, zwei sehr bedeutende Marathon-Siege innerhalb von weniger als drei Monaten (Chicago fand am 12. Oktober 14 statt) sprechen für sich.

Mehr als 43.000 Läufer starteten übrigens an diesem denkwürdigen 5. Jänner, so man Halbmarathon- und Marathondistanzstarter addiert. Eine beträchtliche Anzahl an Sportlern, die durchaus zu einem nicht unbeträchtlichen Teil in der Elektroindustrie – man darf hier an die Herstellung von elektronischen Bauteilen für Haushaltsgeräte, z. B. für den deutschen Markt bestimmt, denken – tätig ist. Oder aber für King Long, einen der größten Bushersteller der Welt; eventuell auch in der Energiesparlampenerzeugung. Wobei es natürlich ebenso möglich wäre, dass sämtliche Teilnehmer an der Jimei-Universität im Stadtbezirk Jimei studieren (die 43.000 Studenten bilden seit dem Jahr 2008 eine Hochschulkooperation mit der Technischen Hochschule Wildau in Deutschland, seit damals hat sich ein reger Austausch zwischen Studenten und Dozenten der beiden Hochschulen gebildet).  Das jedoch ist reine Spekulation.

Wie vielleicht auch die Ein-Kind-Politik, die einst verhindern sollte, dass Chinas Bevölkerungszahlen weiter explodierten; dies geschah dann tatsächlich nicht, heute versucht man aufgrund eher negativer demographischer Entwicklungen dieser Maxime wieder Einhalt zu gebieten. Unter „Spekulation“ könnte man vielleicht auch die Meinung der benachbarten Inder einreihen, die behaupten, China stünde nach wie vor im Zeichen einer autoritären Diktatur. Wie dem auch sein, Dibaba und Mosop haben sämtlichen Mitstreitern ihr Tempo diktiert und denen gleich beim ersten Marathon des Jahres gezeigt, wo´s lang geht…und beim Marathon geht´s immer lang…

Link: www.xmim.org

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