Hinweis zu Cookies.

Wir benutzen Cookies um sicherzustellen, dass unsere Website richtig funktioniert und um Statistiken über das Verhalten unserer Benutzer zu sammeln. Durch die Nutzung dieser Website akzeptieren Sie den Einsatz unserer Cookies.

MaxFun Sports Laufsport Magazin

Trainingslehre - die zweite und dritte Luft

Wer in seinem Leben noch nie einen Wettkampf gemacht hat, weiß in den meisten Fällen nicht, wie sehr er belastbar ist (außer, er ist ein Naturtalent)

Da kann man noch so hart trainiert haben davor, Training ist und bleibt Training, Wettkampf ist etwas ganz Anderes. Dort, und nur dort, kann man sich voll verausgaben, findet sich in ungeahnten Stoffwechselprozessen wieder, erkennt, wie sehr die Beine schmerzen können und man doch nicht tot umfällt. Und zwar auf der Stelle. Man denke einfach an das erste Rennen der Saison; bis dahin hat man vielleicht unzählige Stunden auf dem Ergometer verbracht, das eine oder andere, verdammt harte Intervalltraining intus, man hat unmöglich zu addierende Grundlagenkilometer auf der Straße gesammelt, war an x-Wochenenden beim Langlauf, hat dort bergauf hingehalten, als gäb´s nur noch diesen einen, letzten Hügel (in Wahrheit befand man sich auf der allerersten von zehn oder zwanzig Runden, außerdem auf der allerersten von fünf Steigungen pro Runde…), man hat ein Sechs-Wochen-Maximalkrafttraining hinter sich; eine Phase, in der man bei und nach jedem Training geglaubt hat, die Muskelfasern wären vollends zerrissen und zerstört.

Und dann stellt man sich zum ersten Rennen der Saison, Achtung, fertig, los, und ganz ehrlich; ALLES, was man bis dahin an „harten Trainingseinheiten“ absolviert hat, mutet ungefähr wie ein lockerer Spaziergang inmitten grüner, wohlduftender Haiden irgendwo in einem Traumland an. Weil die Lungen und die Beine nach geschlagenen zwei Minuten zu explodieren drohen. Man aber unmöglich bereits nach knappen zwei Kilometern abreißen lassen will/kann/darf/soll, wie zum Teufel soll man das allerdings vermeiden??? Und siehe da, nach weiteren fünf Kilometern hat man sich an den vergessenen Schmerz, der so wirklich überhaupt nichts mit Training oder hartem Training oder gar verdammt hartem Training zu tun hat, gewöhnt.

Oder der erste Wettlauf des Jahres. Drei, zwei, eins, los, und wenn´s nicht nach 700 Metern wehtut, rennt irgendetwas falsch. Respektive man selbst. Nach 1000 Metern denkt man nicht mehr, konzentriert sich nur noch auf den Rhythmus Atmen, Schritt, Schritt, Atmen, Schritt, Schritt, usw. Nach sechs Kilometern droht man zusammenzubrechen, einen Kilometer weiter im Ziel übergibt man sich fast, kollabiert beinah, aber nichts da. Das Feuer ist wieder da, man will dieses Gefühl öfter haben. Und erkennt auch hier: Training ist nicht gleich Wettkampf.

So in etwa geht es alten Hasen, wenn die ersten Wettkämpfe der Saison anstehen. Wer hingegen noch nie in seinem Leben „wettgekämpft“ hat, kann sich – wie bereits erwähnt – gar nicht so verausgaben. Muss sich erst langsam an dieses „Hinhalten“ herantasten. Kennt sie nur aus dem Fernsehen, die Termini „zweite“ oder gar „dritte“ Luft. Dass diese „Zusatzsauerstoffangebote“ aber durchaus auftauchen können (und absolut gar nichts mit Doping zu tun haben), wissen die Erfahrenen. Geht es beispielsweise um den Sieg oder um eine neue PB, ist manch einer in der Lage, über sich selbst hinauszuwachsen. Plötzlich durchfährt den Körper eine Hormonausschüttung sondergleichen, und man ist in der Lage, noch einen Zahn zuzulegen. Trotz der Tatsache, dass man eigentlich schon eine ganze Weile lang am letzten Zacken unterwegs war.

Dieses Wettkämpfen mag durchaus eine gewisse Sucht darstellen, der Suchende findet allerdings des Öfteren, und daher ist sie so schön, die Qual. „Verweile doch, du bist so schön“ denken sich dann aber doch die wenigsten unter der Sonne, es ist wohl eine Mixtur aus Anstrengung, Erfolg und Zufriedenheit „danach“. In diesem Sinne, begib dich auf die Suche nach ungeahnten Lüften.

Link: www.maxfunsports.com

02.05.2015, 19:00:00
Foto: MaxFun Sports
relevante Artikel
Laufsport

Tipps gegen Monotonie beim Laufen

So bringst du Abwechslung in deine Laufeinheiten
Training

Gebote des Trainings

Mit diesen Tipps wird das Trainingsprogramm nicht langweilig
Training

Auf der 10km Distanz schneller werden

Acht bis zwölf Wochen spezielle Wettkampfvorbereitung sollten generell ausreichen
Training

Wenn das Training zur Qual wird

Oft ist weniger mehr und kurze Einheiten streichen
Laufsport

Tipps gegen Monotonie beim Laufen

So bringst du Abwechslung in deine Laufeinheiten
Training

Verteilung des Trainings

Wie man sich sein gesamtes Training einteilen sollte
Training

Auf den Körper hören

Trainingsmethoden im Laufe der Zeit
Training

Gefahr des Übertrainings

Man kann nicht immer in Höchstform sein

Wir informieren und unterhalten Sportler, Sportinteressierte und Veranstalter. www.maxfunsports.com gibt es seit 1999 und ist die führende österreichische Laufsport Plattform.